Schiefe Beleuchtung mit verschiedener Apertur

  • Schiefe Bel wird meist mit opaker Blende eingestellt.
    Ob das hier auch mit transparenter Blende gemacht wird - zur Erzeugung eines Helligkeitsgradienten - ist mir nicht aufgefallen.
    Die "Methode" ("asymmetric illumination contrast") wurde Anfang der 80er in "Science" publiziert.
    Ich habs ein paar Wochen später für Übersichtsvergrößerungen "wiedererfunden" mit gekippten Kondensoren mit langer Schnittweite (40mm/NA0,5 , 8mm/NA0,9)
    Durch die hohe Apertur kann man besonders gut optische Schnitte in dicken Präp (50...200µm) herstellen.
    Ich hoffe dass ich da nicht einen alten Hut wiederaufwärme.
    Beiliegend ein paar Fotos: Präp - trockene Flechten vom Brennholz, ca55µm Handschnitt. Einbettung und Immersion Glycerin.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Helmut

    Ich muss gestehen, deine Bilder sind echt sehr gut.

    Zitat

    Schiefe Bel wird meist mit opaker Blende eingestellt.

    Das sagt mir gar nichts. Ich kenne nur die Schiefe Beleuchtunge nach Martin Kreutz.
    Wenn du einfach ein wenig mehr Informationen hinein schreibst, wäre ich dir dankbar.

  • Hallo Mike
    freut mich dass die fotos gefallen - hab die Dinger ja nicht unabsichtlich runtergekletzelt.
    "ein wenig mehr Informationen hinein schreibst" das tu ich a priori nicht, denn wenns niemand interessiert, wärs verlorene Zeit - hab schon öfters AIC erwähnt.
    Mit deiner Bemerkung " Ich kenne nur die Schiefe Beleuchtunge nach Martin Kreutz" beschreibst du ja das heutige Problem: da beschreibt der herr kreutz etwas das es seit 1890++ als "großer Abbescher Beleuchtungsapparat" gegeben hat und auf einmal gibts großes Echo. Das war sicher eine respektable Leistung, aber das deswegen als "Schiefe Beleuchtunge nach Martin Kreutz" zu bezeichnen ist etwas lächerlich.
    "Das sagt mir gar nichts": die Blende findst unterm Thema Kontrastverfahren #8 vom Franz Ganster "Du hast ja schon den originalen Azimuthblendenschieber"
    Die schiefe Bel mit gekipptem Kondensor findst unter historische Dokumente "mikroskopische (neben) Apparate Harting 1858" Abbildung 4 von 5 - schiefeBel-DF.png

  • hab ich grad eingescannt. Die Bilder sind leider damaliger Kopierstandard.-hat mich leider auch genervt: als 3S pdf wars 3x zu groß - jetzt halt 3 einzel.
    Die Einstellung siehst im Foto: detG100 in den konoskopischen Abb. Ist leider ein wenig Spielerei, ich verwend Geometerfolien mit 60%T, ev teilw eingefettet. Am besten fragen - ich könnt ja zig Fotos beifügen, möcht aber nicht als Oberlehrer imponieren.
    Übrigens, weil wir grad miteinander reden: ich tät dir empfehlen die 2 Beiträge im Lexikon Humanmedizin zu löschen: das is doch etwas peinlich, was da präsentiert wurde (Fotos), das dient eher der Volksverdummung als der allgemeinen Information - näheres siehe meine Kommentare bei den entsprechenden Beiträgen.
    Aber es geht mich nix an - es is eure Reputation!

  • Hallo Helmut!


    Naja, in gewisser Weise ist dieses Verfahren natürlich schon ein "alter Hut" - hat aber, meiner Meinung nach, kaum an Attraktivität verloren!

    Es gehörte auch bis ca. 1960 zu den Standardmethoden der Kontraststeigerung. Bessere Mikroskope waren damals mit dem sog. Abbe-König-Kondensor ausgestattet, der es erlaubt, die Kondensorblende exzentrisch zu verstellen. Dadurch ist es möglich, das Objekt unter einem anderen Winkel, abseits der optischen Achse zu beleuchten.

