Vollformat mit der APS-C-Kamera

    • Offizieller Beitrag

    Hallo allerseits,

    auf der Suche nach einer Fotoadaption für mein CZJ-Mikroskop mit Interphakoeinheit bin ich auf dieses Kuriose Objektiv gestoßen:


    Das Objektiv hat eine Brennweite von 65mm und wird normalerweise in Platinen eingesetzt wie man es von Großformatkameras kennt. Der ursprüngliche Einsatzzweck lag in der Fotografie von Oszillografenbildern auf einem Polaroid-Packfilm. https://www.catawiki.eu/l/2294485-oszi…-sekor-cu-linse
    Wegen dem einfachen optischen Aufbau läßt es sich aber auch als Relaisobjektiv über dem Mikroskopokular einsetzen. Auf einem 10x-Okular aufgesetzt erfolgt eine Nachvergrößerung des Zwischenbildes um den Faktor 2,5. Für Vollformat ideal, für APS-C eben mit reduzierten Bildinhalt.

    Wenn man die Kamera jedoch versetzt und vier Aufnahmen zu einer zusammenstitcht, ergibt sich der Bildinhalt eines Vollformatbildes.

    Um das zu bewerkstelligen, ist die Montageplatte des Objektives mit Stecklöchern versehen.

    Die Kamera passt mit ihrer Anschlußplatte genau in diese Löcher hinein, so daß sie für eine Aufnahmeserie bloß umgesetzt werden braucht.

    So läßt sich nun wahlweise entweder ein Bild aus dem Kern erstellen oder eben vier Teilbilder, die mittels einen Stitchprogrammes, z.B. Microsoft ICE zusammengerechnet werden. Hier nun der Vergleich zwischen dem Bild aus der Mitte und dem Stitch aus 4 Teilbildern:

    Im Vergleich zu einer echten Vollformatkamera wäre das eine preiswerte Möglichkeit, den Crop-Faktor von 1,6x auszugleichen unter Vermehrung der Bildpunkte.

    BG
    Bernd

  • Moin Bernd,

    interessante Adaption welche du zeigst!
    Ich denke aber, das diese selten zur Anwendung kommt, da es dieses Objektiv nicht besonders oft gibt, oder?
    Auf jeden Fall hast du für dich, meiner Meinung nach, eine nicht ganz alltägliche Lösung gefunden, die auch noch ein klasse Ergebnis oder besser, hochauflösende Fotos erzeugt! :thumbup:

    Gruß Detlef

    • Offizieller Beitrag

    Moin Detlef,

    die Anwendung ist nun nicht nur mit diesem Objektiv möglich. Voraussetzung ist vielmehr, daß die Schnittweite groß genug ist, um diese Versatzmöglichkeit noch unterbekommen zu können. Bei diesem Objektiv mit 65mm ist es etwas knapp, bei längeren Brennweiten geht es in der Regel besser wie z.B. am Grundkörper I/II für die Zeiss Standard-Modelle.
    Zwar kann man mit einer entsprechend kürzeren Brennweite des Objektiv bzw. einer längeren Okularbrennweite das Zwischenbild auf einen Schlag fotografieren, die Anzahl der Bildpunkte wäre jedoch dafür um den Faktor 2,5 geringer bei gleicher Auflösungseinstellung der Kamera. Zum Experimentieren dürfte das daher schon auf jeden Fall interessant sein, besonders wenn es in die noch größeren Formate geht.

    BG
    Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Anstatt wie oft praktiziert die Nachvergrößerung über ein 10-faches Okular und einem Objektiv dahinter, das um den Faktor 4 wieder verkleinert kann man auch gleich ein Projektiv nehmen mit einer 2,5-fachen Nachvergrößerung. Dafür gibt es u.a. die MF-Projektive von CZJ, die bei 2,5x anfangen und die Bildenstehung in 125mm Distanz stattfindet.


    Einzelbild


    Stitch aus 4 Einzelbildern.


    Einzelbild


    Stitch.

    Die Methode ist praktisch die gleiche, nur bietet ein längerer Tubus eben die bequemere Möglichkeit, die Trennebene unterzubringen, vorausgesetzt es kommt zu keiner Vignettierung.

    BG
    Bernd

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!