Fotografie mit dem Stemi

  • Hallo liebe Forenteilnehmer,

    angeregt durch eine Diskussion im Nachbarforum http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=26750.0
    habe ich an meinem PZO-Stemi eine Verschiebevorrichtung für das Objektiv gebaut.
    Im anderen Forum zeig ich's aber nicht, um endlosen 'fachlichen' Diskussionen aus dem Weg zu gehen.

    Adapter:


    Durch die seitliche Verschiebung des Objektivs um 10mm ist dann der Strahlengang zentral durch das Objektiv bis zum Kamerachip
    Die Folge ist, daß am Foto Farbränder und Verzerrungen nicht mehr wahrzunehmen sind und beim Stacken auch keine Bildverschiebung eintritt.
    Das Stacken ist nicht so einfach wie bei einem Mikroskopstativ mit Feintrieb, da sich durch die schwerere Bewegung der Fokussierknöpfe das Livebild bewegt, sodaß die Schärfe mühsam einzustellen ist.

    Originalstellung:

    Korrekturstellung:


    Zum Vergleich daher zwei ungestackte Aufnahmen bei maximaler Fernrohrvergrößerung (4x) mit Tucsen C30:
    Den Unterschied wird sicher jeder sehen ;) .


    Liebe Grüße,
    Johann

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Johann,

    Super Idee !
    Danke fürs Zeigen !

    lg
    Franz
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    Die Welt wäre so schön wenn Frauen so einfach gestrickt wie die Maxwellschen Gleichungen wären --
    Mann könnte dann Störfelder berechnen und Wellen, Phasen und Ströme ....
    und die Harmonischen ganz leicht checken..

    http://interphako.at

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Johann

    Ich habe auch so ein schönes Stemi

    Ich kann den Farbfehler bestätigen. Fällt bei 4x am meisten auf. Gerade wenn ich z.B. Flechten Fotografiere, nervt der Farbfehler. Bisher habe ich mit Photoshop diese Farbtöne weg genommen.
    Könntest du mir so was auch bauen für meines? Ist meines das gleiche?

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Johann,

    unter den Umständen will ich auch gerne eine Ausnahme machen. :)
    Also die Wirkung deiner Modifikation ist zweifelslos verblüffent und so werde ich noch prüfen, wie sich das am SM20 von CZJ verhalten würde, da es nahezu baugleich ist. Anders sieht es dagegen aus, wenn man so ein Stemi mit den sogenannten Tüten-Objektiven hat. In den Fällen wäre die Umsetzung leider etwas schwierig. Bei den Konstruktionen mit dem einzelnen Hauptobjektiven könnte ich mir aber vorstellen, daß man dieses wegen dem parallelen Strahlengang auch etwas versetzen könnte, um einen solchen Schieber wie du ihn gebaut hast unterzubringen.

    VG
    Bernd

  • Hallo Johann

    Ich habe auch so ein schönes Stemi

    Ich kann den Farbfehler bestätigen. Fällt bei 4x am meisten auf. Gerade wenn ich z.B. Flechten Fotografiere, nervt der Farbfehler. Bisher habe ich mit Photoshop diese Farbtöne weg genommen.
    Könntest du mir so was auch bauen für meines? Ist meines das gleiche?

    Hallo Mike,

    Dein Stemi ist das gleiche wie meines, nur halt in weiß. Ich habe zusätzlich auch ein weißes, aber dort ist der Kasten objektivseitig nicht so abgerundet sondern eckig. Die Gewinde sind dort aber auch gleich wie bei meinem schwarzen.
    Wenn es nicht sehr dringend ist, kann ich Dir so einen Adapter bauen.
    Meiner ist halt ein Prototyp und da die Herstellung wegen der nötigen Paßgenauigkeit zeitaufwendig war, suche ich noch nach einem Schlittensystem mit Schwalbenschwanz o.ä. in passender Größe, um die Herstellung zu vereinfachen. Das brauchen ja im Prinzip nur zwei Platten passender Größe (also etwa 70x70 mm) sein, die ineinander verschiebbar sind. Vielleicht werde ich im Internet fündig.

    Liebe Grüße,
    Johann

  • Hallo Bernd -

    das Problem stellt sich eigentlich nur bei den Teleskoptypen, die Greenoughs haben ja andere.

