Welche Petrischalen

  • Hallo,
    da das Leitz Diavert mein erstes Invers Mikroskop ist, habe ich mal eine Frage zu Petrischalen.
    Bevor ich mir da irgend etwas bestell...

    Ich habe Petrischalen bis jetzt immer nur am Stemi eingestzt und mir nie gedanken über die Qualität gemacht, da es ja für Auflicht war...
    Bei Durchlicht möchte ich mir da schon etwas vernünftiges zulegen !

    Welche Petrischalen sind für die Arbeit am Mikroskop geeignet, alle oder gibt es da , wie bei allem, feine Unterschiede ?

    Da gibt es ja auch welche aus Kunststoff, denke aber mal man sollte bei Glas bleiben, oder ? :S

    Wäre nett wenn mir da Jemand Infos zukommen lassen könnte, sehr gerne mit Bezugsquelle.

    Gruß Chris

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Chris,

    da du ja in dem Fall mit dem Objektiv durch den Boden der Petrischale schauen wirst, ist die Qualität des Glases nicht ganz unwichtig. Die Oberflächen sollten also schon mindestens plan sein.
    Wie man es schon von den normalen Mikroskopen kennt, sind die stärkeren Objektive unter Berücksichtigung der Deckglasdicke korrigiert. Und so gibt es eben auch Objektive, die für die etwas dickeren Kammerböden im Bereich Zwischen 1 bis 2 mm korrigiert sind oder gar noch einen Einstellring dafür haben. Zwar gehen dickere Glasstärken zur Lasten der Apertur und auch der Auflösung, aber manchmal kann man eben nicht alles haben, daher meine Bastellösung mit den Kammern und den runden Deckglasböden in 0,17er Dicke. ;)

    Viele Grüße
    Bernd

  • Hallo, Chris.

    Bernds Vorschlag mit Bohrung und Verschluß mit rundem Deckglas ist wirklich akzeptabel und äußerst einfach zu realisieren. Vor allem kannst Du Deine "normale" Optik einsetzen. Die einzige wirkliche Bastelarbeit ist evtl. der angepaßte Objektführer. Falls Du für eine 30 mm Bohrung entsprechende Deckgläser brauchst, melde Dich.

    Schönen Gruß aus dem römisch-germanischen Grenzgebiet

    Lupo

  • Hallo Chris,

    ich würde mir an deiner Stelle eine Art Kolkwitzkammer bauen:

    1. möglichst große, runde Deckgläser besorgen
    2. Acryl-/Plexiglasrohrstücke mit gleichem Außendurchmesser
    3. beides zusammenkleben.

    Die Beobachtung durch den Schalenboden hindurch ist nicht der Brüller, die von Nomarski genannten Objektive sind rar und teuer.

    Herzliche Grüße aus dem Bergischen Land,
    Hugo

  • Hallo,

    besten Dank für Euer Input ! :thumbup:

    Sehe schon, da muss ich basteln....

    Gruß chris

  • Hallo Chris,

    dabei solltest du die moderneren Kunststoffschalen nicht ganz außen vor lassen. Ich habe hier zum Beispiel steril verpackte 60 x 15 mm "Falcon 1016" . Die Bodenstärke liegt bei 1 mm und ist ausgezeichnet plan. Allerdings darfst du nicht mit Polfiltern rann, wenn es nicht farbig werden soll. Müßten sich auch eignen um das berühmte Loch mit einem Deckglas zuzukleben. Habe die mal in Neapel geschenkt bekommen um besonders gute optische Verhältnisse bei Durchlicht zu haben. Meine sind wohl nicht mehr im Produktspektrum des Herstellers. Heute würde man wohl nach Optilux suchen.

    LG Lothar

  • Hallo Chris,

    basteln ist da auf alle Fälle vorteilhaft. Welche Variante du auch immer realisierst, nimm ein Deckglas als Boden. Dann kannst du mit normalen hochaperturigen Objektiven (soweit es die Kondensorapertur halt zulässt) arbeiten. Mit LD-Objektiven hat man nicht so gute Ergebnisse. Eines noch: Falls du Nomarski DIC realisieren willst, sind Plastikböden nicht geeignet, weil das Verfahren ebenfalls mit Polarisationsoptik arbeitet.
    Ich werde am Wochenende mein "Petrischalen-System" + Halter zeigen. Im Moment bin ich leider mit einer Baustelle im Keller ausgelastet.

    LG
    Gerhard

  • Hallo,

    besten dank an Euch für die Infos. :thumbup:

    @Lothar:
    Besten Dank, da werde ich mal etwas googeln...

    Gerhard:
    Wäre prima wenn Du dein "Petrischalen-System" + Halter vorstellen würdest !

    Gruß Chris

  • Ja Chris,

    die sind es mit 0,17 mm Glastärke. Wenn man die zu erschwinglichen Kosten bekommt, lohnt sich das Basteln nicht.

