Dunkelfeld mit dem Leitz Heine-Kondensor bei hoher Apertur

  • Hallo zusammen,

    angeregt duch den Blut-Threat habe ich probiert, ob sich mit dem Heine-Kondensor ein Dunkelfeld beim Einsatz eines Objektives mit einer hohen Apertur erzeugen lässt.
    Verwendet habe ich des Leitz Pv APO Öl 90/1.32 n.
    In den älteren Anleitungen zum Heine-Kondensor wird das 90er Objektiv mit einer Apertur von 1.15 aufgeführt.
    Erst in einer neueren Ausgabe der Anleitung ist das Objektiv mit 1.32 erwähnt.

    Wie so vieles, hatte ich dieses noch nicht ausprobiert und war sehr auf das Ergebnis gespannt!

    Es funktioniert! :thumbup:

    Den Kondensor habe ich vorher nach Anleitung justiert. Allerdings muss man bei der hohen Vergrößerung noch leicht nachjustieren. Wenn der Kondensor nicht exakt zentriert is , ist das DF nicht homogen.

    Die Bilder habe ich nicht bearbeitet, durch ein wenig elektronische Aufbereitung kann man diese noch besser machen.

    Hier erst mal das HF.

    Dabei befindet sich der Spiegelkörper unten im Kondensor.

    Durch anheben des Spiegelkörpers gelangt man in den variablen Phasenkontrast.

    Den hätte ich etwas besser einstellen können.

    Und dann das Dunklefeld

    Somit ist wohl bestätigt, dass der Heine tatsächlich die hohe Apertur von 1.4 hat. In einer Anleitung habe ich das noch nicht gefunden.

    Viele Grüße
    Detlef

  • Hallo,

    aufgrund meiner kleinen Ausführung wurde die Frage an mich herangetragen, ob sich mit dem Heine nicht auch die Kieselalge Amphipleura auflösen lässt, bzw. ob ich das schaffe? ?(

    Eine gute Frage, der ich, nachdem ich dieses Objekt in einem Präparat identifiziert habe, nachgegangen bin.
    Neben den optischen Bauteilen am Mikroskop wird auch die Kameraadaption einen erheblichen Teil zum Gelingen einer guten Aufnahme beitragen.

    Die Amphipleura zählt wohl nicht gerade zu den einfachsten Dingen, wenn es um das Sichtbarmachen der Feinstruktur geht.
    So richtig gut ist es mir nicht gelungen. :/

    Die eingestellten Bilder sind alle unbearbeitet.

    Hier ein Versuch mit dem Pv Apo Öl 90/1.32 n am Heine:

    Dunkelfeld

    Phasenkontrast

    Viel sieht man in den Bildern nicht, daher 2 Ausschnittvergrößerungen:

    Beim letzten Bild lässt sich so gerade sehen, dass es sich um kleine Löcher in den Linien handeln muss.

    Um eine etwas stärkere Vergrößerung zu bekommen habe ich das 90er Pv gegen ein PL Apo Öl 100/1.32 ausgetauscht und am Heine verwendet.
    Phasenkontrast ist jetzt natürlich nicht möglich. :rolleyes:

    Dunkelfeld

    Und in einer Stellung des Spiegelkörpers unterhalb des DF

    Und wieder die Ausschnittvergrößerungen

    Das beste Ergebins habe ich im Phasenkontrast erzielt, jedoch sind die Löcher in der Diatomee nicht richtig sichtbar.

    Ich würde jetzt gerne wissen, wie gut ihr diese Kieselalge auflösen könnt. Bestimmt ist da noch mehr möglich, oder?


    Gruß Detlef

  • Habe jetzt noch was probiert:
    Den Heine gegen den Systemkondensor 600 ausgetauscht, Apl Öl 1.25 mit dem PL Apo Öl 1.32.
    Und für den Filterhalter eine Blende gebastelt.

    Im Hellfeld ohne Blende habe ich die Amphipleura fast gar nicht gesehen.
    Mit einer schiefen Beleuchtung geht das erheblich besser.
    Allerdings sind keine Löcher sichtbar. :S
    Nun muss ich erst mal eine Künstlerpause machen und ein wenig probieren.

    Gruß Detlef

    Hier wieder der Ausschnitt

    Und hier entfärbt und den Kontrast etwas erhöht

  • Ach ... der Kugelkontrast-Kondensor!
    Ich hatte das Bild doch schon irgendwo gesehen. (Habe gerade Deinen Bericht gefunden).

    Ein interessantes Teil! Vor allem, da du durch verdrehen einer Blende(?) den Kontrast einstellen kannst.

    Bei der Amphipleura kann ich durch verdrehen der Blende die feine Maserung sichtbar bzw. unsichtbar machen.

    Ich muss die Blende aber wohl noch ein wenig anpassen.

    Was meinst du, ist die Apertur des Kondensors von großer Bedeutung?
    Ich habe für den 600er noch eine 1.33er Linse. Evtl. hilft das dann auch noch etwas.

    • Offizieller Beitrag

    Die Apertur des Kondensors ist sicher von großer Bedeutung, denn je höher sie ist, desto besser lassen sich derartig feine Strukturen auflösen.
    Bei den Gitterkonstanten muß man eben schon einiges zusammenkratzen. 1,33 dürfte gehen, mit 1,2 beim Standard Junior ist es mir auch schon gelungen. Und die Öl-Immersion muß auch ausreichend aufgetragen sein. Manchmal wird die auch gerne weggelassen, um sich das Putzen zu sparen. Aber ohne Immersion funktioniert es eben nicht und es können auch passende Filter, vorzugsweise Interferenzfilter eingesetzt werden, um den Kontrast zu steigern.

    VG
    Bernd

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