Hallo,
Bei den Species der Gattung Peltigerahandelt es sich um Blattflechten, die Lager sind meist groß mit biszu 20 cm oder mehr im Durchmesser. In Europa zähltdie Gattung Peltigera etwa 30 Arten, in Deutschland sind es 21 Arten.Die Oberseite ist feucht entweder grau, blaugrau bis schwarzgrünoder aber kräftig grün. Nur die Oberseite ist paraplektenchymatischberindet, die Unterseite ist unberindet. Die Unterseite istfeinfilzig, hell bis dunkelbraun(schwarz) und mit Adern und Rhizinenbelegt. Die Apothecien wachsen auf der Oberseite an den Lobenenden.Sie sind meist sattelförmig und von braunlicher bis braunschwarzerFarbe.
Peltigera wächst auf bemoosten Felsen,an Wegböschungen oder am Stammfuß von Bäumen. Die typischenStandorte sind schattig und haben eine hohe Luftfeuchtigkeit. DieGattung findet sich im Bergland häufig, seltener im Tiefland.
Als typisches Beispiel für diese Gattung möchte ich hier Peltigera membranacea näher vorstellen:
- Loben mit Apothecien, Makrofoto. Lager bis ca. 20 cm. Lappen breit, abgerundet, gewellt, an den Rändern leicht nach
unten gebogen, bis 3 cm breit und 10 cm lang, Oberseite trocken grau bis garubraun. An den Lobenenden leicht
feinfilzig (tomentös). Unterseite hell. Adern blassbraun, erhaben. Rhizinen einfach, flaschenputzerartig, 7 mm lang.
Apothecien anfangs rundlich, später sattelförmig, Scheibe rotbraun. Sporen 50 - 73 x 3,5 - 4 µm. 3 - 5 septiert.
Chemie: -.
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- Habitus, Makrofoto. Oben links die grüne Peltigera leucophlebia.
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- An den Lappenrändern zeigt sich ein angedrückter, verfilzter "Haar"belag (Tomentum).
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- Die Rhizinen sind dünn, 5-8 mm lang, weiß bis schwach bräunlich und von haben eine zahnstocherartige Form. Sie stehen rechtwinklig von der Blattunterseite ab.
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- Lobenquerschnitt. Typischer Aufbau einer Blattflechte: Unter der oberen Rindenschicht aus Pilzmycel erkennt man die dunkelgrüne Schicht aus Cyanobakterien. Darunter dann wieder eine Schicht lockeres Pilzgewebe.
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- Querschnitt Apothezium.
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- Asci, Sporen. Färbung mit Lugol. J+ (blau) Reaktion der amyloiden Ringstruktur in der Ascusspitze
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