Was zu beweisen war (Die verbesserte Version)

  • Hallo liebe Bastler,

    vor einiger Zeit beschrieb ich meine Probleme mit einem schadhaften Ringspiegel im Vertivaltubus.
    Ich bekam dann vom Verkäufer des Tubusses einen einwandfreien Spiegel im Austausch.
    Schon vorher hatte ich mir Gedanken über eine Neuherstellung so eines Spiegels gemacht und einen sogenannten Ellipsenzirkel gebaut, den ich jetzt ausprobierte.
    Das Material des Spiegels ist eine schöne glänzende Datenplatte aus einer 3,5" Festplatte, wovon ich haufenweise herumliegen habe.
    Ein Problem hatte ich mit der richtigen Einstellung des Ellipsenzirkels.
    Meine mathematischen Kenntnisse waren derart eingerostet, daß ich die Ellipsengleichung nicht in die Materie umsetzen konnte.
    Daher machte ich mir eine verstellbare Lehre und konnte nun die erforderlichen Maße durch Abfahren von zwei Rechtecken, die in den Abmessungen den beiden Ellipsen entsprachen, herausfinden. Dann war es mir klar, das einzustellende Teilungsverhältnis war kleine Halbachse zu großer Halbachse und so bohrte ich entsprechend Löcher in die Teilscheibe, welche die Gleitsteine bewegte.
    Dann begann die Fräserei mit einem 2mm HM-Fräser und das Ergebnis war gar nicht schlecht und die Fräsränder wurden mit einer feinen Schleifscheibe geglättet.

    Der Ellipsenzirkel mit Gleitsteinen:

    Teilscheibe:

    Werkstückhalter und Parallelführung:

    Spiegelaußenrand wird gefräst:

    Spiegelinnenrand wird gefräst:

    Fertiger Spiegel im Vergleich mit der Zeichnung:

    Verstellbare Lehre:

    Aber, was fang ich jetzt mit dem überflüssigen Spiegel an :/

    Liebe Grüße an die, die sich durch den langen Text durchgearbeitet haben,
    Johann

    Einmal editiert, zuletzt von Johann_M (1. Februar 2015 um 11:56)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bernd,

    ja , auch in das Jenaplan und in den Umlenkspiegel des Jenavert passt er.
    Ich hab einen aus Glas da , der ist überall gleich gewesen.

    Wenn man Emco und Proxon mischt muß ja was Gutes dabei rauskommen ;)
    Gewusst wie ! einfach toll. Saubere Arbeit.

    Wenn du noch einen machst, sags mir, was du dafür haben willst ;)

    lg
    Franz

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    Die Welt wäre so schön wenn Frauen so einfach gestrickt wie die Maxwellschen Gleichungen wären --
    Mann könnte dann Störfelder berechnen und Wellen, Phasen und Ströme ....
    und die Harmonischen ganz leicht checken..

    http://interphako.at

  • Hallo Bernd,

    ich muß noch die Stabilität des Apparates verbessern, das heißt neue Gleitsteine mit weniger Spiel fertigen und die Parallelführung (ist nötig, damit sich der Werkstückträger nicht verdrehen kann) benötigt in der Längsrichtung ebenfalls zwei Linearlager so wie in der Querrichtung.
    Dann bin ich in der Lage, eine gute Maßhaltigkeit zu erzielen.
    Wenn Du aber eventuell ein bißchen was nachschleifen willst, dann schenk ich dir gleich den Erstspiegel.

    Liebe Grüße,
    Johann

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Johann,

    solche Beiträge sind auf jeden Fall immer hochinteressant, auch wenn noch etwas improvisiert wurde. ;)
    Mein Epignost-Spiegel ist zwar noch nutzbar, auch die in den Auflicht-Kondensoren zum Nf, aber für den Fall der Fälle Ersatz zu haben, dürfte auf jeden Fall nicht schaden. Wenn du ihn nicht brauchst, nehme ich ihn gerne.

    Viele Grüße
    Bernd

  • Lieber Franz,

    soll's ein gleichartiger sein?
    Du kriegst einen, wenn ich die Verbesserungen am Gerät durchgeführt habe, dann ist der Spiegel auch präziser als der von Bernd :D :D
    Ich habe allerdings bemerkt, daß die originalen Spiegel auch nicht alle genau die selben Maße haben, da wurde anscheinend schon bei der Fertigung händisch nachgearbeitet.

