schwieriges Ersatzteil Epival Interphako

  • Vielen Dank für die Peraval Anleitung. Die habe ich schonmal gesucht, leider anscheinend nicht hier :)

    Die sollte durch das Drehen an den beiden Stellknöpfen wieder hinzubekommen sein.

    Wenn das immer der Fall ist für unterschiedliches Verschrauben des Interferometers, dann hat meins auf jeden Fall ein Problem. Es macht immens viel aus, wie ich die Prismen verschraube und nicht in jeder Position lassen sich mittels Stellknöpfe überhaupt Interferenzen erzeugen :/

    • Offizieller Beitrag

    Freut mich, daß ich ein wenig helfen konnte.

    Dann versuche es nochmal mit einer Position der Prismen ohne diese Papierzwischenklemmung.

    Hier nun noch die verprochenen Fotos für die Einstellung, wenn auch im Durchlicht. Bei Auflicht gilt aber das gleiche Prinzip.

    Hier erstmal der Blick durch die Bertrandlinse, geht eben leider nur über die visuelle Beobachtung. Obwohl ich den äußeren Ringspalt abgeblendet habe, wir er durch die Beugung noch mit beleuchtet. Das Smartphone packt eben den Helligkeitskontrast nicht, deswegen die Überstrahlung des kleineren Ringes.

    Das Bild dazu ohne Bertrandlinse sollte sich dabei auf den homogenen Hintergrund einstellen lassen.

    Hier ist es nun absichtlich verstellt, so daß eben mehrere Interfernzfarben des "Regenbogens" zu sehen sind.

    Der schwarze Streifen in der Mitte sollte sich dann auch soweit dehen lassen, daß er sich möglichst homogen über das Sehfeld verteilt.

    Um nochmal auf die Glaskeile zu sprechen zu kommen, diese müssen so orientiert sein, daß sie wie eine planparallele Platte wirken.

    Beim Drehkeilschieber läßt sich das gut beobachten, indem man durch ihn auf ein entferntes Objekt wie z.B, eine Kirchturmspitze schaut.

    Wird der Schieber waagerecht gehalten, sollte sich beim Verdrehen der Keile der Kirchturm vertikal bewegen. Dreht man den Schieber um die optische Achse, bewegt sich der Kirchturm mit, außer die Keile wirken gerade als planparallele Platte, indem die hohe Seite der flachen Seite gegenübersteht. Bei dem Keilpaar in deinem Teil mit der 12 im unteren Zweig ist es tatsächlich um 90° verdreht.

    Die Keile haben sogar an der Seite einem Markierung, durch die sich erkennen läßt, wo die höchste Stelle ist. Nur sieht man diese eben nicht, wenn sie in der Fassung verbaut sind.

  • Vielen Dank für diese Mühe!! Sowie die Info mit den Keilen -> ich denke nochmal in Ruhe darüber nach und probiere einen Kirchturm! Aber logisch, im Drehkeilschieber ist durch die Gegendrehung das Glas quasi immer gleich dick in der horizontalen, egal wie weit auseinander in der Vertikalen. Die Markierungen sind mir im Drehkeilschieber schon aufgefallen, noch nicht in dem Ausgleichskeil.

    Das "Problem" mit dem fehlenden Dynamikumfang des Smartphones in Bild 1 ist genau wie bei mir gestern (äußerer Ring abgeblendet). ABER: So eine homogene Interferenzfarbe habe ich mit Betrandlinse noch nicht hinbekommen! Jetzt weiß ich wie es aussehen sollte!

    Zwei Fragen:

    1. In Bild 2 und 4, also eine einzelne Interferenzfarbe eingestellt, wirkt es, als lägen die beiden Teilbilder weniger exakt übereinander als in Bild 3. Oder ist das eine Täuschung? Würdest Du sagen, dass die maximale Interferenz (=eine homogene Farbe) auch genau bei perfekt übereinanderliegenden Teilbildern ist? Oder variiert das auch bei Dir leicht?

    2. "Wie weit" im Sinne von "Anteil Umdrehungen" ist es von Bild 2 zu Bild 3? Ich meine den linken Stellknopf, der in die vertikale Richtung wirkt.

    viele Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Aber logisch, im Drehkeilschieber ist durch die Gegendrehung das Glas quasi immer gleich dick in der horizontalen, egal wie weit auseinander in der Vertikalen.