    LG Lothar

  • Hallo Lothar,

    ich werde mal schauen was die Kosten !

    Vielen Dank noch einmal, ohne Dein " Stichwort " hätte ich die Teile nicht im Web gefunden ! :thumbup:

    Gruß Chris

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Chris,

    bei diesen Kamern gibt es immer eine Problematik: Wenn sie hoch aufbauen, muß man Kondensoren mit langer Schnittweite nehmen oder eben mit der Lampe allein beleuchten. Die Apertur wäre dann entsprechend gering oder bei etwa 0,6. Bei großen Objekten und schwachen Objektiven mag das auch durchaus so ausreichen. Aber wenn dann unbedingt ein Kondensor mit der Apertur 0,9 zum Einsatz kommen soll, muß dessen Frontlinse auch dicht an das Präparat wie man es vom normalen Mikroskop her kennt. Und dafür müssen die Kammern auch entsprechend konstruiert sein.

    Viele Grüße
    Bernd

  • Hallo Bernd,

    da hast Du natürlich vollkommen RECHT !

    Da ich aber vorerst so und so keinen passenden Kondensor und Objektive habe für das DIAVERT,
    würden die cellview für mich, vorerst ausreichen !
    Später, wenn ich dann die geeigneten Objektive und den Kondensor habe dann kann ich ja immer
    noch weiter schauen was für meine Belange am besten wäre!

    Warte schon SEHNSÜCHTIG auf das DIAVERT, schätze mal das es morgen ankommen wird... :thumbup:

    Gruß chris

  • Eine andere Möglichkeit wären ja Petrischalen mit Böden in Objektträgerstärke , für ganz normale Tümpelei , da wäre die Apertur nicht beinträchtigt , eben auch bei den Kunststoffpetrischalen , nur die zerkratzen halt mit der Zeit .
    In Glas finde ich so etwas aber nicht .
    gruß carypt

  • Hallo Carypt,

    Wenn du das Kleberproblem sauber lösen kannst empfehle ich einen Eigenbau aus kleinen Salbendöschen(ebay), denen man den Boden abschleift und dafür ein rundes Deckglas aufklebt. Auf dem von mir nach Salzburg gelieferten Kryofotomikroskop hält die Verklebung nicht lange, da dort hohe Temperaturschwankungen hinzukommen.

    LG Lothar

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Carypt,

    Da ich kein inverses Mikroskop habe , werde ich nicht erstmal keine Böden kleben .

    also klebst du jetzt doch welche?

    Wenn du kein inverses Mikroskop hast, welches mit 0,17ern Objektiven bestückt ist, kannst du doch mal folgenden Test machen:
    Lege auf ein Frischpräparat einfach einen Objektträger mit einer Dicke von etwa einem Millimeter anstatt eines Deckgläschens von 0,17mm Dicke. Ungefähr dasselbe Ergebnis wirst du erzielen, wenn du ein Dauerpräparat verkehrt herum mit dem Deckglas nach unten auf den Objekttisch legst.
    Bei einem stärkeren Objektiv (ab 40-fach) wirst du schon merken, daß du alleine schon deswegen kein scharfes Bild zustandebekommst, weil der Arbeitsabstand des Objektives kürzer ist als die Dicke des Objektträgers.
    Dafür gibt es aber Objektive, die für eine größere Deckglasdicke ausgelegt und auch so gekennzeichnet sind. Die Besseren sind sogar noch mit einem Korrekturring ausgestattet.

    da wäre die Apertur nicht beinträchtigt

    Das stimmt nun nicht so ganz, denn solche Objektive haben aufgrund des längeren Arbeitsabstand immer eine geringere Apertur als die für 0,17er Deckglasdicke.
    Dünne Kammerböden wären daher zwar günstiger für die Apertur, aber aus Gründen der Stabilität und Zerbrechlichkeit werden eben dickere Böden verwendet.

    VG
    Bernd

  • Das leuchtet mir schon ein .
    Aber für ganz normale Durchlicht-mikroskopie , ob mit oder ohne Deckglaskorrektur , geht man von unterliegendem Glas von Objektträgerdicke aus . Dann passt es mit der Kondensorapertur sowie der Objektivapertur , wenn man sich an die benötigten Immersionsmedien hält .
    Da finde ich es halt erstaunlich , daß es keine Petrischalen mit Glasstärke in Objektträger-dicke (1- 1,5mm) geben tut . (Um die Deckglasböden gehts mir gar nicht ; ich habe den Thread gekapert ( piraten -heyho !).)

    Allerdings hat man bei Tümpelwasser sowieso geringere Apertur , aber wieso sollte man unnötig etwas verschenken . Eines habe ich glaube ich gefunden: https://pr.vwr.com/store/product/…pall-laboratory , allerdings mir zu klein und teuer .
    Dann geht es bei der Petrischale wohl in erster Hinsicht um die Stabilität .
    gruß carypt

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