Walzenführung im XY-Trieb

  • Hallo an alle Generalüberholer -

    gerade habe ich eine XY-Objektführung vom Tisch eines Zeiss IM-Mikroskops zerlegt um sie neu zu fetten und ein verbogenes Teil zu richten. Dabei fiel mir auf, das jeder Walzenkäfig Platz für 16 Walzen (jeweils um 90° verdreht eingelegt) geboten hätten, aber jeweils nur 8 enthalten waren - an jedem Ende 4 und in der Mitte entsprechend viele leere Löcher. Eigentlich sah es nicht so aus als ob ein Vorgänger ohne Angstwanne gearbeitet und den Rest der Walzen im Zimmer verstreut hätte.

    Die Anzahl der Walzen scheint mir nach der Reparatur der Verbiegung und dem Zusammenbau zwar rein mechanisch für eine korrekte und stabile Führung zu reichen, kam mir aber doch etwas Zeiss-unwürdig vor.
    Ist solche Sparsamkeit schon mal jemand begegnet?

    Viele Grüße

    Rolf

  • Hallo Rolf,

    yup, hatte ich exakt genau so: gleicher Tisch. Das hat mich -so wie Dich auch- erstmal ziemlich irritiert und ich bin auf die Suche nach möglicherweise davongesprungenen Lagerwalzen gegangen.

    Gruß !

    Jürgen

  • Hallo Rolf und Jürgen,

    da kann man eigentlich nur vermuten, daß man das nachträglich geändert hat, weil die benötigte Kraft für den Antrieb wegen Toleranzabweichungen in den Rollendurchmessern mit der Rollenanzahl zunimmt. Ideal wären so betrachtet drei Rollen auf 120 Grad verteilt. Nur wachsen mit kleiner werdenden Rollenzahl die Einlaufprobleme. So beobachtet man da vielleicht das Ergebnis einer Gratwanderung, grins. Aus der Perspektive der Kugel-und Rollenlagerbauer natürlich abwegig.

    Am guten Schluss vielleicht doch falsche Sparsamkeit ? Eine andere Erklärung kann auch sein, daß das Rollenkäfig ein sogenanntes Wiederholteil ist und in einer ähnlichen Anwendung dann die jetzt freien Öffnungen bestückt werden ?

    LG Lothar

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Rolf,

    mit weniger Walzen läuft der Tisch auch und man merkt keinen Unterschied. So merkt man es auch nicht, wenn man ein paar Kugeln aus dem Revolver weglässt. Dürfen natürlich nicht zu viele sein, sonst kippelt und hakelt es irgendwann. Und bei alten GFL-Revolvern war es auch tatsächlich so, daß aus dem Blechring als Kugelkäfig viel weniger Lücken ausgestanzt waren.
    In deinem Fall läßt sich momentan eben nur mutmaßen, ob dies eine beabsichtigte Sparmaßnahme ab Werk war oder ob zufällig zwei Geräte beim Angswannenexperten gewartet wurden. :D
    Die Tischantriebe, insbesondere die Ritzel, gehen meistens immer deswegen kaputt, wenn die Führungen nach Jahren durch verharztes Fett festgebacken sind und die Mechanik eben durch zu viel Krafteinwirkung überlastet wird. Durch weniger Kontaktfläche durch weniger Kugeln wird dem quasi entgegengewirkt.

    Viele Grüße
    Bernd

  • Hallo -

    Danke für die vielen nützlichen Beiträge!

    Man darf mutmaßen - in den aufwendigen Tischen vom GFL und den älteren Standards (47 34 20 und 47 34 15), auch in den Drehtischen, sind auch recht lange Käfige drin - aber da haben nur dann Rollen gefehlt, wenn sie in meinem Teppich oder dem meines Vorgängers gelandet sind. Aber mit weniger Röllchen läuft es natürlich leichter und ich weiß ja nicht, wie lange eine geübte Arbeitskraft braucht um die kleinen Dinger ins Fett zu kleben - von mir ganz zu schweigen.

    Viele Grüße

    Rolf

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