    Nein, die Glasdicke verändert sich beim Verdrehen über die Fläche betrachtet. Besonders wenn die beiden hohen und die beiden flachen Seiten gegenüberstehen.

    Zu 1: Das kann an der nicht optimalen Fokussierung gelegen habe, dazu habe ich auch noch freihändig fotografiert. Beim Interphako sollte es schon keinen Bildversatz geben. Daher ist der Interphako-Schieber auch nicht als Drehkeilschieber ausgeführt und das Keilpaar entsprechend justiert als planparallele Platte.

    Zu 2: Da reichen eigentlich schon wenige Grad aus. Der andere Stellknopf bewirkt das gleiche in horizontaler Richtung.

  • Alles klar, danke für die erneute Info. Ich melde mich rück, wenn es Neuigkeiten gibt.

    Nein, die Glasdicke verändert sich beim Verdrehen über die Fläche betrachtet. Besonders wenn die beiden hohen und die beiden flachen Seiten gegenüberstehen.

    ja und nein - natürlich verändert sich die Glasdicke und im Maximum habe ich beide dicken Stellen oben/unten und gegenüber die beiden dünnen.

    Aber jeder "horizontale Schnitt" durch den Keil hätte doch immer gleiche "Glasmenge", denn was der eine Keil weniger hat, gibt genau der andere mehr.

  • Danke für die Mühe!

    Das Glaskeilpaar hat einen gewissen Abstand, damit man es gegensinnig zueinander verdrehen kann. So bleibt die Summe der Glasstärken eigentlich nur im Drehpunkt konstant. Zum Rand hin verändert sie sich kontinuierlich, es sei denn sie stehen so, daß sie sich zur planparallelen Platte ergänzen.

    Hast du denn schon den Kirchturmtest gemacht? Es geht natürlich auch mit etwas in ca. 3m Entfernung.

    Verdreht man die Keile, ändert sich natürlich dabei das Interferenzmuster und es kommt zur Bildaufspaltung.

    Aber genau das läßt sich wieder durch die Verstellung der rechteckigen Keile wieder kompensieren.

    Hier ein Beispiel.

  • Den Kirchturm oder weit entfernten Ort habe ich mir angeschaut und es ist natürlich nur rotationsinvariant, wenn die gesamte Fläche die gleiche Glasdicke hat. Das funktioniert wunderbar.

    Das Glaskeilpaar hat einen gewissen Abstand, damit man es gegensinnig zueinander verdrehen kann. So bleibt die Summe der Glasstärken eigentlich nur im Drehpunkt konstant. Zum Rand hin verändert sie sich kontinuierlich, es sei denn sie stehen so, daß sie sich zur planparallelen Platte ergänzen.

    Dem widerspreche ich eben. Solange eine symmetrische Gegenrotation um den gleichen Betrag stattfindet (und der Drehkeilschieber selbst in waagrechter Position bleibt und korrekt zusammengebaut ist), dann ist die summierte Glasdicke eines jeden horizontalen Schnittes konstant.

    Edit: Unter welcher Beleuchtung ist das Bild aufgenommen? Das ist bei mir nicht möglich - der Ausgleich über den linken Drehknopf "reicht nicht aus", um bei so starker Bildaufspaltung die Interferenzen so homogen wieder-herzustellen

  • Dem widerspreche ich eben. Solange eine symmetrische Gegenrotation um den gleichen Betrag stattfindet (und der Drehkeilschieber selbst in waagrechter Position bleibt und korrekt zusammengebaut ist), dann ist die summierte Glasdicke eines jeden horizontalen Schnittes konstant.

    Wenn das so wäre, dürfte die Kirchturmspitze beim Drehen des Ritzels auch nicht wandern. Aber dabei wird eben der eine Keil im Uhrzeigersinn gedreht und der andere gegen den Uhrzeigersinn.

  • Aber aus diesem Grund gibt es eben nur eine Bildverschiebung in der vertikalen und nicht in der horizontalen. Alles natürlich bei waagrecht gehaltenem Drehkeilschieber. Und das gilt auch für den Kirchturm.

  • Das ist völlig korrekt. In dieser beschriebenen Linie bleibt die Dicke immer konstant :).

    Und jede weitere dazu parallele Linie spannt mit der Einfallsrichtung eine Ebene auf, die einen konstanten Wert von Glas enthält. Natürlich für jede Stellung und je nach gewählter Linie unterschiedlich viel (außer der oben beschriebenen, welche die optische Achse schneidet).

