Eine Frage von mir (Brillenträger und Bildschirm)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Foristen, liebe Kollegen.

    Vielleicht hat mal da wer eine schlüssige Antwort darauf.
    Ich verwende eine Kamera (digital, 5,1MP, gekühlt) am Mikroskop und stelle im Mikroskop scharf.
    Das sollte auch am Bildschirm, wo ich das Live Bild habe so sein.
    Aber: ich verwende ein BrillenträgerOkular, SFZ25 10x.
    Auf den Bildschirm sehe ich mit Brille (weil weitsichtig) und in das Okular ohne Brille
    (da ich schwindlig werde mit Brille , da diese eine Gleitsichtbrille ist)
    jetzt habe ich im Okular ohne Brille scharfgestellt, am Bildschirm mit Brille, beides meiner Meinung und Ansicht nach scharf.
    Nun kommt so ein Verwandter -(kann man sich nicht aussuchen, die werden in Familie hineingeboren in den Clan)- auf Besuch
    und frustiert mich, weil er meint, am Bildschirm sieht er es scharf, im Mikroskop wieder nicht und umgekehrt.
    Natürlich habe ich sofort normale SFZ 25 10x Okular genommen, scharfgestellt, aber ich sehe trotzdem keinen Unterschied
    zur Einstellung mit dem Brillenträgerokular.

    Nun Frage kurz formuliert : Wie stellt man den Bildschirm als Brillenträger wirklich mit dem Mikroskop parfokal ? ?( ?( ?(

    etwas ratlose Grüße,
    Franz

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    Die Welt wäre so schön wenn Frauen so einfach gestrickt wie die Maxwellschen Gleichungen wären --
    Mann könnte dann Störfelder berechnen und Wellen, Phasen und Ströme ....
    und die Harmonischen ganz leicht checken..

    http://interphako.at

  • Hallo Franz,

    ich nehme an. dass es optimal wäre mit Brille parfokal zu stellen, schließlich wird ein Mikroskop für gesunde Augen konstruiert.
    Das selbe Problem habe ich übrigens selbst, Brille rauf, Brille ab das Nervt mich auch ständig, weshalb ich überhaupt so gut wie nie durch die Okulare sehe und nur mehr mit Live-View arbeite.

    Viele Grüße,
    Johannes

    Biologisches Mikroskop: Zeiss Standard 16
    Stereomikroskop: Lomo MBS 10
    Kameras: EOS 1100D, EOS 1000D, EOS 1000Da
    Ihr aber seht und sagt: Warum? Aber ich träume und sage: Warum nicht? George Bernard Shaw

  • Hallo Franz,

    so ein ähnliches Problem habe ich auch. Gleitsichtbrillen mag ich überhaupt nicht, ich komme mir damit immer vor wie ein Wackeldackel. Also habe ich einige Brillen, praktisch für jeden Zweck eine.

    Am Mikroskop stört mich das mit der Brille aber sehr, deshalb setze ich aber dort meistens die Brille ab. Seitdem es preiswerte DSRLs gibt die sich gut adaptieren lassen schaue ich mir die Bilder lieber auf dem 27" Bildschirm an. Und im Prinzip ist es gleichgültig was ich mal durchs Okular gesehen habe, wichtig ist nur das gespeicherte Bild.

    Die für viel Geld gekauften Trinos werden immer weniger benutzt.

    Grüße

    Wolfgang

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Franz,

    so ganz verstehe ich das Problem bei euch nicht, aber fangen wir mal wie folgt an:
    Da Okulare normalerweise im Unendlichen abbilden, sollte die Parfokalität entweder bei Normalsichtigen oder Fehlsichtigen mit Brille eingestellt werden.
    Bei Kameras mit Liveviewfunktion oder mit Anzeige am Bildschirm ist natürlich die Fokussierung dort maßgebend für das schärfste Bild, auch wenn der visuelle Fokus davon abweicht.
    Über einen variablen Tubus läßt sich nun der genaue Abgleich erzielen, aber in diesem Fall wäre die Einstellung unterschiedlich, je nachdem ob du am Mikroskop arbeitest oder dein netter Hausbesuch. Daher würde ich an deiner Stelle diesen höflich darum bitten, die Fokussierung für die Aufnahme über den Bildschirm vorzunehmen.

    Viele Grüße
    Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bernd,

    Danke mal für die Antwort,
    Das genau haben wir dann auch gemacht, nur dann sehe ich es eher unscharf.

