Blitzen mit älteren Geräten an neuen Kameras

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Foristen,

    es geht um das Problem, eine älteres Blitzgerät oder Blitzeinrichtung, die wie es früher eben üblich war mit Hochvoltzündung arbeitet an modernen Digitalkameras, seien es DSLRs oder spiegellose Systemkameras etc. zu betreiben. An die modernen Kameras dürfen eben nur Blitzgeräte mit Niedervoltzündung angeschlossen werden, da sie sonst Schaden nehmen. Wer noch Blitzgeräte aus alten Beständen hat, die noch einwandfrei funktionieren, wäre vielleicht daran interessiert, diese zu mikrofotografischen Zwecken zu verwerten. ;)

    Möglichkeiten gibt es nun einige, dieser Faden soll dazu dienen, diese zunächst zusammenzutragen, um dann die Vor- und Nachteile auszudiskutieren. Wenn jemand bereits Erfahrungen gemacht hat, die vorgetragen werden können, wäre es umso besser. :)

    VG
    Bernd

  • Hallo Bernd,

    es gibt eine Menge Schaltungen dafür, die auch sehr einfach aufgebaut sind, aber wen man es ordentlich aufbauen will kommt schon Kosten für Gehäuse, Kontakte, Bauteile und Versand zusammen.

    Günstiger ist es vielleicht nach einem Blitzadapter in der Bucht zu suchen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Safari,

    als Schaltung, die man sich selbst zusammenlöten könnte, hätte ich dieses Beispiel:


    http://www.heise.de/ct/projekte/Bl…uss-284181.html

    Hier wäre nicht viel dran, man könnte sich daher auch nicht großartig verlöten, aber leider braucht man dafür noch eine Hilfsspannung. Gibt es auch etwas, das ohne Hilfsspannung auskäme?

    Welche fertigen Blitzadapter wären den für den gewünschten Zweck denn geeignet?

    VG
    Bernd

  • Hallo Bernd,

    bei der Schaltung aus der c´t brauchst Du doch keine Hilfsspannung. Die 3-6 V stammen von der Stromversorgung des Blitzgerätes. Du brauchst an sich nur 2 Widerstände als Spanungsteiler und einen Transistor. Den Optokoppler sollte man weglassen können. Die 3 Teile könnte man vermutlich auch in den Blitz einbauen.

    In Internet zu finden unter: Transistor als Schalter[/b]


    Nachtrag:
    Ich verwende zum auslösen meiner Blitze einen Funkauslöser, damit habe ich keine Probleme mit Kabeln und Spannungen.

    Einmal editiert, zuletzt von Safari (28. Juli 2015 um 16:08)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    mir würde eigentlich so etwas in der Art vorschweben:


    http://www.conrad.de/ce/de/product/…t=detview1&rb=1

    Die Kabelbuchse wäre auch schon dabei, nur geht aus der Beschreibung nicht hervor, ob Blitzgeräte mit Hochvoltzündung angeschlossen werden dürfen.

    Hieraus leider auch nicht:
    http://www.conrad.de/ce/de/product/…0150728173139:s

    Ich vermute wohl eher nicht.

    VG
    Bernd

  • Hallo Bernd.
    Ich werde aus deiner Beschreibung deines älteren Blitzes nicht ganz schlau. Prinzipiell müssen ja alle Blitze durch Hochspannung gezündet werden. Entweder direkt durch die HS oder durch eine Elektronik, die z.B. den TTL Impuls umsetzt. In den neueren Blitzen ist halt die Schaltung, die Du benötigst schon integriert. Das können z.B. einfache Ferritkerne, Impedanzwandler/Trafos, Triakschaltungen, ... sein. Oft halt rafiniert mit Rücksignal, Meßsystem, ...

    Ich würde zumindest bei einer direkten Verbindung nicht auf einen Optokoppler mit Triak (wie per Mail oder wie bei heise) verzichten. Nur so oder einem Ferrit/Trafo/Ringkern ist eine sichere galvanische Entkopplung möglich. Dafür kostet eine Spiegelreflexkamera einfach zu viel, um da ein paar KV durchzujagen.

    Wesentlicher als die Elektronik ist die Mechanik. Sprich die Befestigung, der Kabelschuh, ... und ob man da überhaupt Anschlüsse anschliessen kann, Z.B. per Klinke.

    Falls Du also keinen passenden Fertigadapter findest mußt Du zumindest nach den passenden Anschlüssen suchen.

