Fotoadaption am Wild Makroskop

  • Liebe Kollegen!

    Ich bin mit der Qualität der Bilder die ich mit meiner Fotoadaption an meinem Wild Epi-Makrsokop erziele nicht zufrieden.
    Derzeit verwende ich eine Verlängerung (Ofenrohr), mit aufgesetztem China-Projektiv 0,5x und eine C-mos Kamera.

    Ein Forumskollege hatte mich bei meinem ersten Umbau bereits darauf hingewiesen, dass er auch dieses China-Projektiv an seinem M420 hatte und damit nicht glücklich wurde.

    Ich habe nun ein Original Wild 16x Fotoobjektiv (Wild 445305) und eine 0,32x Fotolinse (Leica 10445541).

    Die Teile sollen nun in folgender Reihenfolge eingebaut werden.

    Der erforderliche Abstand des Fotoobjektives zum Gerät ließ sich noch relativ leicht ermitteln (Höhelage verändern bis ein scharfes Bild sichtbar wurde).
    Da ich nun aber weder das Auflagemaß der 0,32x Linse zur Bildeben der Kamera kenne, noch die erforderliche Höhenlage der Linse über dem Fotoobjektiv bitte ich um die Hilfe des Forums.

    Es muß ja ein definiertes Verhältnis geben, bei der die Fehler der Linse ein Optimum aufweisen, bzw. muß es ja einen Abstand geben, für den die 0,32x Linse berechnet wurde.
    Kenne ich einen der beiden Abstande, entweder Linse zu Fotobjektiv oder Linse zu Bildeben der Kamera, kann ich durch probieren den fehlenden Wert feststellen.

    Ich habe den geplanten Aufbau der Fotoadaption noch in einer Skizze dargestellt, mit den fehlenden Abständen.

    Z ist bekannt, X oder Y sind erforderlich.

    Ein Forumskollege hat mir geraten einen Versuch ohne Zwischenoptik zu starten, das Zwischenbild direkt in der Kamera aufzunehmen.
    Ich bekomme zwar ein Bild in der Kamera, das gar nicht so schlecht ist, aber ich denke das ist nicht das Optimum.

    Vielleicht hat jemand eine derartige Adaption (wird z.B. am Stereomikroskop M8 oder M3Z verwendet) und kann mir einen der Werte nachmessen.

    Mit Dank im Voraus
    Walter

  • Hallo Walter,

    das "Z" für dein Projektiv / Fotookular 16x ist dir mit Sicherheit nicht bekannt. Das gehört in einen passenden Tubus mit Durchmesser 38 mm unten außen und 40 mm oben außen. Da in deinem Gerät der Original-Fototubus nicht mehr vorhanden ist, der diesen Tubus aufnimmt, nützt das also wenig.
    Die Optik 0,32x ist das Objektiv für die Kamera mit Brennweite 0,32 x 250 mm. Es muß auf "Unendlich"-Abbildung justiert werden (Maß "X"), und nimmt das Bild des Fotookulars aus dem Unendlichen auf. Beide haben einen gewissen Abstand zueinander, der aber für den Abgleich keine Rolle spielt.
    Das Bild, das von der Tubuslinse 1,25x erzeugt wird, hat einen nutzbaren Durchmesser von mindestens 21 mm.
    Fazit: Die optisch beste Lösung ist immer dessen direkte Nutzung. Das paßt auch am ehesten zu der verwendeten C-Mount Kamera. Übrigens: Welche Bilddiagonale hat deren Sensor ? Mit diesem Wert könnten wir uns weiter einer sinnvollen Lösung nähern.

    Der Aufbau, auf den sich deine Fragestellung bezog, hätte einen Abbildungsfaktor von 5,12x ergeben, bezogen auf das von der Tubuslinse erzeugte Bild. Das paßt nicht zu deiner Kamera, nicht einmal zu einer Kamera mit Vollformat 24 x 36 mm2...

    Herzliche Grüße
    Christoph

  • Hallo Christoph!

    Danke für deinen Input.
    Derzeit steht als DSLR nur eine Nikon D90 zur Verfügung, die zukünftig von einer Canon EOS 750d ersetzt wird.
    Die Chipgröße der Canon beträgt 22,3 x 14,9 mm.

