Reparatur an Mikroskopen: Feintrieb vom Zeiss-Winkel GF

Nomarski

Hallo Foristen,

anbei eine kleine Bildserie von einer Reparatur von einem Feintrieb am Zeiss-Winkel-Mikroskop.
Bei diesen Mikroskopen ist es sehr wichtig, daß die Anschläge der Feintriebe funktionieren. Dafür sorgen zwei Zähne auf einer Hülse, welche an der Feintriebwelle befestigt wird.
Wenn diese Zähne verschlissen sind, wirken diese Anschläge nicht mehr und um Uhrwerk können durch Überdrehen Schäden an den Ritzeln entstehen.
In diesem gezeigten Fall mußten zwei Zahnräder ersetz und die Hülse mit den beiden Zähnen neu angefertigt werden.

Viele Grüße
Bernd

Triebkasten

Uhrwerk des Feintriebs

Feintriebwelle

Franz Ganster

Hallo Bernd,

Danke fürs zeigen. Ich finde solche Beiträge immer Gut.

lg Franz

Michael

Hallo Bernd,

auch von mir danke fürs zeigen. Man sieht daran recht schön, dass bei den späteren Triebkästen das Rad nicht komplett neu erfunden wurde.

Viele Grüße
Michael

Nomarski

Hallo Franz,

ich hätte noch einiges mehr in der Richtung zum Zeigen. Im anderen Forum legt man darauf keinen Wert, aber wenn es hier willkommen wäre, würde ich noch einiges demnächst zusammenstellen.

Michael: Das wurde zwar nicht neu erfunden, aber das Segmentrad mußte ich neu lagern, da die alte Version eben nicht mehr aufzutreiben war.

Viele Grüße
Bernd

Michael

Hallo Bernd,

Zitat von Nomarski

Michael: Das wurde zwar nicht neu erfunden, aber das Segmentrad mußte ich neu lagern, da die alte Version eben nicht mehr aufzutreiben war.

ach sooo... dann war das Segmentrad und/oder die Lagerung bei den Winkel GFs anders ausgeführt und du hast beim WL/Phomiversal abgekupfert?

Viele Grüße
Michael

Nomarski

Hallo Michael,

genauso ist es. Sowohl Segmentrad als auch die Lagerung sahen bei Zeiss-Winkel anders aus und so habe ich die Lagerung der späteren Segmenträder nachgebaut. Die ist sowieso besser.

Viele Grüße
Bernd

Franz Ganster

Hallo Bernd,

DAS IST SEHR WILLKOMMEN !
da bin ich Dankbar dafür.

lg
Franz

Nomarski

Hallo Franz,

dann machen wir das doch ganz einfach!

Viele Grüße
Bernd

moräne

Ab´nd Bernd

Immer gut wenn man solche Bilder sehen kann.
Der Feintriebkasten an mei´m MGF ( Medizinische Gerätefabrik ehemals Zeiß ), war auch schon komplett demontiert.
Man muß sich das einfach trauen, wenn´s dann noch Bilder davon gibt, umso besser.
Als Nachtrag schreib ich noch dazu - wegen der Meinung, das es auch ungeschickte Hände gäb`, das man zukünftig darauf hinarbeiten sollte, so eine Zerlegungsprozedur ein allen Schritten, möglichst genau - unter Hinweis auf alle Schwierigkeiten und mit Angabe aller Einstellungen die erforderlich werden würden - dukumentieren soll.
Danach, kann jeder(r) der sich´s zutraut ans Werk gehen

grias di

Nomarski

Hallo,

es sei nochmal ein Foto gezeigt, auf dem die beiden Varianten der Uhrwerke für den Feintrieb zu sehen sind. Links Zeiss-Winkel, rechts die spätere Variante.

VG
Bernd

ephestia

Hallo Bernd -

wenn du gestattest ergänze ich deinen Zwirn noch um Fotos vom Getriebe Phomi (alt) und vom GFL. Im einen Fall (links) sitzt das Getriebe im beweglichen Kasten und der Druckstift am Segment drückt auf die Fußplatte und hebt den Kasten mitsamt dem Tisch nach oben, beim GFL ist das Getriebe fest und der Druckstift hebt nur den Tisch. Zu Beginn meiner Mikroskoplehre war ich der naiven Ansicht, dass ich die Getriebe zwecks Reparatur tauschen könnte...

Viele Grüße

Rolf

Nomarski

Hallo Rolf,

sofern du Bildmaterial hast, die diesen Faden ergänzen, darfst du es gerne hier posten.
Ich kann mich noch dunkel erinnern, daß der Triebkasten von deinem Phomi aus der frühen Serie war, wo man eben nicht alles untereinander tauschen konnte. Deswegen mußte man derzeit bei Ersatzteilbestellungen auch immer die Seriennummer mit angeben.