    Liebe Grüße,
    Johann

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Johann,

    Zitat

    Ich habe allerdings bemerkt, daß die originalen Spiegel auch nicht alle genau die selben Maße haben, da wurde anscheinend schon bei der Fertigung händisch nachgearbeitet.


    die Fliesenleger machen das heute noch so, wenn ein Loch für den Wasserhahn ausgepart werden muß. :D

    Viele Grüße
    Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Johann

    Yepp, ein gleichartiger.
    Und wenn du mal in Richtung Wien fährst, fahr Aspang-Zöbern ab, dann Zöbern und Krumbach zu mir ;)
    Auffahrt und Abfahrt Krumbach von und nach WIen gibts ja ;-), Graz leider nicht.

    fg
    Franz

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    Mann könnte dann Störfelder berechnen und Wellen, Phasen und Ströme ....
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  • Hallo Franz,

    wenns der gleiche Spiegel ist, das ist dann einfach, weil die richtigen Lochabstände ja jetzt schon vorhanden sind.
    Übrigens, die Oberflächen dieser Datenscheiben sind ungleich abriebfester als bei den oberflächenbeschichteten Spiegeln,
    da kann man ruhig drüberwischen, ohne daß Kratzer oder ähnliches entstehen.
    Ich habe mir vor Jahren daraus ein paar kleine Windräder (gegen Vögel) gemacht, die Oberflächen sind trotz unterschiedlichster Wetterbedingungen bis auf Schmutzablagerungen größtenteils tadellos geblieben.
    Im Mikroskop halten sie wahrscheinlich ewig.

    Liebe Grüße,
    Johann

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Johann,

    würdest du das Anfertigen der Spiegel auch in die Filebase oder iin das Lexikon eintragen ?
    Würde ich sofort freischalten udn unterstützen, denke Bernd auch, weil das finde ich mehr als bemerkenswert, WIE du das gemacht hast.
    Es würde mich echt freuen!

    lg
    Franz

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  • Abnd Johann

    bin auch von Deim Ellipsenzirkel begeistert.
    Das grenzt an ein Schubkurbelgetriebe was Du da machst.
    Ein alter Taum von mir so was zu haben.

    Dann will ich auch noch zwei Dinge beisteuern.
    Einmal : es gibt käuflich sogenannte " Genauigkeitsnutensteine" wie im Anhang abgebildet - die g`schliff`nen.
    Was ich mir früher als an`g`schafft hab.Neu gekauft hab ich die.
    Ob`s die jetzt in den Nutenmaßen die Du brauchst auch gibt, weiß ich nicht, aber nur mal als Möglichkeit, damit liesen sich nach der Methode der " Einschränkung der Freiheitsgrade " als " Schab- oder Schleiflehren " auch genauere Nuten für Dich und von Dir herstelln.
    Auch sieht man an auf dem Bild wie so Gleitsteine in etwa aussehen können. Das kleinere Teil da ist ein für die Kreuznuten passenda " Nutenstein " , die großen werden eigentlich fest reingesteckt, sind aber extrem parallel und winklig gearbeitet.
    Zweitens, für den abgebildeten Rundling mit den Kreuznuten - auch a Zeiß - teil, such ich schon lange jemand der mir eine Loch in die Mitte( Unterseite ) bohrt oder dreht, um ein Kugellager eizusetzen.Es ist sehr hart, Hartmetallbohrer schaffn koann Kratza.
    Gibt´s hier niemand ( Lothar damals hat gepasst ) , der da fähiger ist? ( Als ich, mein ich )

    grais aich

    Gerd

  • Hallo Johann,

    würdest du das Anfertigen der Spiegel auch in die Filebase oder iin das Lexikon eintragen ?
    Würde ich sofort freischalten udn unterstützen, denke Bernd auch, weil das finde ich mehr als bemerkenswert, WIE du das gemacht hast.
    Es würde mich echt freuen!

    lg
    Franz

    Lieber Franz,

    das ehrt mich.
    Natürlich mache ich das gerne, ich weiß nur nicht, was ich da zu tun habe (oder erledigt das ein Moderator?).

    Liebe Grüße,
    Johann

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Johann,

    Das war eine Gute Frage.
    Ich habe sie per PN beanwortet und werde diese Antwort etwas abgeändert dann auch in die FAQ Liste einstellen,
    Danke

    lg
    Franz

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  • Hallo Johann,

    ein schönes Spiegelei hast du da fabriziert. Wie hart ist diese Scheibe eigentlich, hat sich der HM-Fräser sehr plagen müssen?

    Viele Grüße,
    Johannes

    Biologisches Mikroskop: Zeiss Standard 16
    Stereomikroskop: Lomo MBS 10
    Kameras: EOS 1100D, EOS 1000D, EOS 1000Da
    Ihr aber seht und sagt: Warum? Aber ich träume und sage: Warum nicht? George Bernard Shaw

  • Hallo Franz,

    die Scheiben sind aus Aluminium aber die Beschichtung ist ziemlich hart.
    Mit dem HM-Fräser ging es ohne weiteres, ich hätte allerdings mit Spritus schmieren sollen, dann wären die Fräskanten glatter geworden.
    Ich hatte schon vorher einen Versuch mit einem normalen 2mm Fräser in meiner Proxxon Feinfräse gemacht und das ging auch einwandfrei. Den HM-Fräser konnte ich mit meiner Proxxon Micromot aber mit höherer Drehzahl betreiben.
    Natürlich war die Ellipse nicht nach einem Umlauf durchgefräst, ich stellte nach jedem Umlauf etwa 1/10mm zu.

    Liebe Grüße aus Graz,
    Johann

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Johann,

    einfach Top ! :thumbup:

    lg
    Franz

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