    Aber ich denke, wir meinen eigentlich genau das Gleiche.

    Ich habe auf jeden Fall immer mehr den Eindruck, als ob da etwas grob nicht stimmen würde bei meinem Interferometer. Wenn ich die Prismen ab- und wieder anschraube habe ich in vielen Stellungen keine Chance, die Interferenzen wiederzubekommen .. :(

    Einmal editiert, zuletzt von vonsth (21. Januar 2022 um 13:58)

  • Man hat eben mehrere Stellmöglichkeiten, die man systematisch betätigen muß.

    Aber wenn man nun mit dem Drehkeilschieber arbeitet und damit das Bild aufspaltet, sollten schon durch Drehen der anderen beiden Stellknöpfe kräftige Interferenzstreifen erscheinen. Die Wirkung der vertikalen Aufspaltung hat man übrigens auch durch das drehen des linken Stellknopfes.

    Hier habe ich zum Test mal ein Bild aufgepaltet. Durch die Bertrandlinse sieht man dabei ein Streifenmuster, welches horizontal orientiert ist.

    Die Breite der Spaltblende darf dabei nicht größer sein als die Breite einer Farbe für einen Gangunterschied. Durch Drehen an der Meßschraube erreicht man, daß sich jedes Teilbild mit einer Interfernzfarbe einfärben läßt, in dem Fall mal das Schwarz. Dabei wird übrigens auch das Bild in der Bertrandlinse aufgespalten. Es gibt dann zwei Spalte, die mit verschiedenen Farben durchleuchtet werden.

  • Das sieht gut und sinnvoll aus, auch die Info mit den farblich und örtlich unterscheidbaren Spalten mit Bertrandlinse. Leider ist das noch nicht möglich mit meinem.

    Ich würde gerne noch einmal die Frage aufwerfen, aus welchem Grund die Ingenieure einen Zugang zum inneren Drehkeil (hier "12") gelassen haben. Was sollte man im eingebauten Zustand noch verstellen können, was man nicht genauso gut hätte vorher machen können? Wie ja auch beim Interphako- bzw. beim Drehkeilschieber.

  • Das System reagiert eben sehr empfindlich auf die Verstellung der Drehkeile. Und die Inteferenz kann eben nur im zusammengebauten Zustand inkl. Teilerprismen stattfinden. Und dazu muß man den inneren Drehkeil justieren können.

    Das wäre ja sonst ein immenser Aufwand, wenn man dazu jedesmal das ganze Interferometer auseinanderbauen müßte.

    Vielleicht ist bei dir ja doch das Problem, daß die Glaskeile nicht alle aus einer Schmelze sind, wenn es schon Diskrepanzen bei den Fertigungsnummern gibt, Aber von hier sind meine Möglichkeiten halt auch nur begrenzt.

  • Hi Bernd,

    das ist ja ein ausgesprochen netter Vorschlag, ich melde mich per PN!
    Mit der Welle hatte ich unfassbares Glück - hatte jemanden angeschrieben, der vor etwa 5 Jahren (!) ein defektes Interferometer zerlegt hatte, und in der Tat hat er beide Wellen noch gefunden und mir übersandt. Das ist doppelt gut, denn meine zweite, eigentlich intakte hatte auch ein angebrochenes Ritzel, was ich daher auch nicht ausfeilen muss. Großes Glück! Und ich finde es immer noch unfassbar, welche Gewalt jemand auf das Teil ausgeübt haben muss, um BEIDE dieser Wellen in ein- oder anderer Art zu beschädigen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Martin,

    bei diesen kleinen Zähnchen gehört gar nicht so viel Gewalt dazu, um mit zu viel Kraft, weil die Lagerung verharzt ist, Schaden anzurichten.

    Wenn man die Ersatzteile nicht mehr auftreiben kann, hilft eben nur noch, die Teile nachfertigen zu können. Das Problem ist dann meist, die dafür nötigen Werkzeuge aufzutreiben.

    BG

    Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bernd, Hallo Martin


    vielleicht findet ihr da noch was


    https://www.aesfga.com/vonsth



    Ich lass es die nächsten 2 Tage drauf.

    fg, Franz

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    Die Welt wäre so schön wenn Frauen so einfach gestrickt wie die Maxwellschen Gleichungen wären --
    Mann könnte dann Störfelder berechnen und Wellen, Phasen und Ströme ....
    und die Harmonischen ganz leicht checken..

    http://interphako.at

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