Zuerst einmal eine kurze Vorstellung: mein Name ist Christian, ich bin 50 Jahre alt und wohne im Bezirk Baden.
Ich mikroskopiere seit 1980 mit einem Lomo Biolam, später gab es etliche Pausen durch Beruf, Familie und unzählige andere Hobbys, doch das Interesse für Mikroskopie blieb bis heute, ich beobachte immer noch gerne z.B. „das Leben im Wassertropfen“, Insekten und Pflanzenteile.
Durch einen glücklichen Zufall bin ich neulich an ein Jenaval gekommen, das mit 5 GF Planachromaten, einem Trinokulartubus mit GF Okularen 10x und dem Fotoaufsatz mit einer analogen Spiegelreflexkamera ausgestattet ist. Das Mikroskop war mehr als 30 Jahre in einem Container gelagert, nachdem ich die Spinnen und den Mäusekot entfernt hatte, konnte ich eine erste Bestandsaufnahme durchführen: Grob und Feintrieb sind o.k., aber Objektivrevolver, Kondensortrieb, Kreuztisch, Tubusklemmschrauben und Irisblende am 0.9er Kondensor sind fest, die Optik ist stark verstaubt, die Beleuchtungs-Elektronik ist defekt…
Ich habe durch die Suchfunktion hier in diesem Forum und im Deutschen Mikroskopie Forum schon viele gute Tipps gefunden, die mich vor den gröbsten Fehlern gewarnt haben. Sehr hilfreich war auch die Reparaturanleitung.
Die Wartung am Lomo ist ja relativ einfach, alles zerlegen, in Benzin ertränken, neu fetten, fertig! Das Jenaval ist wesentlich komplexer, gottseidank war ich z.B. beim Zerlegen des Objektivrevolvers bereits vor den 100en Kugeln gewarnt und hatte eine gepolsterte Wanne drunter.
Der Status der Wiederinstandsetzung ist wie folgt:
- Die Objektive und Okulare sind entstaubt
- Der Kondensor ist entstaubt und geputzt, die Irisblende am 0.9er Kondensor ist wieder gängig
- Die Beleuchtungsoptik ist entstaubt
- Der Objektivrevolver ist gereinigt und neu gefettet
- Die Tubusklemmschrauben sind wieder gängig
- Der Kreuztisch wurde komplett zerlegt, gereinigt und neu gefettet
Sorgenkind ist der Kondensortrieb, der Schlitten war fest, nach Ausbau der Triebachse konnte ich erst nach exzessiver Erwärmung den Schlitten nach unten schieben. Dann kam die Ernüchterung: die Zahnstange ist scheinbar aus Aluminium, also wesentlich weicher als das Ritzel. Wahrscheinlich hat das vorsichtige Test-Drehen am Kondensortrieb die Zahnstange bereits beschädigt. Ist vielleicht nicht so schlimm, ich könnte die Zahnstange einfach umdrehen, normalerweise dreht man den Kondensor ohnehin nie ganz nach unten, schöner wäre aber natürlich ein Ersatzteil.
Der Schieber für die Bertrandlinse ist etwas schwergängig, ich bin mir aber nicht sicher, ob ich den Tubus zerlegen soll, laut Reparaturanleitung muss man dann offenbar neu zentrieren.
Also langer Rede kurzer Sinn, ich brauche wahrscheinlich Hilfe und eventuell Ersatzteile um das Ganze zu Ende zu bringen!
Liebe Grüße
Christian