Selbstbauprojekt Grayford-Auszug

  • Hallo Mikrofreunde,

    Hier ist ein Thema was mit Mikroskopie weniger zu tun hat, aber ich möchte es trotzdem zeigen, vielleicht kann der eine oder andere was verwerten.

    So fangen wir mal an, es handelt sich um ein Grayford-Auszug die in Teleskopen verbaut werden, hier sind bestimmt welche dabei die sich parallel auch mit Astronomie befassen, denen dürfte das Prinzip bestens bekannt sein.
    Dieses Projekt kam direkt nach dem Phasenkontrast, ist damit auch schon länger her und alle Fräsarbeiten wurden auch mit der Modifizierten Fräse gemacht.
    Auf dem Bild ist der Grayford zu sehen, man kann die vier Kugellager erkennen und sie stellen das Gegenstück der unten laufenden Welle dar, dadurch wird gewährleistet eine gefühlte reibungslose Bewegung auszuführen.
    Es muss auch gewährleistet sein das der Tubus genau zur Optischen Achse ausgerichtet sein muss, da sonst bei Verkantungen sich es auf der Bildqualität auswirken kann.
    Auch der Tubus sollte ringsum in mein Fall 0,4 mm Abstand zur Außenwandkonstruktion haben, nur dann ist eine Reibungslos Funktion gewährleistet.
    Es wurde das Rohrelement zweimal in einen jeweils gemessen Abstand längs durchtrennt, dann wurden die Seitenflächen mit ein Schlichtfräser geplant.
    Da wo sich die Kugellager befinden sind Ausfräsungen zu erkennen diese müssen exakt sein, da sonst bei Abweichungen beim Einbau der Kugellager die Maße nicht stimmen und sie müssen auch alle vier nach innen 0,4 mm überstehen. ist das nicht der Fall, dann nur noch Schrott.

    Ich habe den Auszug nicht komplett auseinander gebaut aber man kann dort die Ausfräsung erkennen, dort wird die Welle mit den Triebknöpfen eingesetzt, danach wurden auch gleich mit dem Zentrierbohrer gleich die Löcher markiert für die Gewindelöcher später. Hier auf dem Bild sind sie schon zu sehen.

    Hier ist das Element mit der Welle, dies ist eigentlich eine einfache Methode, diese drückt durch den Teflonblock unter der Welle gegen den Tubus und kann je nach außen oder nach innen bewegt werden.
    Es hängt jeweils davon ab wie dick die Welle ist, das heißt je kleiner der Durchmesser der Welle je größer die Übersetzung.
    Der Grayford-Auszug ist an Spiegelteleskopen und Refraktoren weit verbreitet, da sie viel feinfühliger eingestellt werden können als die Auszüge mit Zahnstangen.
    Auch hat der Grayford-Auszug den Vorteil man kann ihn mehr belasten.

    Dort ist die Ausfräsung für den Teflonblock zu erkennen, auch die kleinen Madenschrauben zur Einstellung des gegendrucks sind zu sehen, diese Senkung dient dazu das der Block gehalten wird.
    Außerdem hat der Teflonblock noch eine Aluminiumrahmen wo die kleinen Schrauben gegendrücken.

    Die klein Madenschrauben von der anderen Seite, hier kann der gegendruck auf der Welle erhöht oder abgemildert werden.

    Das Auszugsrohr, hier wurde eine Planfräsung eingearbeitet wo die Welle aufliegt, dort ist hohe Genauigkeit gefragt, eine Meßuhr verwenden.
    Eine Toleranzabweichung von 1 Zehntel reichen schon aus das an der Stelle die Welle auf den Tubus normal drückt und auf der anderen Seite das Zehntel fehlt und dort zu locker sitzt, dadurch die Funktion nicht mehr gewährleistet ist.

    Hier handelt es sich um ein 50/330mm Refraktor, der ist Komplett hergestellt aus eigener Werkstatt, außer die Objektivlinse.
    Hier ist eine geschwärzte Version eines Grayfort-Auszug, die Ausfräsungen und Planfräsung wurden auch noch mit dieser Modifizierten Fräse gemacht, der Auszug ist kleiner aber der Steckdurchmesser für die Okulare ist der selbe, 1,25 Zoll.


    Ich hoffe es gefällt einigen Mitgliedern, Dieser Beitrag richtet ausschließlich an denen die sich mit der Astronomie befassen.


    Mfg Mario

    5 Mal editiert, zuletzt von Mario1966 (31. Oktober 2019 um 07:26)

  • Hallo,

    ich kann zum Lidelskop nur eins sagen, ich habe auch eins gehabt die Dinger sind in erster Linie nicht schlecht aber wenn man sich diese Teleskope näher anschaut gibt es schon einige Mängel.
    Das Objektiv ist schlecht gefasst, der Okular-Auszug der besteht aus Kunststoff von einer Stabilität weit entfernt gegenüber einen Grayfort-Auszug.
    Es gibt zahlreiche Berichte wo auch dort die Auszüge am Lidel-Teleskop bemängelt wird, Tja Kunststoff ist nicht Metall.
    Um es zu erklären, der Innentubus wird mit Druck gegen die Kugellager gedrückt und die Kugellager drücken wiederum auf die Welle, da kann nichts Wackeln, der Spalt der zu sehen ist ist beabsichtigt, Tubus und Außenkonstruktion dürfen sich nicht berühren da sie sonst schleifen würden das ist nicht gewollt, das ist das Prinzip.
    Nur noch dazu, wer behaubtet das ein Grayfort gegenüber dem Auszug vom Lidel-Teleskop Wackeliger ist macht sich mit seiner Aussage schnell lächerlich. Das nur zur Info bitte nicht falsch verstehen.
    Ich betreibe seit 40 Jahren Astronomie mit 13 Jahren habe ich angefangen und da kenne ich mich da zu gut aus.


    Mfg Mario

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    ohne jemanden etwas unterstellen zu wollen, glaube ich inzwischen, daß da wohl etwas mehr als Unkenntnis und harmlose Schreibfehler dahinterstecken.
    Wenn der Auszug nun tatsächlich wacklig wäre, käme es zu keinem sicheren und ständigen Kontakt zwischen der Hülse und der Triebwelle.
    Voraussetzung dafür ist eine leichtgängige aber auch spielfreie Passung. Ansonsten könnte man an der Triebwelle drehen, ohne daß es zu einer Bewegung der Okularhülse käme. Bei manchen Mikroskopen tritt das mitunter auf, wenn der Feintrieb rutscht, d.h., es erfolgt keine Bewegung des Tisches zur genauen Fokussierung. Solche Mängel lassen sich zwar beheben, aber mit ihnen läßt sich eben auch nicht damit arbeiten.

    VG
    Bernd

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