Raspberry Pi Mikroskop

  • Guten Abend,

    ich habe ein mittelgroßes Problem. Ich muss für ein Uni Projekt ein Mikroskop basteln was eine Vergrößerung von 320-400x hat. D.h. ich brauche Objektiv und Okular. Das ganze soll möglichst klein sein, also kein Platz für ein 160mm Tubus. Wenn ich ein "unendliches" Objektiv verwende brauche ich ja noch eine Tubuslinse oder? Wenn man überhaupt die einzeln findet sind sie unbezahlbar.
    Gibt es eine Möglichkeit ein Objektiv und Okular mit einem Tubus der maximal 2cm lang ist zu verbinden? bzw. was passiert wenn ich keine Tubuslinse verwende ? Und was passiert wenn ich kein "unendliches" Objektiv verwende und den Tubus auf 2cm verringere?

    Mit freundlichen Grüßen und vielen dank

    Smierx

    • Offizieller Beitrag

    Guten Abend Smierx,

    das ist aber eine interessante Aufgabe, die du gestellt bekommen hast. Auf der einen Seite möchtest du mit verkürzter Tubuslänge arbeiten, was mittels Feldlinsen zwar grundsätzlich machbar ist. Aber dann soll die Vergrößerung dennoch über 320x betragen.
    Nunja, über die Ausgabe mittels Beamer sicherlich kein Problem... ^^
    Oder wie ist das gemeint?

    VG
    Bernd

  • Also es geht um Pollenbetrachtung, bzw. Bestimmung und in einer DINxxxx steht man muss eine eine 320x-1000x Vergrößerung erreichen und in einem anderem beitrag habe ich gelesen das eine 320x-400x reicht um die einzusortieren. Ich selbst will nicht direkt durch das okular sehen sondern, da ich Informatik studiere soll das ganze dann per Computer bearbeitet werden und bestimmt werden.

  • Das Mikroskop ist nur eine Komponente eines größeren Projekts und wenn da schon das Mikroskop "sehr viel" Platz wegnimmt sprengt dass die Dimensionen.
    Die Qualität ist eigentlich egal, solange die Bestimmung möglich ist. Außer in der Entwicklung der Software werden wir(die Menschen) uns die Bilder nicht angucken.
    Wurde nicht festgelegt aber für mich klang Durchlicht vorteilhafter.

    Vielen Dank schonmal für die ganze Hilfe

    • Offizieller Beitrag

    z.B. mittels einer Feldlinse. Das Zwischenbild wandert dabei in Richtung Objektiv, dafür verkleinert sich auch die Größe des Zwischenbildes.
    Auf die Art kann es auf die Größe des Kamerasensors angepasst werden. Beim unendlichen Objektiv nimmst du als Tubuslinse einfach das Kameraobjektiv. So machen es manche Makrofotografen auch, die sich das Mikroskop sparen wollen. ^^

  • ok, aber die Tubuslinse muss doch zwischen Okular und Objektiv oder? Also dann kann ich das Kameraobjektiv ja nicht verwenden...
    Und bei der Feldlinse, wie finde ich da raus was für eine ich brauche?

    • Offizieller Beitrag

    Normalerweise schon, aber dann müssen bestimmte Abstände und Tubuslängen eingehalten werden, wenn das vernünftig funktionieren soll.
    Dabei werden gleichzeitig Farbfehler usw. auskorrigiert.
    Mit der Feldlinse hätte man zunächst eine verkleinerte einstufige Abbildung direkt auf den Kamerasensor. Die Nachvergrößerung erfolgt dann vom Kamarasensor elektronisch auf den Monitor.
    Ich habe mal sowas gemacht mit einer 45mm-Linse, die ich gerade da hatte:

    https://mikroskopie-forum.at/index.php/Thre…linse#post21917

    Könnte für dich auch ein Ansatz sein. Aber ich denke, da wirst du ein wenig probieren und experimentieren müssen.
    Da ich aber zufällig selber mit einer Raspberry Kamera experimentiere, kann ich dir demnächst ggf. gezieltere Angaben machen.