    LG Jorrit.

  • Hallo Bernd,

    die alten Blitzgeräte sterben aus. Meß doch einfach mal die Spannung. Sollte das passen ist alles OK. Ansonsten aus 2 Widerständen einen Spannungsteiler bauen und damit die Basis von einem Transistor ansteuern. Kostet weniger als einen Euro. Alles andere würde vermutlich den Wert des Blitzgerätes übersteigen.

    Ich habe noch keine Kamera durch ein Blitzgerät kaputt gemacht.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Jorrit,


    Zitat von Jorrit

    Ich werde aus deiner Beschreibung deines älteren Blitzes nicht ganz schlau. Prinzipiell müssen ja alle Blitze durch Hochspannung gezündet werden.

    es geht hier auch nicht um die Spannung zur Zündung des Lichtbogens an der Blitzröhre direkt, sondern um die Spannung am am Synchronkontakt des Blitzes. Diese ist natürlich um einiges niedriger und wird im Blitzgerät über einen Impedanzwandler hochtransformiert. In den PKWs mit Benzinmotor läuft das ähnlich, die 12V Bordspannung reichen da auch nicht aus, um an den Zündkerzen Zündfunken zu bewirken. Über die Zündspule wird findet eine Transformation statt. Um auf die Blitztechnik wieder zurückzukommen:
    Die sogenannten Steuerspannungen am Synchroneingang, so nenne ich sie jetzt mal, variieren vom Hersteller zu Hersteller und von Modell zu Modell wie man in Rolfs Link schön erkennen kann.
    Bei den solden alten Analogkameras, die zum Kurzschließen dieser Steuerspannung mit einem mechanischen Schaltkontakt ausgestattet waren, war es eigentlich unkritisch, ob die Schaltspannung nun 5V, 10V, 20V oder 50V betragen hatte.
    Bei den hochmodernen Kameras ist das leider anders, dort übernimmt die Schaltfunktion wohl irgendein Chip, dem eben keine höhere Steuerspannung als diese wenigen Volts zugemutet werden kann.
    Man kann natürlich auch, um die ganze Problematik zu umschiffen, ein Blitz nach Herstellervorschrift verwenden, aber es muß ja irgendwie auch eine Methode der Anpassung geben.
    OT: Deine EOS haben wir ja auch auf dein Axioplan aufgeflanscht bekommen ohne Adaption, die vom Hersteller vorgeschrieben wurde. ;)


    VG
    Bernd

  • Hallo Bernd, hallo Safari.
    Ich persönlich würde die Spannungen am Blitzschuh messen. Selbst wenn z.B. die Primärspannung nur 5V sind, kann eine wesentlich höhere Spannung z.B. durch die Induktion im Trafo entstehen. ;)

    Es gibt einen Unterschied zwischen Deutschen und z.B. Amerikanern. Ein Deutscher berechnet und/oder mißt vorher und weis, das es funktioniert oder nicht. Ein Amerikaner probiert es aus und mal klappt es und mal nicht. Allerdings hätten die Amerikaner ohne deutsche Hilfe warscheinlich nie den Mond erreicht. Ein anderes Beispiel ist der Stahlschlüssel.

    Deshalb liebe ich auch DMAX Sendungen. Amerikaner, ... beim Testen. ;)

    Da z.B. eine Canon Kamera doch nicht ganz billig ist, würde ich vorher messen, das Biltzgerät angucken (Schaltung), ...

    LG Jorrit.

  • Bei den hochmodernen Kameras ist das leider anders, dort übernimmt die Schaltfunktion wohl irgendein Chip, dem eben keine höhere Steuerspannung als diese wenigen Volts zugemutet werden kann.

    Ach Bernd,

    die Ingenieure sind auch nicht dumm. Open-Collector ist eine alte und bewährte Technik und dürfte die Problematik deutlich entschärfen. Aber ich bin nur Software Entwickler, allerdings mit Vertrauen zu den Kollegen von der Hardware.

  • Hallo Bernd.
    Kommt halt auf das Blitzgerät an. Vor allem dem Alter. Alte Kameras hatten z.T. nur ganz simple mechanische Auslöse-Schalter. Keine Elektronik. Denen war es völlig egal, welche Spannungen anlagen. Zenit z.B. Irgendwann gab es Blitzgeräte mit einstellbaren Werten. Hier kann man davon ausgehen, daß es keine Probleme gibt, da im Blitzgerät schon div. Elektronik verbaut worden ist.

