Vorstoß in das Mittelformat - gekleckert statt geklotzt

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Foristen,

    für die größeren Formate über das Kleinbild hinaus gibt es trichterartige Aufsetzkameras für Mikroaufnahmen auf Rollfilmkassetten oder gar Filmplatten.
    Das Mikrobild wird dabei über eine Bildversetzungslinse um den Faktor 2,5x bzw. 3,2x nachvergrößert, um das entsprechende Bildformat auszufüllen.
    Da Digitalkameras für solche Aufnahmeformate sehr kostspielig sind, kann jedoch der Bildinhalt mit Digitalkameras mit kleineren Sensoren auch "erstitcht" werden.
    Für eine Aufnahmeserie ist dabei die Kamera um einen bestimmten Weg zu versetzten, die Bildserie wird mit einer Stitch-Software zusammengesetzt, es ergibt sich ein Bild mit größeren Inhalt.


    Ausgangsbeispiel ist dieses Bild mit einer DSLR mit APS-C-Sensor aufgenommen (Canon EOS 200D). Der Abbildungsmaßstab beträgt 1,6x und die Fläche des Kamerasensors 22,3mm x 14,9mm.
    Der Bildkreis der Aufnahmeoptik ist jedoch für das Kleinbildformat (24mm x 36mm) ausgelegt und es kann zunächst nur ein kleiner Ausschnitt davon fotografiert werden.


    Durch den Versatz der Kamera gegenüber der Aufnahmeoptik und einer Bildserie von vier Aufnahmen läßt sich der Bildkreis ausnutzen und der Bildinhalt erweitern.


    Nach diesem Prinzip läßt sich über den kleinen APS-C-Sensor auch der Bildkreis einer Mittelformat-Optik, Format 6cm x 6xcm ausnutzen.

    Da die Bilder wieder runterskaliert werden müssen, um sie hier zeigen zu können, ist der Unterschied zunächst nicht merklich. Wenn die Bilder jedoch auf großflächigen Monitoren wiedergegeben oder große Abzüge gemacht werden, ist der Unterschied dagegen deutlich spürbar.


    Stitchvorrichtung am Hasselblad-Kamera-Ansatz.


    VG
    Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Und noch ein Klaus! 8o

    Was ich nicht verstanden habe. Wie funktioniert der präzise Versatz der aufgesezten Kamera? ist das eine Art Schiebetisch?

    In diesem Fall kann man eher von einem Stecktisch reden. Dabei ist die eine Seite mit einem Lochraster versehen, die Gegenseite mit Steckzapfen, die genau in die Löcher reinpassen und somit die gewünschte bzw. nötige Position sichern.
    Der Versatz geht damit schnell und einfach vonstatten. Ein XY-Kreuztisch müßte schon zumindest mit Skalen versehen sein, um die Positionen anzufahren und die Überlappungen für den Stitch-Vorgang konstant zu halten.
    Desweiteren bilden Objektive nicht immer 100%ig verzeichnungsfrei ab. Das kann mitunter zu Problemen führen, wenn bei zu wenig Überlappung die Bilder aneinandergefügt werden sollen, insbesondere bei einer Bildmatrix wie in diesem Fall.

    VG
    Bernd

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!