• Offizieller Beitrag

    Hallo in die Runde

    Ich möchte für meine Flechtenkunde, mir ein Mikrotom zulegen. Die frage hier in die Runde, welches Mikrotom würde sich lohnen?
    Auch das ich an Chemikalien heran kommen, wenn diese vorher eingebettet werden müssen. Fakt ist ich brauche dünne Schnitte von meinem Material.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    ich denke auch, daß sich ein Schlittenmikrotom eignen sollte. Beim Zylindermikrotom wäre man wieder eher begrenzt in der Größe der Schnitte. Ginge zur Not vielleicht auch.
    Nun läßt sich das rohe Flechtenmaterial auch nicht so ohne weiteres schneiden, da es eben schnell zerfällt, sondern muß vorher eingebettet werden, z.B. Polyethylenglykol. Wichtig ist es, daß das Schnittgut dann solide eingespannt werden kann, damit es während des Schnittvorganges nicht wegwandern oder sich wegbiegen kann. Da die Zustellmechanik in der Regel sehr präzise arbeitet, wären die Schichtdicken entsprechend ungenau. So wäre abzuklären, ob ein spezieller Klemmblock ö.ä. sinnvoll wäre, was eben von der Wahl des Mikrotoms bestimmt würde.

    VG
    Bernd

  • Hallo Mike,
    wenn Du mit den von Bernd in einem anderen Beitrag angegebenen Einbettmethoden arbeiten willst wirst Du um ein Schlittenmikrotom nicht rum kommen, nur da kannst Du genau alle Einstellungen des Messers für das jeweilige Material einstellen.
    Viele Grüße
    Joachim

  • Hallo Mike,

    als Gießform verwende ich so etwas und die Chemikalien von Klaus Herrmann sind 1A :thumbup:
    Ansonsten hab ich auch ein gebrauchtes Schlittenmikrotom von Leitz und frisch geschliffene Mikrotommesser von eBay. Kauf ein gutes Abziehleder, damit das Messer so richtig scharf wird ... Das und die richtige Temperatur sind das Um und Auf beim Schneiden. PEG Einbettungen sind etwas kniffliger als Paraffin, weil das PEG hygroskopisch und brüchiger ist.

    VG
    Klemens

  • Hallo Mike,
    ich arbeite mit einem Schlittenmikrotom. Anfertigung sehr dünner Schnitte (Thallus wie auch Apothecium; 1cm² großes Stück ): Objekt wird in Wasser (öfters wechseln) eingeweicht, mit Pinsel gründlich gereinigt (Sandkörner entfernen) und in Wasser kurz aufgekocht ( in einem Löffel), um die Luft aus dem Thallus zu entfernen. Anschließend wird das Objekt in die Konervierungsflüssigkeit nach Strasburger (Gerlach, 1969) übertragen. Nach einer Verweildauer von einigen Stunden ist das Objekt geschmeidig genug um perfekte Schnitte anzufertigen. Die Ummantelung erfolgt durch Styrodur (Baumarkt; robuster , grüner Dämmstoff mit hoher Druckfestigkeit). Es können auch sehr gute dünne Handschnitte (!) mit der Rasierklinge angefertigt werden.
    Literatur: Mikrokosmos 103, Supplement, 2014; Ortner Bruno; Solorina crocea (Safranflechte) - Eine bemerkenswerte Blattflechte in den alpinen Lagen der Hochgebirge. In diesem Artikel sind einige gefärbte und ungefärbte Thallus- und Apothecienschnitte dargestellt.

    Mit besten Grüßen
    Bruno Ortner

  • Hallo Mike,

    wie dünn sollen deine Schnitte denn werden? Ohne Einbettung kommst Du mit etwas Übung und Geschick auf 20 Mikrometer, wenn es dünner werden soll, kommst du um Paraffineinbettung und präzises Schlittenmikrotom nicht herum. Von einem Rotationsmikrotom rate ich dir ab.
    Eine Alternative wäre vielleicht das Spencer (Buffalo)/AO 900 Tischmikrotom. Dieses ist immer wieder mal auf Ebay.com für ca. 100€ zu bekommen.

    Herzliche Grüße aus dem Bergischen Land,
    Hugo

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