    Aber zumindest bei den Zeiss-Stemis mit abschraubbarem Hauptobjektiv (z.B. IV, SR, SV8) sollte es Dir bei Deinen bewährten Fähigkeiten nicht allzu schwer fallen solch ein Teil zu drechseln. Die Schwierigkeit dürfte von dem Platz abhängen, der zwischen Hauptobjektiv und dem Variosystem noch zur Verfügung steht.
    Vielleicht darf man ja auch "straflos" mit dem Objektiv etwas tiefer gehen, Vorsatzlinsen schaden ja auch nicht.

    Viele Grüße

    Rolf

  • Die Fehler , die bei dem schrägen Durchblick durch die Objektivlinse auftreten , wären eher sphärische Abberration (farbig ?) und der Astigmatismus .
    Aber was die farbigen Ränder auslöst ist , wie ich vermute der Farbquerfehler (chromatische Vergrößerungsdifferenz) , der wohl nur in der Mitte korrigiert wäre .

    Da der Trieb an den Okularstrahlengang gebunden ist , macht es wohl wenig Sinn eine Kameraanpassung des Objektives mit Monotubus anzuempfehlen .
    Also ein work-around hier .
    gruß carypt

  • Hallo.

    Meines Wissens gibt es 4x Arten von Stemis.

    1.) Die mit den Tüten (ohne Walze), wo 2x schiefe Tuben sich optisch beim Punkt des zu untersuchenden Objektes treffen.
    2.) Dem Teleskoptyp (ohne Walze), wo 2x Tuben schräg bis zum Hauptobjektiv führen, dort schräg durch das gemeinsame, horizontale Hauptobjektiv und dann weiter schief bis zum Schittpunkt (Objekt)
    3.) Mit Einzelobjektiven (Tüten) und Walze. Hier schaut man schräge durch die Okulare. Vor der Walze wird der Strahlengang durch Keile oder Prismen parallelisiert. Beide Stahlengänge verlaufen in der Walze parallel. Nach der Walze werden die Strahlengänge wieder durch Keile bzw Prismen schräg und führen durch die zwei Einzel-Objektive bis zum Objekt.
    4.) Wie bei 3.) nur das beide Strahlengänge durch eine, gemeinsame horizontale Linse (Hauptobjektiv) führen.

    In jedem Fall muß man Fehler korrigeren. Entweder die Schieflage des Tubus oder zusätzlich den Versatz der Hauptobjektiv-Linse.

    Liebe Grüße Jorrit.

    7 Mal editiert, zuletzt von the_playstation (5. September 2016 um 01:38)

  • Aha , ok , danke Jorrit ! Johann hat wohl Fall 4 .
    Die ganze Triebkonstruktion hängt aber Okularstrang , das heißt man kann nicht mal eben ein (nicht vorhandenes) Bino gegen eine Ofenrohradaption wechseln , was für das Fotografieren besser wäre . Fotographietauglich seien dann Fall 1 und 3 , wenn man kippt .

    Naja , muß man halt das Beste draus machen . So geschehen .

    3 Mal editiert, zuletzt von carypt (5. September 2016 um 00:30)

  • Hallo.

    Die mit zwei Einzelhauptobjektivlinsen haben z.T. eine kleinere N.A. da die Hauptobjektive (zwei Linsen, die nebeneinander liegen) nebeneinander passen müssen. Dafür sind die Farbfehler kleiner. Die mit einem Hauptobjektiv können entweder einen größeren Arbeitsabstand und oder eine höhere N.A. besitzen, da sich beide Strahlengänge eine große Linse teilen.

    Das bisher komplizierteste Stemi, daß ich gesehen habe ist mein Olympus Trino Stemi, das 3x Tuben + Walze mit 3x 3x Linsensystemen besitzt. 2x schräge Tuben + je 2x (insgesammt 4x) Keilen / Prismen und einem geraden Tubus zum Fotografieren.

    Alleine die Walze mit ihren 3x3 Linsensystemen, die in (pro Tubus) beiden Richtungen zentriert und plan sein müssen, ist schon der Wahnsinn. Alleine die Walze kann daher 3x3x2x2 Fehler bei der Justage besitzen. (3x Strahlengänge, 6x Schaltstellungen der Walzen und je 2x Linsen pro Seite der Walze. Dazu kommen dann noch die 4x Prismen und 3x Hauptobjektiv-Linsen, ...

    Bei Zoom-Stemis kann man den Zoom-Mechanismus wie die Walze betrachten. Nur das die Linsen nicht getauscht sondern gegenseitig in ihrem Abstand verändert werden.

    Liebe Grüße Jorrit.

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