    Wenn man auf Nummer Sicher gehen will, muß man messen oder das Blitzgerät aufmachen und gucken was wie verbaut worden ist.

    Eine Einfache Lösung könnte auch ein Varistor, eine Zehnerdiode, ... sein, die Überspannungen wegbügeln. Das verringert billig und einfach ein größeres Risiko. :)

    LG Jorrit.

    • Offizieller Beitrag

    die Ingenieure sind auch nicht dumm. Open-Collector ist eine alte und bewährte Technik und dürfte die Problematik deutlich entschärfen. Aber ich bin nur Software Entwickler, allerdings mit Vertrauen zu den Kollegen von der Hardware.

    Hallo Safari,

    vielleicht ersetzen dir deine Ingenieure ja die zerschossene Hardware nach unsachgemäßer Anwendung, obwohl in der Bedienungsanleitung extra darauf hingewiesen wurde. Ich jedenfalls nicht.

    VG
    Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Eine Einfache Lösung könnte auch ein Varistor, eine Zehnerdiode, ... sein, die Überspannungen wegbügeln. Das verringert billig und einfach ein größeres Risiko.

    Hallo Jorrit,

    die einfache Lösung sollte auf jeden Fall keine Schaltverzögerungen mitsichbringen. Der Blitz soll schließlich gezündet werden, wenn der 1. Vorhang gerade offen ist und nicht, wenn der 2. Vorhang schon wieder halb geschlossen ist. ;)

    VG
    Bernd

  • Die Verwirrung auf diesem Gebiet ist groß. Ältere Studioblitzanlagen haben eine Triggerspannung so um 200 V, vermutlich weil einfach die Spannung am Elko dafür genommen wurde. Da man eine solche Anlage nicht einfach rauswirft, ist z.B. bei der EOS D 5 Mk II ein separater Blitzanschluss für bis zu 250 V vorhanden, der aber anscheinend nicht mit dem Blitzschuhanschluss identisch ist - dort funktionieren die starken Blitze laut Bedienungsanleitung nicht. Es steht aber nicht ausdrücklich drin ob sie Schaden anrichten und bei den Nutzern dieser Kamera herrscht in verschiedenen Foren große Unklarheit.

    Viele Grüße

    Rolf

  • Hallo Ihr Blitzbegeisterten,

    ich habe mir Eure Beiträge durchgelesen und muss zu meinem Verständnis doch eine Frage stellen:

    Welche alten Blitzgeräte sind denn mit Vorsicht zu genießen? Die aus der analogen Spiegelreflexzeit?
    Bisher dachte ich, dass man diese auch an den digitalen Fotoaparaten benutzen kann.
    So alt sind die doch noch gar nicht (im Gegensatz zu meinen Miks und zu mir).
    Ich habe noch2 Blitzgeräte die ich zwischen 1980 und 1990 gekauft habe. Ich wollte die immer schon mal an meiner EOS ausprobieren, bin aber noch nicht dazu gekommen.

    Die Liste, die Rolf verlinkt hat, scheint ja hier sehr hilfreich zu sein.

    Auf jeden Fall herzlichen Dank Bernd für dieses Thema! Evtl. hat das meine EOS vor einem "Blitzschlag" bewahrt. ;)

    Viele Grüße
    Detlef

  • Hallo -

    noch zur Ergänzung: Die Triggerspannung kann man leicht mit einem Digitalmultimeter messen. Sie liegt zwischen dem (dicken) Mittenkontakt und dem (federnden) Seitenkontakt an.

    Bei meinem etwa 40 Jahre alten Olympus T32 messe ich etwa 11 Volt. Allerdings sagt das nichts darüber aus, welcher Strom dann beim Zünden fließt oder zum Zünden mindestens fließen müsste und in der Liste werden sowohl 11 als auch 8 Volt erwähnt.

    Auf alle Fälle zündet das Ding, wenn ich es als Slaveblitz auf einem optischen HAMA-Trigger benutze und ich habe auch meine EOS D 500 damit nicht beschädigt.

    Ich denke aber, dass bei den Triggerspannungen um 200 Volt der Strom unmittelbar durch die Primärwicklung der Zündspule fließt und deshalb relativ hoch sein dürfte - dem mechanischen Kontakt in den alten Verschlüssen hat das nichts ausgemacht.

    Gruß

    Rolf

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