Hallo,
mich beschäftigt gerade die Frage, ob es nicht möglich wäre ein funktionierendes Lichtmikroskop ohne Linsen zu bauen. Die Idee ist eigentlich nichts neues, man benutzt eine punktförmige Lichtquelle, wirft das Licht an die Wand und hält ein Präparat in den Lichtstrahl. Auf die Wand wird dann eine vergrößertes Bild des Präparates projiziert. Davon Ausgehen habe ich einen kleinen Versuch aufgebaut, bei dem der Kamerasensor als Projektionsfläche dient und das Pinhole ist einfach ein Stück Plastikfolie welche mit einer Zirkelspitze durchstoßen wurde.
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Das sich ergebende Bild eine botanischen Schnittes ist zwar nicht gerade Jubelschrei auslösend, zeigt aber immerhin, dass das Prinzip schon einmal funktioniert.
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Mit kleineren Pinhole werden langsam mehr Details sichtbar.
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Wie es scheint, ist der entscheidende Faktor für die Schärfe und Auflösung des Mikroskop, einzig und alleine das Pinhole, umso kleiner umso besser. Die Vergrößerung wird alleine durch die erzielte Lichtstrahlaufweitung vom Präparat bis zum Kamerasensor bestimmt.
Jetzt die Quizfrage, gehe ich recht in der Annahme, dass ein Pinhole mit zB. 400nm Durchmesser die selbe Auflösung ermöglichen würde wie bei einem normalen Mikroskop mit einer 400nm Beleuchtung, oder für das normale Lichtspektrum eben eines mit ca. 700nm?
Bei dieser Art eines Mikroskops könnte man zwar nur Durchlichtmikroskopie betreiben, dies jedoch mit herkömmlichen Mikroskopen unerreichbaren Schärfentiefe und stufenlosen Zoom und ich frage mich, ob es ernsthafte Versuche in diese Richtung gibt ?
Viele Grüße,
Johannes