    Ich war ja auch der Meinung (wie Du) dass ich mit Brille mal durchs Okular sehe, scharfstelle und den Bildschirm dann nachziehe.
    dann die Okulare mit dem bei mir beidseitigem Dioptrienausgleich wieder ohne Brille scharfstelle.
    Wieso sieht mein Cousin dann nicht scharf ?
    Jedenfalls hab ich ihn mal zum Optiker geschickt, er soll seine visuellen Sinne mal checken lassen.
    Weil ich glaube nicht das ich da was falsch gemacht habe, eher das er eine unbemerkte Fehlsichtigkeit hat ?
    Einzig Verwirrendes waren meine Brillenträgerokulare, die aber keinen Unterschied zu Okularen ohne Brillenausgleich hatten, wenn ich mit
    unbewaffneten Augen durchsah.

    lg
    Franz

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Franz,

    ich glaube, daß wir evtl. der Sache auf die Spur kommen, da du gerade Brillenträgerokulare mit Dioptrienausgleich erwähnt hattest.
    Dazu folgende Frage:
    Werden diese Okulare mit oder ohne Strichplatte verwendet?
    So wird natürlich die Dioptrieneinstellung darauf abgestimmt. Ist denn der Einstellwert bei dir und dem Cousin gleich?
    Ohne Strichplatte wirken diese Okulare wie ein variabler Tubus, der das Mikrobild insbesondere bei schwach vergrößernden Objektiven im Fokus beeinflusst.

    Viele Grüße
    Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bernd,

    Die Strichplatte befindet sich als Einschub in einer der beiden konjugierten Ebenen des Mikroskops.
    Darum sind da auch für beide Augen die Einstellmöglichkeit vorhanden.
    Und diese wurde jeweils justiert, von ihm und mir, auf unsere Dioptrien, mit den Einstellrändel.
    Also ist diese Voraussetzung doch gleich ?

    fg Franz

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  • Hallo Franz -

    wenn jemand mit den Augen in entspannter Unendlichstellung durch seine eigene passende Fernbrille durch das Okular schaut und scharf stellt, dann sollte es theoretisch auch für den nächsten Kandidaten scharf sein, wenn dessen Brille passt oder er normalsichtig ist. Allerdings passiert es bei Gleitsichtbrillen für Weitsichtige leicht, dass man nicht durch die obere Hälfte der Brillengläser schaut, sondern deren Mitte benutzt und dann stimmt nichts mehr - sogar die Parfokalität beim Umschlagen der Objektive geht verloren, vor allem bei den schwachen Vergrößerungen.

    Viele Grüße

    Rolf

  • Hallo Franz,

    Vorsicht starker Tobak !

    ich habe mir desöfteren Gedanken gemacht, ob wir Menschen untereinander eigentlich immer das gleiche sehen ? Ohne das jetzt weiter auseinander zu dröseln, sage ich mal, dein Cousin versteht unter Umständen bis zu einem gewissen Grad schon mal unter scharf stellen etwas anderes wie du. Wenn er zum Beispiel mehr auf maximalen Kontrast scharf empfindet und du die tatsächliche Schärfe an Kanten beurteilst, muß da schon etwas anderes herauskommen. Wer garantiert denn ob du und ich beide grün als grün sehen ?

    Das sind alles nur Vereinbarungen, die wir beigebracht bekommen haben. Selbst wenn du deine Augen mit der dahinter befindlichen Bildverarbeitung auf die Wellenlängen des Lichts getrimmt hast, könnte es sein, daß du grün als schweinchenrosa siehst, aber auf grün bestehst, weil du es als grün erlernt hast und somit als grün erkennst, ja einfach das "rosafarbene Gras" und die schönen "rosa farbenen Blätter" der Bäume nur als grün bezeichnen kannst, weil dein Wissen dich dazu zwingt.

    Beispiel: wir beide haben erkannt, daß die maximale Empfindlichkeit des Auges im grünen Bereich liegt. Deine Farbempfindung in deinem Visualisierungszentrum zeigt real das von den meisten Menschen empfundene grün aber als rosa und nicht das was wir als grün empfinden und trotzdem ist es für uns beide ein schönes grün. Eben per Vereinbarung. Zu diesen Zweifeln bin ich in den späten 70.er Jahren gekommen und habe sie bis heute nicht ausräumen können. Ja man hat vermutlich nicht mal die Möglichkeit, so etwas vernünftig in Worte zu fassen, da man von einer Vereinbarung in die nächste stolpert.
    Selbst der Begriff Harmonie hilft nicht weiter, da die vorgegaukelten Farben samt Konträrfarben harmonisch verschoben sein könnten. Und wer ein schönes buntes Bild als zu blass empfindet, mag etwas farbenblind sein.

    Also ein Gitter oder ähnliches Objekt mit dünnen Linien als Testobjekt hernehmen, scharfstellen, fotografieren und danach beurteilen, was der Drucker ausspuckt. Wenn es dann gemeinsam feststellbare Unterschiede gibt, wäre erst nach der Brille zu fragen.

    Dieser Ausflug ist etwas absurd, aber keineswegs uninteressant. Ich habe mich damit abgefunden, daß es so sein könnte und kann damit problemlos umgehen. Sehe also auch keinen Handlungsbedarf. Werde mich aber falls das auf Interesse stößt, gerne an einer Diskussion beteiligen.

    Nachdenkliche Grüße und schönes Wochenende

    Lothar

  • Hallo, Franz.

