Ersatz für einen Triebkastendeckel am CZ W-Stativ

  • Hallo zusammen,

    an meinem CZ W-Stativ fehlte der Triebkastendeckel. Da dieser das Zahnradgetriebe vor Staub und Schmutzpartikeln schützt, musste ein Ersatz her, welcher nicht nur funktionell, sondern auch dem Original recht ähnlich sehen sollte.
    Zunächst habe ich mir von einer Lasergraveurin das CZ Firmenzeichen in ein Stück MS Flachmaterial brennen lassen, was ihr sehr gut gelungen ist. Dann habe ich in eine passend zurechtgeschnittene 4mm MS Platte die Bohrungen und die Aussparung für die Zahnstange des Stativhalses gebohrt und gefeilt.
    Das Flachmaterial mit dem Firmenzeichen habe ich unter Zuhilfenahme eines Strassenschildpfostens (im Dunkeln) rundgebogen und dann passend zurechtgesägt. Nach der "Anprobe" wurden beide Teile mit feinstem Schleifpapier und Stahlwolle 00 geschliffen und dann zusammengelötet.
    Abweichungen vom Original:
    - die Seriennummer und "Germany" fehlt
    - Es sind nur zwei statt 4 Befestigungsschrauben, da die Platte mit dem Firmenzeichen nicht so weit hintensteht wie im Original, dort ist in dieser Platte noch eine Nut für die Zahnstange eingefräst, was ich angesichts meiner Werkzeuge und der Kosten für die Gravur gelassen habe. Im neuen Jahr lasse ich es noch mattvernickeln oder Mattverchromen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Hugo

    Sieht ABSOLUT professionell und ansprechend aus.
    Toll gemacht.
    Danke für das Herzeigen. Auf das "Wie" kommt es halt an
    Frage: ist es Weich, also mit Zinn gelötet ? Dann kann es Probleme beim Vernickeln geben.

    lg
    Franz

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    Die Welt wäre so schön wenn Frauen so einfach gestrickt wie die Maxwellschen Gleichungen wären --
    Mann könnte dann Störfelder berechnen und Wellen, Phasen und Ströme ....
    und die Harmonischen ganz leicht checken..

    http://interphako.at

  • Hallo Franz,
    ja ist weich gelötet.
    Wahrscheinlich werde ich mir eine Pulle "Chemisch Nickel" bei Ebay bestellen und das auch selbst machen, da sich die "üblichen Verdächtigen" ziemlich dusselig anstellen, wenn man nur ein so ein kleines Teil ordentlich beschichtet haben möchte (und nehmen obendrein noch reichlich dafür). Da ich hier noch ein paar Teile habe, die vernickelt werden müssen, lohnt sich das.

    Oder funktioniert chemisch Nickel auf weichgelöteten Flächen nicht? (wäre doof.)

    Herzliche Grüße aus dem Bergischen Land,
    Hugo

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Hugo,

    Nein , Zinn lässt sich so nicht vernickeln. Siehe Spannungsreihe.
    Ich würde das Zinn absaugen, es so wenig wie möglich sichtbar machen und dann Cu Pulver mit einbringen in das Lot.
    Dann würde ich es mit einem Schwämmchen bei so max. 6 Volt Handvernickeln.
    Sowas geht ganz gut, vorher ein wenig üben und nur langsam drüberstreichen.

    lg
    Franz

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  • Hallo Franz,

    hm, eigentlich habe ich ganz gut gelötet und fast alles überstehende Zinn mit Dremel und Messingbürstchen entfernt, so daß das Zinn fast ausschließlich in der Fuge zwischen den Teilen ist. Da wäre also eigentlich kaum Zinn zu vernickeln...oder sehe ich da was falsch?
    Chemie und Galvanik ist so gar nicht meine Stärke... :(

    Herzliche Grüße aus dem Bergischen Land,
    Hugo

    Einmal editiert, zuletzt von Büroamöbe (28. Dezember 2014 um 00:10)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Hugo,

    nein, da siehst du nichts falsch. Nur wenn die Nickel-Salz Lösung dann da elektrolytisch aufgetragen wird, wird sich der Spalt, wo man ja noch etwas Zinn durchschimmern sieht, eher schwärzlich verdunkeln, nehm ich an.
    Einfach mal, bevor du das schöne Stück vernickelst, Zwei Stücke ähnlich zusammenlöten und dort mal Probieren.

    lg
    Franz

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  • Hallo Franz und Bernd,

    in das 3mm Flachmaterial noch schrauben rein - das wird mit meinen Mitteln vermutlich nix.