    Die Aperturblende wird zum Rand des Kondensors hin verschoben, wobei allerdings ein Verlust an Lichtstärke in Kauf genommen werden muss. Zugleich tritt dadurch aber ein Schlagschatteneffekt ein, der die Kontrasterhöhung bewirkt und das Objekt sehr plastisch erscheinen lässt.

    Franz der I. hat doch auch einmal so einen Messkondensor von [lexicon='CZJ',''][/lexicon] vorgestellt.

    Ich habe noch einen von Reichert und einen von Olympus mit NA=1,4.

    [Blockierte Grafik: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/schiefebeleuchr8e0dl9gfc.png]

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Franz

    ich hoffe doch Du verwechselst mich nicht mit Rex Imperator, Franz I .... ;)
    Spass beiseite Ich schlage zur eindeutigen Zuordnung von uns Franzen mal vor,
    einfach den ersten oder die ersten beiden Nachnamensbuchstaben dazuzugeben, bei mir z.B. FranzG.

    Was ich zum Thema sagen will, ich verspreche euch das Handbuch von [lexicon='CZJ',''][/lexicon] demnächst mal einzuscannen, was sie dort
    verwendet haben worin eben auch solche Thematiken genau beschrieben werden.
    Ebenso werden dort viele Mess und Prüfmitteln genau bezeichet und beschrieben.
    Ich denke dass ich die Freigabe dafür einholen kann, wie bei manch anderen Schriften schon.

    Ansonsten wäre es mal Interessant, Bilder die mittels der Kreutz Blende bzw. schiefer Beleuchtung entstanden,
    einmal mit und mal ohne Opakisierung. Vielleicht macht mal jemand der mit der Blende ausgerüstet ist,
    sich die Mühe ? Würde mich sehr interessieren.

    fg
    Franz

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    Die Welt wäre so schön wenn Frauen so einfach gestrickt wie die Maxwellschen Gleichungen wären --
    Mann könnte dann Störfelder berechnen und Wellen, Phasen und Ströme ....
    und die Harmonischen ganz leicht checken..

    http://interphako.at

  • Hallo FranzG!

    Diese Scans wären hoch interessant, du musst sie ja nicht hochladen sondern kannst sie nur auf Wunsch per Mail zuschicken......

    Ich kann vorerst nur Bilder mit "einfacher" transparenter Blende liefern, die Kreuz Blende müsste ich erst bauen.

    [Blockierte Grafik: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/aliumc10q2h6ali1c.png]

    Das ist ein Bild einer Zelle der inneren Epidermis der Zwiebel - es stammt aus einer Serie von Fotos über die Bestandteile der Zelle und welches Verfahren was zeigt.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo FranzK

    gerne, lass mich es mal einscannen, sind ja doch einige Seiten, in so einem Buch ;)

    fg
    FranzG

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  • Hallo FranzK
    wir reden da mit verschiedener Nomenklatur: was du als einfache transparente Blende bezeichnest ist für mich die opake. Ich hab im ersten Bild ohnehin 3 konoskopische Abbildungen - sind die so schwer verständlich? Oder hasts nicht angschaut? Links hast 2 Pupillen, wo die gesamte Apertur des Objektivs ausgeleuchtet ist, aber mit verschiedener Intensität (AIC). Rechts hast eine Pupille, wo etwa 2/3 der Objektivapertur durch die opake (=konventionelle) Blende abgedeckt ist. Die Pfeile deuten auf die Bilder, die mit der jeweiligen Einstellung gemacht wurden.
    Bei den weiteren Bildern hast links "AIC", rechts "Blende" = konventionelle opake Blende. Nur beim letzten hab ich die Beschriftung vergessen. Beim vorletzten Bild hast die Fokusdifferenz angegeben, weil man mit AIC besonders dünne optische Schnitte erreicht.
    Auf der ersten Seite der Science - Publikation hast links unten ebenfalls die optische Einstellung inklusive Densitometrie. Das geht bei mir nicht, da müsste ich erst den Lampenspiegel ausbauen.
    Die besten Ergebnisse hatte ich damals, wenn ich den Lampenwendel einer externen Leuchte auf die Mattfolie in der Kondensorblende projizierte - damit konnte ich ganze Mäusecalvarien ziemlich gleichmäßig ausleuchten.
    Wennst das probieren willst leg ich 2 Abb von Kondensorblenden bei. Das Problem dabei ist, dass bei Mattfolie auf einer Seite die Differenz zu groß ist, bei Folien auf beiden seiten zu gering. (die Folie hat 65%T auf der Leuchtplatte, aber wenn ichs mit dem Spotmeter ins gerichtete Licht messe hats nur 20-30%T)
    Die andere Möglichkeit wäre - wennst einen Phaco Kondensor mit Mattscheibe hast - die Mattscheibe von der Nullstellung teilweise einzuölen, wie am Bild ersichtlich (mein Reichert Kondensor hat 6 Phasenringe und 3 Nullpositionen).
    Dann kannst durch teilweises Einschwenken noch den Gradienten verändern.