    VG
    Bernd

  • Ok, habe es mir mal durch gelesen, aber nur die hälfte verstanden, sobald ich am Schreibtisch bin gehe ich da nochmal ruhiger dran.
    Welche Lösung hälst du denn für die bessere ? also Objektiv+Feldlinse+digitale Vergrößerung(Komme ich damit denn soweit das ich damit arbeiten kann?) und wenn das die bessere Lösung ist wahrscheinlich mit einem Achromaten oder?
    oder Objektiv+Okular+Kameraobjektiv?

    • Offizieller Beitrag

    Moin.

    Die Hälfte verstanden ist schon mal besser als gar nichts verstanden. ^^
    Welche Lösung nun in Betracht käme, hängt eben zunächst davon ab, welches Mikroskop-System überhaupt vorhanden ist bzw. eingesetzt werden soll. Dabei gibt es eben die endlichen und unendlichen Systeme.

    Objektiv+Okular+Kameraobjektiv?

    Bei diesem Aufbau hättest du zumindest schon die Möglichkeit der visuellen Kontrolle, wenn du das Kameraobjektiv wegläßt.
    Über das Kameraobjektiv wird dann praktisch das Zwischenbild wieder an die Kamerasensorgröße angepasst, abhängig von der Brennweite des Kameraobjektivs. Im endlichen System hat man dabei eben die volle Tubuslänge + Kamera mit Objektiv. Funktioniert aber mit Sicherheit.

    Objektiv+Feldlinse+digitale Vergrößerung(Komme ich damit denn soweit das ich damit arbeiten kann?) und wenn das die bessere Lösung ist wahrscheinlich mit einem Achromaten oder?

    Wäre eine Variante, die durchaus auch funktionieren kann, um sich den Umweg über die Okularvergrößerung zu sparen.
    Manche System bieten solche Adaptionen bereits als Fertiglösung in ihrem Sortiment an.

    Nun müßtest du erstmal mit konkreteren Angaben rausrücken, mit welchen Mikroskop-System da überhaupt gebastelt werden soll wie du es vorgibst. Ich dachte bislang immer, daß in Unis eher geforscht und weniger gebastelt wird. Oder ist Basteln ein neuer Studiengang? :D

    VG
    Bernd

  • Moin, danke wiedermal für die ausfühliche Antwort.
    Es gibt noch keine Objektive +Okulare usw. ich soll die Komponenten raussuchen und dann bestellen. :D

    An sich hast du auch recht, das ist aber für ein Job als SHK also studentische Hilfskraft und dafür muss für das Projekt erstmal gebastelt werden bevor geforscht wird.

    Also einzige Vorgabe ist eigentlich: ca. 320-400x Vergrößerung, Tubus drastisch verkürzen mehr gibt es nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt noch keine Objektive +Okulare usw. ich soll die Komponenten raussuchen und dann bestellen.

    Mit einem Zeiss Standard hättest du schon mal eine gute Basis, da kenne ich mich auch einigermaßen aus. Aber wenn auch was aus der Axio-Line drin wäre, warum nicht? 8)

    Gegen Bastelei spricht eigentlich nichts, schließlich sammelt man dabei auch jede Menge an Erfahrungen.
    Deswegen:

    Tubus drastisch verkürzen mehr gibt es nicht.

    Mit einfach Absägen ist es dabei leider nicht getan. Denn die Optik will schon aufeinander abgestimmt sein. ;)

    VG
    Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Das habe ich mir schon fast so gedacht. :D

    Also wenn du schon unbedingt mit einem Unendlich-Objektiv anfangen willst, gehört aber vor das Okular noch die Tubuslinse, die das Bild ins Endliche abbilden kann, um es vom Okular nachvergrößern zu können.
    Objektiv, Tubuslinse und das Okular müssen aufeinander abgestimmt sein, da es sonst zu Farbvergrößerungsfehlern kommen kann.

    Bei Auflicht gehört noch ein Strahlenteiler zwischen das Objektiv und das Okular bzw. der Tubuslinse, um die Beleuchtung einzukoppeln.
    Dieser Strahlenteiler, bei Endlich-Systemen übrigens üblicherweise zwischen zwei Telanlinsen, erhöht übrigens den Aufbau.
    Aber was sein muß, muß eben sein.

  • Das wird ne ganz schön lange Einkaufsliste, wo bekomme ich den ganzen Kram denn her? Also Objektiv und Okular finde ich ja noch auf Seiten wie Amscope aber Tubuslinse und Strahlenteiler?

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