altes Leitz-Mikroskop 570950

Hallo Bruno,

wie schön, daß du wieder zu uns gefunden hast!

Dein Mikroskop sieht sehr nach einem Labolux aus. Bei der Ergänzung dürften die Objektive das geringste Problem werden, aber anscheinend fehlen auch noch der Okulartubus, Kondensor und der passende Revolver. Auch eine Auflichteinhat gab es dazu.
Vorschlag: Ich könnte dir eine PDF-Datei per Mail zukommen lassen, aus der du entnehmen kannst, was noch alles dazu fehlt als Suchhilfe für die Komplettierung. Ein paar passende Teile könnte ich ggf. auch noch haben.

Beste Grüße
Bernd

Hallo Bruno,

natürlich, wenn es nun daraum geht, sich irgendetwas möglichst gleich und sofort im Mikroskop anschauen zu können, ist es der einfachste und vor allem bequemste Weg sich etwas z.B. bei Ebay wie du es schon angeführt hast zu kaufen und gut is.

Aber was soll denn nun aus deimen Stativ werden? Willst du es deswegen nun etwa wegschmeißen oder verschenken?
Viele tun das aus ähnlichen Anlässen und auf diese Weise bin ich zu einigen Mikroskopen gekommen. Das braucht natürlich alles seine Zeit und geht nicht so von jetzt auf gleich, das ist logisch. Vielleicht wäre es ja für dich auch eine Herausforderung, aus dem Stativ, mit dem sich momentan praktisch nichts anfangen läßt ein funktionsfähiges Komplettmikroskop zu machen.
Falls nicht, dann war es halt mal schön, dich nach so langer Zeit mal wieder gesprochen zu haben.

Beste Grüße
Bernd

Immer wieder gerne! Aber soll das jetzt heißen, daß du dich dazu jedes mal immer wieder erneut extra registrieren willst?

Eigentlich wäre dieses Gerät schon fast wieder dafür zu schade, es für einen derartigen Zweck zu degradieren.
Aber so etwas ähnliches hatte ich mir mal als Tischaufsatz gebaut und sollte als Mikromanipulationshilfe dienen:

Hier läßt sich auch eine Nadel von oben auf das Objekt drücken, das z.B. ein SMD-Bauteil sein könnte, um es besser auf die Platine löten zu können.

BG
Bernd

Hallo Bruno,

Wie würde es denn dann ablaufen?

VG

Bernd

Gut, dann mach mal.

Hallo Bruno,

mache ich demnächst. Aber für solche Angelegenheiten gibt es auch die Möglichkeit der persönlichen Nachricht im Forum ( Konversation).

Dann muss man das nicht über die Mail machen.

So, nun ist das gute Stück endlich angekommen!

Zum Verschrotten ist es nun definitiv zu schade. Es sieht noch recht gut aus, die Triebe für Fokus, Tisch und Kondensor sind noch leichtgängig, daß man eigentlich nichts machen muß außer vielleicht etwas Staub putzen.

Zufällig passt der Fototubus mit dem Schwalbenmaß, den ich noch liegen hatte. Nach den Fehlteilen werde ich nun mal Ausschau halten.

An dieser Stelle schon mal vielen Dank!

Nach etwas Wühlen in den Alt-Teile-Kisten bin ich auch schon fündig geworden.

Da wäre zum einen ein Wannenkondensor mit klappbarer Frontlinse. Nach etwas Aufarbeitung war die Irisblende wieder gängig. Leider fehlt noch die Frontlinse. Desweiteren ein 4-Fach-Revolver vom Modell unbekannten Typs. Nachdem ich mir aber ein passende Schwalbenschwanzplatte gedruckt habe, passt es sogar.

Ob die Tubuslänge genau stimmt, weiß ich noch nicht. Bei Thinginverse habe ich mir die STL-Datei vom Kondensoradapter von Leitz auf Zeiss runtergeladen und mal ausgedruckt. Leider passt er nicht von der Schwalbenbreite. So muß ich wohl einen passenden selber konstruieren. Kommt vielleicht noch demnächst.

Bei dem Regen draußen habe ich mir mal näher angeschaut, warum das mit der Wechselrevolverbefestigung nicht so recht klappt, indem die Klemmschraube nicht so recht ihre Wirkung zeigen will.

Der Abbau vom Stativ ist recht einfach, sie ist dort mit vier Schrauben befestigt.

Die Wechselvorrichtung selbst wird durch sechs Schrauben zusammengehalten. Zusätzlich ist diese noch verstiftet, so daß man ein passendes Druckstück benötigt. Mit gezielter Kraft im Schraubstock lassen sich die beiden Hälften vorsichtig auseinanderdrücken.

Man sieht, daß eine der beiden Backen beweglich gelagert ist, dazu noch federnd. Beim Einschieben der Revolverschwalbe wird also die Backe nach außen gedrückt. Das Anziehen der Rändelschraube bewirkt dann eine Klemmung und sichert gegen versehentliches Herausgleiten. Das Gewinde der Klemmschraube mußte etwas nachgeschnitten werden, damit sie wieder Druch ausüben kann.

Bei der Gelegenheit habe ich mir die Beleuchtung im Fuß mal angeschaut. Zwar fehlt die Lampenfassung, aber immerhin ist der Lampenkollektor noch vorhanden.

Dieser ist durch eine Klemmfassung gesteckt und man kann ihn scheinbar gegen andere Kollektoren für andere Leuchtmittel tauschen.

Darüber ist eine Beleuchtungslinse, die man durch Lösen der kleinen Schraube herausnehmen kann. Dahinter kommt dann auch schon der Umlenkspiegel in Richtung Lichtaustritt des Fußes.