    Ich muss dazu erwähnen, dass es sich um ein Epi Makroskop M450 handelt, bei dem der Auflichtaufsatz entfernt wurde. Der verbleibende Teil müsste nun einem M420 entsprechen, mit Ausnahme des Objektives. Dieses entspricht dem des M420 mit 2x Linse.

    Klaus Herrmann hat mir bereits geraten das Zwischenbild direkt in der Kamera zu verwenden.
    Ich bekomme zwar ein brauchbares Bild, aber doch noch nicht ein so richtig gutes Bild.

    Die Verwendung dieses Photookulars (16x) ist für das Makroskop so in der Beschreibung von Leica vorgesehen, allerdings in Verbindung mit der Photoeinrichtung MPS.


    Für die Stereomikroskope gibt Leica auch die Verwendung dieses Photoprojektives (16x) an, wobei für die Adaption einer Kleinbild-Spiegelreflex-Kamera zusätzlich die Linse 0,32x zwischen Kamera und Photoprojektiv zu verwenden ist.

    Den Abstand "Z" habe ich durch das Verschieben des Fotoprojektives bis zu einer Höhe bei der ich mit dem Auge ein klares Bild erkennen konnte erhalten.
    Ist das so in Ordnung oder muß ich das anders machen?
    Die erforderlichen Tuben sind kein Problem, wenn ich die Abstände X, Y und Z kenne.
    In meiner Nähe ist ein sehr hilfsbereiter Schlosser mit guter Ausrüstung (Drehbänke bis zu CNC Fräsen).

    Dass ich kein wirklich gutes Bild ohne Zwischenoptik könnte allerdings auch an der Nikon liegen.

    Schönen Gruß
    Walter

    • Offizieller Beitrag

    Den Abstand "Z" habe ich durch das Verschieben des Fotoprojektives bis zu einer Höhe bei der ich mit dem Auge ein klares Bild erkennen konnte erhalten.
    Ist das so in Ordnung oder muß ich das anders machen?

    Wenn es ein Projektiv ist, entsteht das Bild nicht im Unendlichen, sondern im Endlichen (z.B. Filmebene, Sensor, Projektionsschirm). Das Zwischenbild wird dabei in dem Fall um das 16-fache vergrößert.
    Für die Sensorfläche der Kamera ist es natürlich dann viel zu groß, deswegen muß es über die 0,32x-Linse für das KB-Format wieder verkleinert werden. So auch über die Optik im Tubusstück für C-Mount-Kameras 11541038.
    Beim APS-C-Sensor würde man mehr Bildinhalt bekommen, wenn man statt dem 16x-Projektiv das 8x-Projektiv oder gar noch eins mit geringerer Vergrößerung verwenden würde.

    VG
    Bernd

  • Hallo Walter,

    das ideale Kameraformat zur Ausnutzung des Zwischenbilds wäre FourThirds (Diagonale 21,5 mm). MicroFourThirds-Kameras bekommt man relativ preiswert, auch mit elektronischem Verschluß.
    Eine APSC-Kamera (Formatdiagonale 26 mm) ließe sich elegant mit einem 1,4x Konverter anpassen, falls das Zwischenbild nicht ganz das Format auszeichnet. Oder einfach das Sensorformat nicht ganz ausnutzen, was bei reichlich Megapixeln auch kein Problem wäre.
    Die Verwendung von vielen Linsen in Form von Fotookular und Fotoobjektiv wird das Bild eher verschlechtern, und ist nur sinnvoll, wenn man Direktabbildung nicht verwenden kann.
    Mein Vorschlag wäre : Einen neuen Tubus drehen lassen mit T2-Außengewinde (M42 x 0,75) am Ende. Dessen Länge ab M450-Körper könnte ich auf Wunsch angeben als Basismaß. Das sollte feinkorrigierbar sein - so sind die Wild Originaltuben auch immer auf das jeweilige Gerät abgestimmt. Die Justierung ist sehr einfach, wenn man das Makroobjektiv entfernt, und die Kameraanpassung durch die Tubuslinse als Unendlich-Objektiv gegen weit entfernte Objekte (Masten o.ä., oder Kollimatoroptik) scharf einstellt.
    Mit diesem Tubus kann man problemlos alle Kameravarianten als Direktadaptionen einsetzen, nach Bedarf auch mit Konverter.

