Mittelklasse-Analysator selbstgebaut

  • Hallo -

    ich beziehe mich auf Franzens Frage nach Polfiltern in diesem Umfragezwirn von Lothar, bin mir aber nicht sicher ob das jetzt hier richtig platziert ist.

    Um meinem Mangel an geeigneten und erschwinglichen Analysatoren (D = 25 mm) abzuhelfen habe ich mir einige Anregungen (weiß leider nicht mehr von wem) zu Nutze gemacht und zunächst 1 mm dicke Plangläser erworben, die in den unterschiedlichsten Größen für etwa 5 € pro Stück in der Bucht angepriesen werden. Zunächst habe ich versucht Polfolien zu verkleben und platt zu pressen und die üblichen negativen Erfahrungen gemacht.
    Dann habe ich ein 50 x 50 mm Stück selbstklebende Polfolie hoher Qualität (weiß auch nicht mehr woher der Tipp kam) beschafft, blasenfrei auf ein Glas geklebt, den überstehenden Rand mit einer Rasierklinge entfernt und dadurch einen Analysator für meinen Auflicht-DIC am Axioskop erhalten, der optisch mit einem Zeiss-Original vergleichbar ist. Glas und Folie haben vielleicht anteilig 7,50 € gekostet und ich habe noch Folie für weitere 3 Exemplare. Der einzige Nachteil: der Glasschutz ist einseitig, sodass es sich empfiehlt die Kunststoffseite nach unten zu positionieren, damit allfälliger Staub sich auf der Glasseite ansammelt wo man ohne Kratzgefahr pinseln oder wischen kann.

    Bezugsquellen, Preise o.ä. nenne ich nur, falls da Interesse besteht, weil ich da erst eine Weile suchen müsste.

    Viele Grüße

    Rolf

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Rolf,

    Danke, da bist du schon Richtig in der Technik.
    Danke auch, das wer noch einen Beitrag bringt, der mit Mikroskopie zu tun hat.
    Ja, ich habe mir gestern vom Glaser 1 mm dickes Glas besorgt , in 28x28mm Quadraten geschnitten, das Glas stammt von den Feuermeldern,
    dort wird so dünnes verwendet und jede Glaserei sollte sowas vorrätig haben.
    Ich habe Gestern noch diese dann auf 26mm rund geschliffen, auf der Glasschleifmaschine die ich mal gekauft habe (Kristall 2000S in der Bucht)
    Die Folie die da klebt habe ich auch schon geordert, einen DIN A5 Bogen mußte ich kaufen, wird nächste Woche kommen.
    Dann wird sie eingeschlossen, ich gebe dann bekannt wie und ob es gelungen ist.
    Im Großen und Ganzen ist es ja genauso wie du da eben beschrieben hast, Danke.
    Ich werde dann weiter berichten, mit Bildern, weil ich denke, sowas ist doch öfter brauchbar.

    fg
    Franz

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    Die Welt wäre so schön wenn Frauen so einfach gestrickt wie die Maxwellschen Gleichungen wären --
    Mann könnte dann Störfelder berechnen und Wellen, Phasen und Ströme ....
    und die Harmonischen ganz leicht checken..

    http://interphako.at

  • Hallo Rolf,

    das ist ein interessanter Hinweis und ich erinnere mich ein wenig an den Faden im anderen Forum. Ich habe hier den Vorteil dank meiner selbstauferlegten M42 Norm am Ufomi alle möglichen Filtergrößen einfach irgendwo dazwischen legen zu können. Für das Kryofomi habe ich jetzt ein M27 samt Verstellring in einen M27 nach 37 Adapter geschraubt und diesen in einen zuvor seitlich aufgefrästen M42 Zwischenring geklebt. Damit ist am eingeschraubten Hebelchen ein Verdrehen um 90 Grad möglich. So kann man das besser aus der Hand geben. Ich verwende vorwiegend zirkular polarisierte Filter. Um "schöne bunte Fotos" zu bekommen ist das ausreichend.

    Als Anregung vielleicht? Ein Beitrag/Faden über Polfilter und die Unterschiede wäre sicher mal für mich und viele andere lesenswert.

    Schönes Wochenende zu dir rüber !

    Lothar

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    als Glasmaterial hätte ich noch die 5x5-Diagläser anzubieten, die einst verwendet wurden. Zwei Gläser wurden mit einer Art Silberfolie zusmmengeklebt, zwischen denen das Dia geklemmt war. Leider hatte sich desöfteren die Verklebung gelöst und die Laschen standen ab wie Eselsohren und sorgten für Hemmungen im Transport.
    So habe ich mir davon einige bereits auf 32mm zuschleifen lassen.