    Das Problem kenne ich auch, und es erschwert mir doch erheblich das Fotografieren mikroskopischer Objekte. Bernd und Lothar haben schon Erklärungen gebracht. Ich möchte auch etwas, wenn auch in vereinfachter Form, zu einer Klärung des Problems (im Zweifelsfalle auch zu einer Verwirrung) beitragen. Ich selbst trage eine Gleitsichtbrille und arbeite am Mikroskop ohne diese:

    Eine Brille solleine vorhandene Fehlsichtigkeit auf Normalsichtigkeit korrigieren. Daher befinden sich entsprechende Linsen (Brillengläser) zwischen Auge und Objekt.
    Der Abstand Auge-Brillenglas ist festgelegt. Brillenokulare berücksichtigen dies. Wenn man als Fehlsichtiger ohne Brille am Mikroskop arbeitet, muß man, um einigermaßen sehen zu können, sowohl den entsprechenden Augenabstand einhalten (Fehlerquelle) wie auch die Entfernung des virtuellen Zwischenbildes im Tubus einstellen (Objektiv höher oder tiefer). Gelingt fast immer.

    Eine Okularkamera funktioniert "normalsichtig". Wenn das Objekt im Mikroskop von einem "Fehlsichtigen ohne Brillenkorrektur" auf "Scharf" gestellt wird, sieht die Kamera leider Unschärfen, auch bei Übertragung des Bildes auf einen Monitor. Das ist so, als wenn sich ein Normalsichtiger" die Brille eines "Fehlsichtigen" aufsetzt.
    Wenn man jetzt mit aufgesetzter Brille über den Monitor die Bildschärfe am Mikroskop nachstellt, kann noch ein weiteres Problem auftreten: Die Korrektur der Brille entspricht, weil schon etwas älter, nicht mehr ganz der Fehlsichtigkeit des Trägers. Da hilft dann nur Probieren mit verschiedenen Einstellungen am Mikroskop. Gleitsich erschwert das Ganze leider.

    Ich hoffe, daß ich mich nicht allzu blöd angestellt habe.

    Schönen Gruß aus dem römisch-germanischen Grenzgebiet

    Lupo

  • Hallo zusammen,

    die in diesem Thread geschilderte Problematik habe ich vor einiger Zeit selber erlebt, als ich eine Fotoadaption für mein Zeiss Standard RA bekam. An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass ich Brillenträger bin (kurzsichtig) und eine Gleitsichtbrille trage.

    Als ich diese Adaption bekam, war der Fotoadapter bereits am Tubus montiert und auf Parfokalität eingerichtet. Ich sollte lediglich die Feineinstellung vornehmen.

    Zu meinem großen Erstaunen war das Bild im LiveView nach dem Fokussieren durch die Okulare total unscharf. Als Okulare und als Fotookular nutze ich das Zeiss KPL-W 10x Brille.
    Nach längerem hin und her, kam ich endlich auf die Idee, beim Fokussieren durch die Okulare, meine Brille aufzulassen, dieses mache ich sonst nie. Und plötzlich war das Bild am Rechner auch scharf.

    Als Brillenträger arbeite ich am Mikroskop immer ohne Brille, so wird bei mir mit zunehmendem Alter die Sicht im Nahbereich mit Brille immer problematischer. Brille auf, Brille ab, daran habe ich mich gewöhnt. So erledige ich den ganzen Fummelkram am Mikroskop ohne Brille, das Fokussieren mittels LiveView dann aber mit Brille.

    Beim Leitz Panphot habe ich es über die Dioptrienverstellung der Okulare so hinbekommen, dass das Bild am Rechner und der Einblick ohne Brille gleichzeitig scharf fokussiert ist. Somit ist das Gerät auf mich. bzw. meine Augen eingestellt. Da ich allerdings selten Gäste in meinem kleinen Reich empfange, ist für somit alles im Lot.

    Herzliche Grüße
    Detlef

  • Hallo Bernd,

    der Fotoadapter des RA ist in der Höhe am Fototubus einstellbar. Von daher könnte ich das ändern. Ich finde es aber nich so schlimm, ab und zu nachzufokussieren. Das geht ja immer schnell, im Gegensatz dazu, ein Bild durch eine besondere Kontrastart zu erstellen.
    Irgendwann werde ich den Adapter mal an meine Augen anpassen.

    Herzliche Grüße
    Detlef

  • Hallo Bernd,

    da habe ich mich wohl nicht klar ausgedrückt: Ich meine die Höhe des Okulars vom Objektiv aus gesehen ist änderbar, also die Tubuslänge, ja.
    Das Okular wird nicht vom Tubusrohr, sondern von einer Hülse, die über dem Tubsurohr steckt, getragen. Und diese Hülse ist in der Höhe einstellbar.

    Herzliche Grüße
    Detlef

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Detlef,

    das klingt ein wenig verworren. Also im "Normalzustand" beträgt die Tubuslänge 160mm. Das ist der Fall, wenn nichts abgesägt ist und das Okular bis zum Anschlag in den Tubus gesteckt ist. Wenn man das Okular herauszieht und so irgendwie festklemmt, verlängert sich auch die Tubuslänge entsprechend.
    Ist bei deinem Equipment auch eine Tubuslänge von weniger als 160mm einstellbar?

    Viele Grüße
    Bernd

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