• Hallo zusammen,

    meine botanischen Schnitte schließe ich z.Z. in Dammarbalsam ein und bin mit diesem, von einem Mikrofreund selbst angerührtem Mittel sehr zufrieden. Jedoch geht mein Vorrat zur Neige und ob es Nachschub geben wird, weiss ich nicht, mir fehlen die Möglichkeiten dazu (das geschmolzene Harz wird unter dem Abzug mit erwärmten Balsamterpentinöl versetzt) und das Prozedere ist nicht ganz unproblematisch. Auch habe ich wenig Lust
    Euparal ist zwar auch ein gutes Einschlussmittel, bescherte mir durch die starke Schrumpfung aber bei etwas dickeren Schnitten immer wieder Ärger, so daß die Flasche mittlerweile Staub ansetzt.

    So habe ich dann in der letzten Zeit recht viel über Kanadabalsam und andere Einschlussmittel nachgelesen und möchte ich euch heute ein Ergebnis der Recherche nennen:

    Eine gute Alternative scheint das Neutralbalsam der Fa. Hollborn & Söhne GmbH & Co KG in Leipzig zu sein. Ich habe über unseren Verein dort angefragt und heute prompt eine Antwort erhalten: Man verkauft an Privat (!) und
    250 ml kosten 99,50 € netto + 19% USt; Artikelnr.: N06-0250. Ein Analysedatenblatt will man mir noch nachreichen, 100 ml und 50 ml Gebinde werden ebenfalls verkauft, diese sind etwas teurer.

    Nach Ostern werde ich eine Bestellung aufgeben und dann hier berichten.

    Es soll aber nicht bei diesem einen Ergebnis bleiben, in diesem Thread soll über weitere Erfahrungen mit anderen Einschlußmitteln berichtet werden.
    Also: postet hier, welche Objekte ihr womit erfolgreich einschließt!

    Herzliche Grüße aus dem Bergischen Land,
    Hugo

  • Hallo erstmal,

    Also der Reihe nach:
    für dünnflächige Objekte (Ausstriche etc.) setze ich Eukitt ein. Härtet schnell aus und die Schrumpfung bleibt bei dünnen Objekten in Maßen; die Objekte müssen allerdings aus Xylol kommen. Die Farbechtheit ist gut.
    Etwas dickere Objekte bette ich in Euparal ein. Wegen der Schrumpfung muss man öfter nachtropfen. Vorteilig kommt man aus Alkohol und spart eine Stufe ein. Die Farbechtheit ist gut. Großer Nachteil ist die sehr lange Aushärtungsdauer.
    Die ganz dicken Objekte (Insekten etc.) kommen bei mir in Kanadabalsam (bis er alle ist, dann kommt Malinol). Die Aushärtungsdauer ist auch recht lang, härtet aber vom Rand her schneller, so dass sich das Deckglas nicht mehr verschieben lässt wie bei Euparal. Die Farbechtheit ist gut; sogar Lichtgrün wurde nicht ausgezogen und ist noch nach 20Jahren dunkler Lagerung gut!
    Empfindliche Objekte aus dem Tümplerbereich, welche bei Fixierung meist stark schrumpfen, bette ich in Polyvenyllactophenol ein (gibts auch als Magnacol zu kaufen). Vorteilhaft kann man direkt aus Wasser einbetten.
    Nachteil ist die häufige Entstehung von Kristallnadelähnlichen Artefakten (wenn man es weiß, stört es nicht). Die Farbechtheit ist gut (Chlorophyll wird nicht ausgezogen).
    Zu den speziellen Einbettungsmitteln für Diatomeen (Entellan, Depex und ähnlich) kann ich leider nichts sagen.

    Grüße
    Wolfgang

  • Zu den speziellen Einbettungsmitteln für Diatomeen (Entellan, Depex und ähnlich) kann ich leider nichts sagen.


    Hallo

    zum Einbetten von Diatomeen und Radiolarien benutze ich ZRAX . Es hat Xylol als Lösungsmittel und seine (Anfangs)Aushärtung dauert ca 2 Wochen. Von seinem Brechungsindex ist es für Diatomeen ideal.

    Wolfgang

    • Offizieller Beitrag

    Hallo @All

    Ich verwende hauptsächlich Kanadabalsam (duktil von Merck in Xyloyl gelöst) für die normalen Präparate
    Loctite 349 UV für meine Schliffe zum aufkleben
    Naphrax (in Toluol) für meine Diatomeen,
    und Struers Spezi-Fix 20 zum EInbetten meiner Anschliffe.
    Für schnelle Untersuchungen verwende ich Merckoglas als Deckglasersatz


    lg
    Franz

    --------------------------------------------------------------------------------------------------
    Die Welt wäre so schön wenn Frauen so einfach gestrickt wie die Maxwellschen Gleichungen wären --
    Mann könnte dann Störfelder berechnen und Wellen, Phasen und Ströme ....
    und die Harmonischen ganz leicht checken..

    http://interphako.at

  • Hallo,

    so schließe ich meine Flechtenschnitte ein:

    a) Schnitte, die mit Lactophenol-Methylblau-Acidfuchsin gefärbt sind: Lediglich mit Deckglaslack 2 mal umranden. Als Lack bevorzuge ich entwachsten Schellack, 48 % ig in Spiritus gelöst, pigmentiert oder auch einfach klar.

    b) Schnitte, die nur in Wasser untersucht wurden: Einschlussmedium PVA nach folgendem Rezept:

    Mowiol 4-88 (PVA)(g)2,4
    Glycerin (g)1
    Wasser (ml)8

    Anwendung: An 2 gegenüberliegenden Rändern des Deckglases einen dicken Streifen PVA auftragen, über Nacht das Wasser verdunsten lassen, das PVA zieht dann statt des Wasers unter das DG, nach weiteren 24 h mit Deckglaslack umranden.

    VG


    Ralf

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