    Viele Grüße
    Bernd

  • Hallo.
    Ich benutze selbstgebastellte Papp-Polfilter. Das Polbild ist erstklassig. Die Kosten sind minimal. Ca. 12 Euro für 12x Filter. Die Polfilterfolie habe ich bei Astromedia gekauft.
    Hier ein Bild von 3x Papp-Pol-Filtern:
    [Blockierte Grafik: http://www.uploadking.biz/out.php/i328291_PolfilterPappe.jpg]
    Etwas besseres Bild:
    [Blockierte Grafik: http://www.uploadking.biz/out.php/i328305_PolfilterPappe02.jpg]

    Liebe Grüße Jorrit.

  • Hallo Franz.
    Bei den neueren verwende ich selbstgedrehte Aluringe. Die lassen sich leichter in der Kondensor-Filter-Halterung drehen, Beim KF2 kann man den oberen Analysator-Polfilter prima zeischen Binotubus und Stativ festklippen. Aber auch die Papp-Filter sind durch den Klebstoffanteiol im Ring ausreichend stabil.

    LG Jorrit.

    • Offizieller Beitrag

    Beim KF2 kann man den oberen Analysator-Polfilter prima zeischen Binotubus und Stativ festklippen.

    Hallo Jorrit,

    die Okulartuben haben da oftmals an der Schwalbe ein Feingewinde, das dazu gedacht ist, dort Analysatoren einschrauben zu können. ;)
    Mit einer einfachen Drehbank wirst du dieses Gewinde nicht schneiden können. Aber es reicht, wenn du die Ringe aus Kunststoff anfertigst und den Duchmesser gerade so wählst, daß die Ringe leicht klemmen und sich jederzeit auch wieder entfernen lassen.


    Nach der Methode habe ich z.B. mein altes Metallmikroskop hochgerüstet und könnte mit den entsprechenden Inkos sogar noch Auflicht-DIC betreiben.

    VG
    Bernd

  • Hallo.
    Hier 3 etwas ältere Pol Bilder mit meinem alten KF2 Mikroskop und 2x von den Papp-Polfiltern. Müßte Zucker oder eine ACC Tablette sein.
    Für 1 Euro Polfilter finde ich das Ergebnis gar nicht schlecht. Vor allem, weil die Bilder noch mit meiner alten Okular-Billig-Cam geschossen wurden. Mit den Augen sieht das Ergebnis viel besser aus.

    [Blockierte Grafik: http://www.uploadking.biz/out.php/i329605_Image314.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://www.uploadking.biz/out.php/i329606_Image316.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://www.uploadking.biz/out.php/i329607_Image317.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://www.uploadking.biz/out.php/i329608_Image318.jpg]

    Liebe Grüße Jorrit.

    Einmal editiert, zuletzt von the_playstation (23. Juli 2015 um 22:09)

    • Offizieller Beitrag

    Für 1 Euro Polfilter finde ich das Ergebnis gar nicht schlecht. Vor allem, weil die Bilder noch mit meiner alten Okular-Billig-Cam geschossen wurden.

    Ja DU findest das vielleicht gar nicht schlecht. Aber für andere ist es durch diese Aufmachung (1 Euro Polfilter / Billig-Cam) eben automatisch schlecht. Wenn du das nicht so beiläufig erwähnt hättest, hätte man glatt vermutet, die Aufnahmen wären gerade mit dem Axioplan gemacht. ;)

    VG
    Bernd

  • Hallo Bernd.
    Da hast Du Recht. Da nur eines meiner Axioplan Mikroskope teure Zeiss Pol Filter besitzt, bekommt das andere natürlich günstige Selbstbau-Polfilter spendiert. Ich sage extra "günstig", weil Sie vom Ergebnis wirklich gut sind und es durchaus mit den Zeiss Polfiltern aufnehmen können.

    Mit einer Canon Kamera wäre das Ergebnis besser. Die Bilder sind etwas übervergrößert (CCD Größe sehr klein) und der Kontrast nicht so knackig.

    Wenn Jemand wenig Geld für die Aufrüstung seines Mikroskopes hat, dann ist der einfache Selbtbau eine sehr sinnvolle Maßnahme. Die Filterfolie muß auch nicht unbedingt in Glas verklebt werden. Eine saubere Verklebung in einem Ring reicht völlig.

    Die Folie kostet(e) leider ca 7 Euro. Aber man kann mit Ihr div Polfilter herstellen. Sie reichte für alle meine Mikroskope, die keine Polfilter besaßen. Mit Aluringen sehen Sie natürlich viel edler aus. Wenn man Sie z.B. von Bernd mit der Drehbank drehen lassen würde. Dann wäre das Händling auch besser. Mit meiner kleinen Minidrehbank hat es geklappt. Durch das Alurohr wird der Preis dann natürlich höher.

    Liebe Grüße Jorrit.

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