Leitz Berek-Kondensor
Reparatur und Wartung
Der Berek-Kondensor ist ein Zweiblendenkondensor mit Apertur- und Leuchtfeldblende und war für die größeren schwarzen Mikroskope (Panphot, Ortholux, Dialux u.a.), die zwar über eine elektrische Beleuchtung verfügen, aber keine Leuchtfeldblende, sondern nur eine Lichtaustrittsöffnung im Fuß des Stativs haben, gedacht.
Statt wie bei Zeiss im Mikroskopfuß, ist die die Leuchtfeldblende im unteren Teil des Kondensors untergebracht.
Der vorliegende Berek-Kondensor war vollkommen verschmutzt und verharzt und ließ sich nicht mehr zentrieren, so daß eine Reinigung dringend nötig war.
Die Lamellenblenden waren jedoch nach all den Jahren noch immer leichtgängig, daher habe ich auf deren Wartung verzichtet.
Der Kondensor wird wie folgt zerlegt:
1. untere Frontlinse abschrauben
2. Der Schlitten ist mit der großen silbernen Stirnlochmutter befestigt. Selbst wenn ich einen passenden Stirnlochschlüssel gehabt hätte, bezweifle ich, daß ich damit die Mutter gelöst bekommen hätte.Ich habe den Schlitten in den Schraubstock gespannt und den ganzen Kondensor gedreht. Höchstens 3 Umdrehungen und die Mutter war draußen. Sie klebte fest im Schlitten, altes Fett und Öl haben hier ganze Arbeit geleistet.
3. Die große gerändelte Halterung mit der Leuchtfeldblende herausdrehen. Eigentlich soll hier vermutlich ein Hakenschlüssel eingesetzt werden, aber wenn man den verharzten Kondensor auf der Heizung erwärmt und sachte, aber mit wohldosierter Kraft über den Anschlag der LFB hinaus weiterdreht, geht das auch sehr gut
4. Jetzt kann man den Stellring der Aperturblende abnehmen: einfach nach unten herausziehen!
5. Nun muss die Achse, mit der die Frontlinse ein- und ausgeschwenkt wird, ausgebaut werden.
Dazu wird die Schlitzschraube im Rändelknopf herausgedreht.
ACHTUNG: darunter sind 2 federnde Unterlegscheiben!
Um die verchromte Achse mit dem Rändelknopf abschrauben zu können, muss eine winzige Madenschraube, die zwischen der verchromten Achse und der restlichen Achse sitzt und das Verbindungsgewinde blockiert, herausgedreht werden.
6. Die 3 schwarzen Schlitzschrauben, welche die silberne Hülse mit dem Leitz Firmenzeichen halten, entfernen und die Hülse abnehmen
7. Nun kann der restliche Kondensor mit Aperturblende und Frontlinse aus der Zentrierfassung ausgebaut werden. Hierzu die große schwarze Schlitzmutter mit geeignetem Werkzeug herausdrehen.
Das, was nun zum Vorschein kommt, ist bei Zusammenbau fummelig. Man tut gut daran, die Position der Federn und der Klötzchen zu fotografieren. Zum Ausbau reichte es, das Innenleben sanft nach unten zu drücken. Wenn man Pech hat, fliegen die Federn lustig durchs Zimmer…
HINWEIS: um die Messingklötzchen sind leicht erkennbar hauchdünne Blechstreifen gelegt, die sollen wohl Abrieb verhindern. Diese Blechstreifen sind auch an zwei Stellen des Kondensors angebracht. Die habe ich erst im Benzinbad gefunden! Die Schlitze zur Aufnahme der Streifen sind so dünn, daß sie kaum zu sehen sind!
9. Jetzt kann man noch die schwenkbare Frontlinse ganz abbauen.
ACHTUNG: auf beiden Seiten liegt eine Federscheibe zwischen Bügel und Kondensor!!
10. Sollte die Aperturblende schwergängig sein oder festsitzen, löst man die drei winzigen Schrauben an der Außenseite des Zylinders. Mit einer Rasierklinge kann man nun die gefasste Planglasscheibe abhebeln.
Bild 10
ACHTUNG: Die Lamellen liegen lose darunter!
11. Nach Reinigung und Neufettung alles in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen.