Unbekanntes Glasfläschchen, wer kennt diese Art?

  • Hallo zusammen,

    jetzt habe ich mal eine Frage:

    Bei meinem letzten Mikroskoperwerb lag ein kleines Fläschchen bei.
    Dieses Fläschchen hat innen einen Schliff in dem ein Glaseinsatz steckt, der wiederum mit einer Kappe abgedeckt ist, der innen ein, über einen Draht gesteckes Glasröhchen beherbergt.
    Dieses innere Galsröhrchen ist durch den Draht leicht federnd aufgehängt.

    Es scheint mir so, dass man mit der Flasche eine kleine Menge einer Flüssigkeit temperieren kann und mit dem Glasröhrchen sanft auf einen Objektträger aufsetzen kann.
    Könnte das sein?
    Kennt jemand dieses Fläschchen?

    Über sachdienliche Hinweise würde ich mich sehr freuen.

    Viele Grüße
    Detlef


  • Hallo Detlef,

    dies ist ein Immersionsölfläschchen. In den aus Braunglas gefertigten Inneneinsatz kommt das Immersionsöl hinein und ist dann einigermaßen lichtgeschützt, in dem größeren, aus Klarglas gefertigten Behälter kann man das Xylol zum Reinigen der Linsen und Objektträger aufbewahren.

    Im MIKROKOSMOS, Band 90(4), S. 221 (2001) gabs einen Aufsatz von G. Teichert und H. Hausmann zu dem Thema.

    Das Heft mit farbigem Titel gibt es bei: http://www.zobodat.at/pdf/Mikrokosmos_90_4_0001.pdf

    Hin und wieder werden solche historischen Immersionsölfläschchen auch bei ebay angeboten.

    Viele Grüße

    Rainer

  • Hallo Rainer,

    Danke für Deine schnelle klärende Antwort und den Link!

    Deswegen also auch der Schliff im Glas, ich habe mich ein wenig darüber gewundert.
    In das Fläschen musste irgendwas, was gut eingesperrt sein soll.

    Ein Imersionsöl lag ebenfalls dem Mikroskop bei.

    Wirkt etwas eingedickt, ist aber noch fließfähig.
    Ich denke, dass man so etwas nicht mehr verwenden sollte, ist wohl eher etwas für die Vitrine.

    Viele Grüße
    Detlef

  • Hallo Detlef,

    ja ich habe mal altes Apothekenzeugs gesammelt und hier ist auch noch Verbindung zur Mikroskopie. Die reche Flasche enthielt Zedernholzöl, das früher auch zur Immersion verwendet wurde. Den Stopfen habe ich mit allen mir bekannten Tricks endlich doch noch auf bekommen. Jetzt ist Nelkenöl drin.

  • Hallo Klaus,

    diese alten Glasgefäße und Gerätschaften gefallen mir auch sehr gut, ich sammel diese aus Platzgründen jedoch nicht wirklich.
    Ich habe da allerdings noch ein kleines Glas-"Dings" bei dem ich überhaupt keine Ahnung habe wofür das mal gewesen ist.
    Im Augenblick habe ich es in Edisonite-Lösung eingelegt um es zu säubern.
    Wenn das Teil sauber ist stelle ich ein Bild ein und bitte Dich zu schauen, ob Du weißt was das ist.

    Bei alten festsitzenden Glasstopfen muss man ab und zu beherzt aber vorsichtig zur Sache gehen. Bei uns im Labor werden diese alten Schliff-Flaschen immer seltener.


    Hallo Jon,

    Danke für Deinen Hinweis! Das kleine Fläschchen ist noch über halbvoll. Somit habe ich wohl eine ordentliche Portion PCB im Haus.
    Es ist wohl besser wenn ich es in ein "secondary containment" stelle.
    Sicher ist sicher!

    Viele Grüße
    Detlef

  • Moin Klaus,

    Da hast im Labor bestimmt Mucasol zum Reinigen des Laborglases verwendet. Anstelle von Mucasol verwenden wir jetzt Edisonite.
    Dieses Pulver ist als ca. 1%ige Lösung einzusetzen.
    Die Reinigungswirkung ist erstaunlich gut und absolut materialschonend. Das Mittel ist auch für die Reinigung im Ultraschallbad sehr gut geeinet.

    Doch jetzt zu meinem unbekannten Glas-Dings, als Flasche kann ich das kaum bezeichnen.


    Die kleinere Öffnung, dort sollte bestimmt ein Schlauch angeschlossen werden, mündet innen in einem kleinen Röhrchen mit einer krummen feinen Spitze. Diese sitzt direkt vor einem weiteren offenem Rörchen welches zum Rand führt.
    Auf dem Bild ist noch ein wenig dest. H2O in den Spitzen.
    Dreht man das Teil um und pustet in die eben beschriebene Öffnung, wird durch den entstehenden Sog die Flüssigkeit aus dem 2. Röhrchen nach oben mitgerissen.
    Sollte mit dem Teil eine Flüssigkeit zerstäubt werden, die sich im unteren Drittel des Gefäßes befand?

    Auf jeden Fall ist es sorgfältig gefertigt und auch schon etwas älter, was sich durch die Beschaffenheit des Glases (enthält in der Fläche viele Luftblasen) zeigt.

    Im Inneren waren baune harzähnliche Rückstände, die durch meine alkalische Reinigungslösung weich wurden. Der Rest löste sich in Aceton.

    Mehr kann ich dazu nicht schreiben.

    Was ist das bloß für ein Gerät, weißt Du das oder sonst irgend jemand?

    Viele Grüße
    Detlef

  • Hallo Detlef,

    habe ich noch nie gesehen, tippe aber auch auf medizinisches ein Zerstäuber für Inhalationen?

    Ja wir hatten Mucasol, nachdem die wunderbare Cr-Schwefelsäure langsam in Miskredit geraten ist, die wir aber bei den Teeren, die wir immer mal wieder unfreiwillig produziert haben dennoch heimlich erfolgreich eingesetzt haben. :D

  • Ich würde auch meinen, dass das zum Erzeugen eines Aerosols dient. Das Ende mit der Olive nach unten, Flüssigkeit bis unter die Düse einfüllen, "Press"luft drauf, auf der olivenlosen Seite qualmt es heraus. So ähnlich sind die Inhalatoren gebaut, die ich kenne, nur aus Kunststoff und einer zentralen Venturidüse.

    VG
    Klemens

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