    Herzliche Grüße
    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    prinzipiell besteht schon die Möglichkeit, das Zwischenbild direkt zu fotografieren ohne weitere Hilfsoptik, sofern es vom Sensorformat passt und das Zwischenbild auch auskorrigiert ist.
    Zum einen kommt es dabei darauf an, in welcher Lage es denn abgebildet wird und dieses mit einem Sensor ohne Hindernisse überhaupt eingefangen werden könnte. Einen T2-Adapter gibt es nun nahezu für jeden Kameratyp, das Auflagemaß beträgt 55mm. Es müßte also sichergestellt sein, daß die Lage des Zwischenbildes sich mindestens 55mm von der Schnittstelle am Mikroskop/Makroskop befindet und daß es keine Störkonturen gibt, die verhindern, daß die Kamera an der entsprechenden Stelle platziert werden kann.

    VG
    Bernd

  • Hallo Bernd!

    Du triffst den Nagel auf den Kopf!
    Die Frage ist, ob das Zwischenbild auskorrigiert ist.
    Kannst Du das für das Wild Makroskop mit ja beantworten?

    Na ja, ich werde mal das bestehnde Ofenrohr kürzen lassen und einen Überwurfzylinder anfertigenlassen, dann kann ich die Kamera besser befestigen und ein paar Testaufnahmen machen.

    Schönen Gruss
    Walter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Walter,

    in der Bedienungsanleitung http://www.savazzi.net/download/manuals/Wild_M420_manual.pdf
    ist von einem "well-corrected photographic image" die Rede.
    Was war denn an deinen Testaufnahmen so schlecht?
    Die Lage des Zwischenbildes sollte sich auch mit einem der beiden Okulare oder einem anderen nicht-korrigierenden Okular bekannter Abgleichlänge ermitteln lassen.

    VG
    Bernd

    Nachtrag:
    Hier eine ähnliche Lösung mit Direktabbildung für C-Mount und DSLR-Kameras.
    http://www.lmscope.com/produkt22/Wild…e_C_mount.shtml

  • Hallo Bernd!

    Möglich, da ich die Kamera nur behelfsmäßig auf ein Stativ aufgelegt habe.
    Das Fotografieren über den PC ist im Moment noch sehr kompliziert, da ich die Camera Control Software für Nikon nicht mehr kaufen möchte.
    Die Software Digicam fällt nach jedem Bild aus, offenbar ist da ein Bug.

    Ich werde zuerst eine Canon kaufen, dann ein Ofenrohr anfertigen lassen, das Objektiv reinigen und danach mache ich die Bilder nochmal.

    LG
    Walter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Walter,

    es wäre also zu prüfen, ob diese Randunschärfe auf den behelfsmäßigen Aufbau zurückzuführen ist.
    Vielleicht kommt dann sogar noch eine Bildfeldwölbung zutage. Das würde dann auch die nachvergrößernden Elemente aus dem Adaptionsplan erklären, durch die eben nur der mittlere Bildausschnitt fotografiert werden kann.
    Bei den kleinen Sensoren von C-Mount-Kameras würde die Randunschärfe dann auch nicht auffallen, deswegen die Lösung mit dem 1x-Videotubus und dem nachgeschalteten Element für DLSR-Kameras, welche in dem Link beschrieben ist.

    VG
    Bernd

  • Hallo Bernd,

    glaubst du ernsthaft, Wild hätte diesen enormen Aufwand getrieben, um ein gewölbtes Zwischenbild zu erzeugen ??
    Und das für extrem plan und verzeichnungsfrei abbildende Okulare, die das Stück etwa EUR 300 kosten ?

    Herzliche Grüße
    Christoph

  • Hallo Bernd,


    mit dem provisorischen Aufbau der Fotoeinrichtung. Die mechanische Adaption muß schon sehr präzise sein, um das Bild in voller Qualität aufzunehmen.


    Herzliche Grüße
    Christoph

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