  • Hallo FranzG
    wenn die oberen Bilder noch nicht klar genug waren - hier nochmal Pollenkörner (zufall). Links AIC, Mitte Aufnahme mit der Kondensorblende wie oben dem FranzK ganz links gezeigt, und rechts konventionelle opake versetzte Blende.
    Wiest siehst kommen feine details am besten beim AIC heraus (Pollen + Pfeil) und Strukturen ausserhalb des Fokus kommen rechts am stärksten durch (rotes x)
    Das is ja alles konsistent mit der Apertur!
    PS: beim 2.Beitrag hab ich alle 3 Seiten gleichzeitig hochgeladen - wieso werden die verschieden dargestellt?
    Is aber nicht so wichtig, liest eh fast niemand

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Helmut

    Danke für die Beiträge, ich lese sehr wohl interessiert das Ganze mit und denke, Andere auch.
    die Datei AIC2.Png , könntest du bitte nochmal versuchen zu laden, die ist Fehlerbehaftet, sehe ich.
    mehr ein wenig Später, nachdem ich alles genau gelesen habe ;)

    lg
    FranzG

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  • Hallo Helmut!

    Ich sprach von der klassischen "Schiefen Beleuchtung", bei der die Aperturblende gegen den Rand hin verschoben wird - das sind eigene Konstruktionen - der Abbe-Köhler-Kondensor! Die anderen Varianten sind "Einbauten" meist in der Phasenblendenebene und da gibt´s die sichelförmigen Varianten, die du beschrieben hast.

    "Die besten Ergebnisse hatte ich damals, wenn ich den Lampenwendel einer externen Leuchte auf die Mattfolie in der Kondensorblende projizierte - damit konnte ich ganze Mäusecalvarien ziemlich gleichmäßig ausleuchten."

    Dafür gab´s von Zeiss für die PhoMi/Universal/Standards eigene Kondensorrohre mit einschwenkbarer Mattscheibe - hatte ich mal....

  • Hallo FranzK
    dann versteh ich den succus deines ersten Kommentars nicht - ich hatte ja vor allen die schiefe mit hoher Apertur (AIC) beschrieben.
    "eigene Konstruktionen - der Abbe-Köhler-Kondensor" ....
    da wirst ja wissen, dass die Blende auf einer eigenen Achse angebracht ist, und man die Vorrichtung daher nicht auf moderne Mikroskope übertragen kann. Mein rezentestes damit ist das Reichert "Z" aus den 50ern.
    "eigene Kondensorrohre mit einschwenkbarer Mattscheibe - hatte ich mal...."
    die Mattscheiben warn für den Zweck ungeeignet, weil zuviel Lichtstreuung.