Viele Grüße
Bernd

moräne

Hallo Bernd

Ich hoffe, ich darf allen mit einer Skizze a bißl verdeutlichen, wie der Zahnhebel wirkt.
Leider sind meine Mikroskope alle belegt, und ich kann das nur zeichnen, aus der Erinnerung und einem alten Zettel der vom Ausbau meines Feintriebs stammt.
Immer sich gut merken wie´s vorher war, wenn´s ans Auseinander nehmen geht!!!!!

griasz aich

Nomarski

Ei, das Gerd'l,

vielen Dank für deine zeichnerische Unterstützung! Die Zeichnung ist wirklich gut und verdeutlicht die Wirkungsweise dieses Getriebes, auch wenn weniger Zahräder bei der Übersetzung beteiligt sind.
Hin und wieder bekomme ich Anfragen von Leuten, bei denen die Zähne aus den Ritzeln ausgebrochen sind. Nur ist da leider so ein exotischer Modul im Spiel, den niemand fräsen kann.

Viele Grüße
Bernd

moräne

Morg´n Bernd

Vor meiner Zeichenzeit, hatt´ich mir diese Stoßvorrichtung für Zahnräder ausgedacht.
Ist noch nicht ganz "ausgreift", es könnten passende Moduldrehstähle, oder sogar " Modulfeilen " dazu gemacht werden.
Die Teilscheibe aus Messing, erzeugt sicherlich auch nie Maschinenbautoleranzen.
Mein " Filterhalterzahnrad" für den Lambdaschieber wurde damit von Hand von einem Uhrenzahnrad abkopiert.
Vielleicht - wer weiß? - hab´ich noch mal Zeit um Ritzel zu erneuern ?

Grias di

Nomarski

Moin Gerd,

das ist ja eine tolle Vorrichtung! Ist die denn nur für Zahnräder aus Messing geignet oder lassen sich damit auch kleine Ritzel aus Stahl anfertigen?
Bislang habe ich solche Arbeiten immer an der Fräsmaschine mit dem Teilapparat verrichtet.

Viele Grüße
Bernd

moräne

Bernd

ich arbeite lieber an Messing.
Aber Du siehst ja, die Grundplatte auf der das Ding steht, ist aus Stahl - plan geschabt.
Wenn man halt keine Fräsmaschine hat, mit der man so was schnell und genau machen kann, muß man zu den einfachen Mitteln greifen.
Meine absolute Lieblingsmaschine ( die ich bisher gesehen habe ). war eine Handhebelstoßmaschine, mit der früher die Stahlgraveure ihre Platten planiert haben.
Muß mal googeln ob ich so ein Bild finde, meins war in einem neuaufgelegten antiquierten Buch - die Größe war eine Platte von etwa 50 mal 50 cm auf der auf Säulen der Hobelapparat drehbar aufgebaut war.
Durch einem großen Hebel bewegt, fuhr der hin und her.
Deine Frage ob daran ein Ritzel gemacht werden könnte , kann ich aber nur so beantworten : man muß es halt ausprobieren.
müßt ich mal ein kaputtes sehen.

grias di

Nomarski

Hallo Gerd,

Gravierarbeiten mache ich mit einer alten Graviermaschine von Deckel und habe erst kürzlich damit ein ganzes Zifferblatt graviert.
Das Ritzel, um das es geht, kannst du z.B. bei dem Feingetriebe sehen. Es hat 10 Zähne und den Modul 0,35. Also Teilkreisdurchmesser 3,5mm.
Eine Triebwelle als Rohling würde mir schon weiterhelfen, den ich so bearbeiten könnte, daß ich das vorhandene Zanrad aufpressen kann.

Viele Grüße
Bernd

moräne

Hallo Bernd

Geht zur Zeit leider nicht.
Meine Teilscheibe hat 36 Löcher, kann ich also kein 10 Zähne Zahnrad damit machen, denk´ich.
Müßte also eine neue ungerade her.
Dann darf das auch nicht länger als 5 bis 6 cm sein, es muß als Rohling in das unten abgebildete Teil der Teilscheibe eingeschraubt werden, und auch der hintere Halter erzwingt ein kurzes Maß. Kann natürlich umgebaut werden, alles, ich brauch aber zu so was etwa ein Jahr, bis so was geschafft ist

grias di

Nomarski

Hallo Gerd,

wenn auf der Teilscheibe noch Platz ist, könnte man sie um eine 10er-Teilung erweitern. So habe ich mir auch einst einen Teilapparat gebaut, mit dem sich viele Teilungen bearbeiten lassen und er ist fast täglich bei mir im Einsatz.
Länger braucht der Rohling auf keinen Fall sein, da die Welle am Ende nur ca. 20mm lang ist, wenn überhaupt. Aber man muß sie ja zunächst sicher bearbeiten können. Und dazu müssen eben erst die Zähne dran, bevor die anderen Bearbeitungsschritte folgen können.

Viele Grüße
Bernd

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