    Wenn hier Montag weniger Schnee liegt und der Dampfmaschinenladen vom Lutz Hielscher offen hat, hole ich dort Silberlot. Die beiden Teile warm machen und das Zinn abschleifen ist ja kein Akt, und dann löte ich das mit Silberlot zusammen (das Original ist i.Ü. auch gelötet).
    Denn Silberlot nimmt doch das Nickel an, oder? (Chemie nach der 10. abgewählt, weil nie verstanden ;( )

    Herzliche Grüße aus dem Bergischen Land,
    Hugo

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Hugo,

    MS wird sich dann etwas verfärben, durch die mind. 800 Grad die du da benötigst.
    Vorschag: Zuerst verzinnen, dann dünn Weichlöten, dürfte am Besten sein.
    Ansonsten mußt du de Teile wieder komplett aufpoliern mit vorhergehenden Schleifdurchgang.

    lg und nun auch gute Nacht,
    Franz

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  • Hallo Hugo,

    Hut ab, das sieht echt spitze aus. :)
    Wenn du selbst vernickeln möchtest und sich der Spalt nach dem von Franz empfohlenen Test als unschön herausstellt, könnte man die Nahtstellen zuvor verkupfern. Am verkupferten Zinn müsste dann das Nickel eigentlich halten (wenn ich da richtig informiert bin).

    Problematisch dürfte es nur werden, die typisch seidenglänzende Oberflächenstruktur nachzuahmen. Ich habe vor einiger Zeit schon mal lange gestöbert, aber keine Bezugsquelle für Kleinmengen von Mattnickel-Elektrolyt gefunden. Sandstrahlen vorher nutzt leider auch nichts, da sich das Glanznickel in den Vertiefungen nicht ordentlich absetzt und das ganze daher fleckig-grau wird. Eventuell klappt das ja in Verbindung mit chemischem Vernickeln... wobei es da bestimmt auch chemisches Mattnickel gibt.
    Am einfachsten wäre es natürlich, wenn man das durch einen Betrieb machen lässt, der matt vernickelt bzw. matt verchromt. Matt hat zwar nicht jeder Galvanik-Betrieb im Programm, aber das Hauptproblem ist sowieso, dass man nicht leicht eine Firma findet, die Kleinteile zu einem hobbyistenfreundlichen Preis veredelt.

    Viele Grüße
    Michael

    PS: Solltest du tatsächlich Mattnickelelektrolyt (also Elektrolyt ohne Glanz-Zusätze) auftreiben können, musst du die gewünschte Oberflächenstruktur z.B. durch Sandstrahlen zuvor erzeugen.

    Einmal editiert, zuletzt von Michael (27. Dezember 2014 um 22:54)

  • Vor ein paar Jahren noch wäre ich in Remscheid zu einem Galvanikbetrieb gegangen und hätte mir für lau eine Tüte abfüllen lassen. Der Glanzbildner ist ja meist ein Zucker und nicht im Salz enthalten. Aber die Zeiten sind vorbei, den Betrieb gibt´s nicht mehr -dafür jetzt eine aufwendige Bodensanierung an der Stelle...

    Ich werde morgen versuchen, mit dem Dremel das herausgequollene Zinn zu entfernen und die Oberfläche dann noch einmal nachzuarbeiten und dann schau´n mer mal.

    Herzliche Grüße aus dem Bergischen Land,
    Hugo

  • morgn Hugo

    Wenn alles nix nutzt
    dann tät`ich mit einer Eisensäge - 45 Grad - eine ca 1mm Nut einsägen, dann mit einer feinen Feile
    glätten, - sehr genau -
    oder mit einem Gravierstichel, und dann z. B . von Modulor - 1mm Messingvierkantstange rein pressen! oder vielleicht kleben?
    Eine Feile könnt `ich notfalls verschicken.

    grias di
    gerd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Hugo

    Wenn alle Stricke reissen, send es mir,
    ich werde versuchen dir mal zwei 1,5er Schraubengewinde da reinzumachen und dir es mit Schrauben zurücksenden.
    Die Idee von Bernd da finde ich echt gut.

    lg
    Franz

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