Hallo zusammen,
vor ein paar Tagen hatte ich festgestellt, dass wohl auf dem Kamerasensor ein paar Staubkörner liegen müssten. In meinen Bildern waren mehrere schwarze Stellen sichtbar.
Vorab muss man natürlich herausfinden, wo der Dreck liegt. Es gibt da mehrere Möglichkeiten: Auf dem Sensor, den Linsen des Fotoobjektives oder des Fotookulares, abgesehen von den sonstigen Komponenten.
Liegt der Dreck auf dem Kamerasensor sind bei mir deutliche, scharf abgebildete kleine Kreise im Bild zu erkennen.
In einer sportlichen Hauruck-Aktion, wollte ich diese Partikel mit einem kleinen weichen Pinsel beseitigen. Dieses Vorhaben ging allerdings total daneben!
Nach meinem gutgemeinten Reinigungsversuche war eine Armada von schwarzen Störungen im Bild zu sehen.
Somit musste ich den Sensor gründlich reinigen. Vor längerer Zeit hatte ich dieses schon einmal gemacht und mir dafür „Sensor-Film“ gekauft. Dieses ist eine Flüssigkeit die auf dem Chip aufgetragen wird, dort einen partikeleinschließenden Film bildet und sich im getrockneten Zustand rückstandsfrei abziehen lässt.
Hier die Herstellerseite: https://www.sensor-film.com/de/
Und hier ein Video zur Anwendung: https://www.youtube.com/watch?v=zoWLoz4JKZI
Meine Canon EOS 1000D hat im Menü den Punkt „Manuelle Sensorreinigung“, durch den sich der Spiegel dauerhaft hochklappen lässt, um den Sensor zugänglich zu machen.
Wichtig ist es dabei, einen voll geladenen Akku zu benutzen oder eine Netzteil, wie ich es seit langem verwende. Während man in der Kamera am Sensor arbeitet, darf auf keinen Fall der Spiegel aufgrund einer ausfallenden Stromversorgung zurückklappen.
Ich habe zur Reinigung neben der Flüssigkeit, einen feinen Pinsel, fusselfreies Papier, einen kleinen Blasebalg (Klistier) zum Ausblasen, das bei der Reinigungsflüssigkeit beiliegende Papier, Schere und Pinzette benötigt.
Bei zurückgeklapptem Spiegel wird als erstes mit dem feinen, weichen Pinsel die filmbildende Flüssigkeit auf dem Sensor aufgetragen. Dabei muss man aufpassen, dass dieses nicht über den Rand des Sensors hinaus geschieht und nichts in die Kamera tropft. Die Lösung hat eine gute Viskosität um damit zu arbeiten. Auch sollte die Kamera in Waage liegen, damit der Film nicht in eine Ecke des Sensors läuft.
Nachdem ich die Lösung aufgetragen hatte, deckte ich für ca. 2 Stunden, bis zur vollständigen Trocknung der Lösung, ein fusselfreies Papier über die Öffnung.
Als der Film getrocknet war, habe ich den Innenraum der Kamera mit dem kleinen Blasebalg ausgepustet. Dabei zeigte die Kameraöffnung nach unten, damit keine Staubteilchen in das Gerät hineinfallen konnten.
Nun musste das Papier zum Abziehen des getrockneten Films vorbereitet werden. Dieses wird auf der Homepage und in dem Video gezeigt. Ich beschreibe das hier evtl. nicht ganz so verständlich.
Eine Ecke eines rechteckigen Streifens wird als Dreieck umgeknickt und an der anderen Seite der Streifen von jeder Seite bis fast zur Mitte eingeschnitten. Ich habe allerdings auf jeder Seite 2, statt einen Schnitt gemacht (ca. 2mm auseinander) und den zwischen den Schnitten liegenden Bereich hochgeklappt. So bekommt man eine Lasche, an der sich das Papier gut mit einer Pinzette fassen lässt, um es auf dem Sensor zu positionieren.
Auf der dreieckigen, umgeklappten Stelle und hinten hinter den Schnitten wird die Flüssigkeit aufgetragen und mit dieser Seite nach unten leicht auf den getrockneten Film gedrückt. Das Papier wird so an 2 Punkten angeklebt.
Nachdem dieses getrocknet war, ca. 30 min, habe ich das Papier mit der Pinzette gepackt und angehoben. Dabei reißt es an der angeschnittenen Stelle ab und man bekommt eine große Lasche (die Seite mit dem Dreieck), an der man den Film vom Sensor abziehen kann.
Zu meiner großen Freude klappte das hervorragend und der Film löste sich rückstandsfrei vom Sensor.
Nachdem ich die Kamera wieder am Mikroskop montiert hatte, überprüfte ich das Reinigungsergebnis. Alle vorher sichtbaren ringförmigen Störungen waren verschwunden.
Da ich mehr als 10 Bilder für den Beitrag habe, geht’s im nächsten weiter.