Hallo zusammen,
angeregt durch den Beitrag von Klaus (luxikon) „lambda-Filter“ habe ich mich mal wieder an das Mikroskop gesetzt und ein wenig mit Verzögerungsfolien gespielt.
Ich hatte schon öfters verschiedene Folien bzw. Kunststoffteile als Verzögerer eingesetzt, welches in einer Sache jedoch nie den von mir gewünschten Effekt erzielt hatte: Immer gab es irgendwelche Farbverläufe, wohl aufgrund von Unregelmäßigkeiten (Spannungen) im Material. Nie bekam ich einen einheitlichen Farbverlauf.
Deshalb habe ich erst einmal nach „echten“ Verzögerungsfolien gesucht und bin auch fündig geworden:
Die Fa. Itos, sicherlich bei manchen bekannt, hat solche Verzögerungsfolien im Programm. Es gibt 3 Folien: WP140HE (Lambda 1/4), WP280HE (Lambda 1/2) und WP560 (Lambda 1/1).
Auf meine Anfrage hin habe ich von diesen Qualitäten je ein kleines Musterstück bekommen.
Für das Einstellen der Lichtfarbe gab es von Leitz früher die Zusatzeinrichtung Variocolor, zur lichtoptischen Färbung des mikroskopischen Sehfeldes (Die passende Datei habe ich in unserer Datenbank eingestellt).
Diese Einrichtung besteht aus 2 Polfiltern zwischen denen eine Verzögerungsplatte liegt und wird vor dem Kondensor im Beleuchtungsstrahlengang eingebaut.
Zwischen zwei Polfiltern habe ich einen Sandwich aus 2 der Verzögerungsfolien (Lambda 1/4 und 1/1) in einer 45° Ausrichtung zueinander positioniert. Durch Verdrehen des unteren Polfilters lässt sich nun die Lichtfarbe in einem weiten Spielraum anpassen.
Sehr interessant wird diese Anwendung im Auflicht sein, da sich so unterschiedliche Hintergrundfarben kreieren lassen. Dieses habe ich jedoch noch nicht ausprobiert.
Wenn der obere Polfilter als Analysator eingesetzt wird, lassen sich alle doppelbrechenden Dinge wunderbar einfärben. Aber das ist ja ein alter Hut!
Abschießend ein paar Aufnahmen, die das zeigen, über was ich geschrieben habe.
Viele Grüße
Detlef