  • Hallo FranzG
    "Fehlerbehaftet"...
    danke für die Info - wäre mir nicht aufgefallen.
    "ich lese sehr wohl interessiert das Ganze mit und denke, Andere auch"....
    bei dir hab ich das registriert, geringe Unschärfen sind sicher halt zeitbedingt, bei anderen bezweifel ich das halt manchmal, siehe zb oben, und auch zb Nomarski :"Werter hh,"zum III-RS gibt es 20 Filtersätze für die verschiedensten Anwendungen..." damit hatte er sich auf den Status der End 80er Jahre bezogen, ich hatte aber ausdrücklich den heutigen Standard beschrieben.

  • Hallo Helmut!

    "da wirst ja wissen, dass die Blende auf einer eigenen Achse angebracht ist, und man die Vorrichtung daher nicht auf moderne Mikroskope übertragen kann" - das verstehe ich nicht, wenn die Halterung passt, dann geht das.

    "die Mattscheiben warn für den Zweck ungeeignet, weil zuviel Lichtstreuung" - sehe ich auch nicht so, Mattscheibe ist doch nicht gleich Mattscheibe - die war ganz zart, luftig - du schreibst doch auch, dass du den Effekt milderst...

  • Hallo FranzK
    bei meinen Mikroskopen is leider die Blende mit Drehfassung vom Kondensor getrennt.
    Mattscheibe - differenzen weiss ich auch. Wennst eine hast die in diffusem Photometer 65%T hat dann passts.Sonst halt mit der Steinzeitmethode einfetten.
    Trotzdem ists nicht vergleichbar mit beleuchtungsseitiger adjustierung - siehe oben (franzg) mittleres foto.
    Und ich will euch ja nix verkaufen - ich halts nur für interessant in 0,1...0,2mm dicken Präparaten 3-4µm dicke optische schnitte zu machen. Ich hab das ja jahrelang in Osteoblastenkulturen und Mäusecalvarien gemacht.
    Mit Standard schiefer Bel kommst da nicht hin.
    Wieweit das mit Standardobjektiven geht, weiss ich nicht, ich hab halt immer Wasser- oder Glycerinimmersionen verwendet.

  • Hallo Helmut,

    danke für die Aufklärung! Auch wenn das nicht so rübergekommen ist, es interessiert mich, obwohl ich´s derzeit nicht anwende und ich auch damit nicht experimentiere.

  • Hallo Helmut,

    nun hast mich neugierig gemacht. Was ist AIC ? Schön wenn ihr Durchlichtkünstler da geheime Abkürzungen verwendet. "Austrian International Consultants" und viele andere Dinge bringt Tante google ans Licht. Aber meine Neugier konnte nicht befriedigt werden. Alles was unterhalb des Tisches meines Ufomi passieren könnte ist für einen Fotografen sozusagen unter der Gürtellinie, grins. Für die Hand voll Durchlichtaufnahmen, wenn man von Pol mal absieht, habe ich bisher immer Prügel bezogen und so ein wenig interessiert es trotzdem was da möglich ist. Aber eine meiner Stärken ist es ja auch das Rad noch ein mal zu erfinden und von daher reicht vielleicht eine kleine Erklärung um was es genau geht um ein Interesse auszulösen. Muß ja nicht gleich ein Podcast sein. :D

    Wäre so etwas auch auf Auflicht übertragbar ? Gerne würde ich zum Beispiel die Qualität solcher Aufnahmen steigern:

    Bruchstelle in einem Pressling aus Titanpulver (Stack)

    Das ist gasverdüstes Titan mit etwa 3 % Bindemittel und macht teuflisch Probleme bei der Beleuchtung.

    LG Lothar

  • Hallo Lothar
    das is eine rein unanständige Methode - geht nur unter der Gürtellinie.
    AIC steht für "asymmetric illumination contrast" siehe oben im 4.Beitrag - (also auch nicht gelesen!) aic1-2-3.png
    Dort hast auch (va auf S2) den Untersch zu DIC erklärt.
    Verwend ich vorteilhaft des nachts, wenn ich auch schon ausreichend illuminiert.

    Zu deinen Problemkindern fällt mir nur Reflexionskontrast ein, aber das wäre was ganz anderes, und würde auch ganz andere Bilder ergeben. Koaxiales Auflicht und XPL könnt ja auch was bringen, hast das füher gmacht?

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