Der Regen ist vorbei, jetzt gehe ich wieder an die frische Luft.

So, inzwischen ist es mir sogar noch gelungen, ein paar Fehlteile zu organisieren. Da wären der Wechselrevolver, ein Stecktubus und eine Frontlinse zum Kondensor.

Der Revolver lief ein wenig kratzig und trocken, dafür habe ich auch Preisnachlass bekommen, aber wäre doch gelacht, wenn wir das nicht hinbekommen.

Also wurde der Revolver erstmal in seine Einzelteile zerlegt, Vorsicht ist geboten, daß keine von den kleinen Kugeln verlorengeht.

Das äußere Lager hat 30 kleine Kugeln, die durch einen dünnen Käfigring auf Abstand gehalten werden.

Das innere Lager hat dagegen 12 noch kleinere Kugeln, die so winzig sind, daß man eben höllisch aufpassen muß, daß keine verloren geht.

Aber letztendlich hat dann alles geklappt, der Revolver läuft nun wieder leicht und gemschmeidig.

Zum Schluss habe ich noch nachgemessen, ob ich mit dem Stecktubus, der eigentlich zum Orthoplan gehört, nun auch auf die 170mm Tubuslänge komme. Bei diesem Tubus, den ich wegen kosmetischer Makel etwas vergünstigt bekommen habe, wäre der Vorteil, daß man die bekannten Ofenrohr-Fotoadaptionen einsetzen kann. Eine für Smartphones ist schon in Planung.

Und da wäre noch die Sache mit der fehlenden Beleuchtung.

Die Originalfassung für die 6V-15Watt Glühlampe konnte ich zwar nicht auftreiben, aber dann müsste ich sie mit einem relativ schweren und klotzigen Regeltrafo betreiben. Einfacher und eleganter geht es doch mit einer LED. Bevor ich nun hergehe und einen passenden Steckkörper für eine Hochleistungs-LED aus Aluminium anzufertigen, habe ich erstmal einen auf die Schnelle aus Kunsstoff angefertigt.

Der Steckkörper hat eine Innenbohrung von 10mm Durchmesser, so daß die Schwanenhalsleuchte mit USB-Stecker reingeschoben werden kann und dabei im Kollektorbrennpunkt zentriert wird.

Für Hellfeldanwendungen ist das Licht jedenfalls völlig ausreichend und außer der Powerbank gibt es eben auch diverse andere Möglichkeiten für die Stromversorgung.

Freihändig mit dem Smartphone scheint es schon mal zu funktionieren mit dem 2,5er und dem 10er Objektiv, das ich noch hatte. Ein 40er ist bereits bestellt und unterwegs, ein 25er würde den leeren Platz im Revolver noch gut füllen.

Nach einer weiteren Woche nun ein kleines Update.

Mit zwei Tagen Verspätung ist das bestellte NPL 40/0,65 eingetroffen.

EIn Bild im Hellfeld macht es schon mal, demnächst wird an den Kontrasten gefeilt.

Für die visuelle Bebochtung ist der senkrechte Okulareinblich aber eher nur im Stehen geeignet und auf Dauer unbequem. Bevor ich jedoch noch einen Schrägtubus monokular oder binokular dazukaufe, habe ich aus der Bastelkiste einen Schwalbenansatzring mit einer Tubuslinse verwerten können, die vermutlich von einem Trinotubus mit Strahlenteiler und Tubusfaktor 1,25x stammte.

Durch diese Tubuslinse verlagert sich das Zwischenbild im Okulartubus um etwa 27mm. Platz genug für einen Zwischentubus für die Zeiss-West-Tuben.

Dadurch ist es nun möglich geworden, mit einem Zeiss-Tubus am Leitz-Mikroskop arbeiten zu können bis ich mal vielleicht zum Original Tubus komme und das ohne irgendwo was abgedreht oder gar abgesägt wurde.

Auf der Seite thinginverse.com gibt es viele STL-Dateien für den 3D-Druck für die verschiedensten Anwendungen. Darunter auch eine Dunkelfeld-Erweiterung für das Leitz Dialux.

Das Set besteht aus den Zentralblenden von 6mm bis 18mm Durchmesser sowie die Steckröhre habe ich mir mal ausgedruckt. Mit etwas Nacharbeit passt es dann auch in den Wannenkondensor. Nur das Gewinde für die M3-Senkschraube wäre noch zu schneiden. Nun kann das Experimentieren mit den Durchmessern der Blendeneinsätze begonnen werden.

10er Objektiv.

40er Objektiv mit der Apertur 0,65 bei 18mm Blendendurchmesser.

Für Enderlein muß man also nicht zwangsläufig teure Kardeoiden kaufen. Geschenkt nehme ich sie natürlich gerne.

Die meisten mag das wohl wenig interessieren, aber ich zeige trotzdem eine Erweiterungsmöglichkeit.

Ein Teil des Adapter-Zwischentubus habe ich nochmal neu gedruckt und bei der Gelegenheit einen Querschacht für Schieber der Breite 6x20mm eingearbeitet.

Damit läßt sich nun bequem und einfach ein Pol-Filter als Analysator in den Strahlengang bringen und schon hat man ein einfaches Pol-Mikroskop.

Und damit es schön bunt wird, lassen sich zwischen den Polarisationsfiltern noch Hilfsobjekte wie z.B. eine Lambdafolie dazukombinieren.

Interessanter wird es, wenn man den Analysator noch verdrehen kann. Vielleicht wird das auch noch demnächst realisiert.