Dauerpräparate von Täublings- und Milchlingssporen

  • Hallo zusammen,

    um die warzigen, stacheligen oder gratigen Ornamente von Täublings- oder Milchlingssporen sichtbar zu machen, färbt man sie mit Melzers Reagenz (Jod, Kaliumiodid und Chloralhydrat in Wasser) an. Die Ornamente haben sich dann kontrastreich in grau oder schwarz von ihrer Umgebung ab. Im Bild die niederwarzig-gratigen Sporen des Rosascheckigen Milchlings Lactarius controversus:



    Meine Frage: Wie bekomme ich Dauerpräparate hin, wobei die Färbung natürlich erhalten bleiben muss?
    Jede hilfreiche Antwort ist willkommen.

    lg
    Bernd

    Wenn du in Schwung bist, gelingt dir alles!

    Einmal editiert, zuletzt von Bernd Miggel (3. Februar 2017 um 19:18)

  • hallo dann , Bernd ,
    Nein , über Dauerpräparate weiß ich nichts , (sonst auch nicht viel) .
    ich sehe aber , die Sporen sind nicht in Wasser entfaltet . (Was mich nicht stört .)
    Im Dlf hörte ich von mathematischen Versuchen den Faltenwurf von schrumpfenden Körpern (Kugel) zu simulieren .
    Es stellte sich heraus , der Faltenwurf ist von der Wandstärke abhängig , bei geringer Wandstärke sieht es wie in deinem schönen Bild aus ( Mohnkörner -ähnlich ) .
    Bei dickeren Wandungen ergibt sich eine Rosinen-ähnliche Form . Das ist auch schon alles und irgendwie nicht sehr erstaunlich .

    Auf eine Oberflächenstruktur deutet es dann nicht hin ? obwohl bei einigen Pole ( wie auch immer die heißen ) sichtbar sind .
    (ich stell wieder blöde Fragen )

    Auf jeden Fall , deine Holzbilder gefallen mir .
    gruß vom carypt

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bernd

    Ich hab das mal vor Jahren mit Gentianaviolett probiert, da sahen die Sporen ähnlich aus.
    Einschluss damalas in duktilen Kanadabalsam, säurefrei, von Merck.
    Wenn ich das/die Präparate noch finde zeige ich sie hier.

    lg
    Franz

    PS: Filebase sollte inzw. ja gehen ?

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    Die Welt wäre so schön wenn Frauen so einfach gestrickt wie die Maxwellschen Gleichungen wären --
    Mann könnte dann Störfelder berechnen und Wellen, Phasen und Ströme ....
    und die Harmonischen ganz leicht checken..

    http://interphako.at

  • Hallo Bernd,
    ich erinnere mich schwach, dass bei manchen Sporen die Ornamente sich nur mit Melzer oder Lugol anfärben lassen und nicht mit Baumwollblau oder sonstigen Farbstoffen. Ist das hier auch der Fall?
    Denn sonst wäre ein Dauerpräparat ja einfach.

  • Hallo Franz,
    wenn du das noch fändest, das wäre klasse! Manchmal möchte man ja Dauerpräparate an Bekannte abgeben.

    Hallo Klaus,
    ich nehme ja nur die Sporen, und die sind nicht giftig - oder?
    Im Ernst, die Sporenornamente bei Täub- und Milchlingen sind stärkehaltig und lassen sich daher mit Jodpräparaten anfärben.

    lg
    Bernd

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  • ich nehme ja nur die Sporen, und die sind nicht giftig - oder?

    Hallo Bernd,

    da stehe ich jetzt auf dem Schlauch??

    Meine Frage: Lassen sich diese Sopren auch mit Baumwollblau, Gentianaviolett oder anderen stabilen Farbstoffen anfärben, die in Harzeinbettung nicht ausbleichen. Dann könnte man Dauerpräparate anfertigen. Mit Jod gefärbte Stärke funktioniert soweit ich weiß nicht als Dauerpräparat.

  • Hallo klaus,

    meines Wissens lassen sich die Ornamente nur mit Jodpräparaten anfärben.
    Mit Baumwollblau kann ich es mal versuchen, Gentianaviolett habe ich leider nicht.

    lg
    Bernd

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  • Hallo Klaus,

    Brillantkresylblau und Toluidinblau habe ich beides, Gentianaviolett könnte ich brauchen.

    Aber womit entwässern und eindecken? Isopropanol, Hydromatrix und Euparal habe ich.


    Herzlichen Gruß


    Bernd

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  • Hallo Klaus,

    in wikipedia lese ich:
    "Kristallviolett liegt meist in Form feiner, metallisch-gold glänzender Nadeln vor. Es löst sich in Wasser und anderen polaren Lösungsmitteln mit intensiv violetter Farbe und färbt Naturfasern leuchtend violett, ist jedoch verhältnismäßig leicht auswaschbar. Mit Iod bildet es einen Charge-Transfer-Komplex."
    Eine Mischung mit Jod würde ich deshalb gerne auch noch testen. Aber kann man in Gentianaviolett Melzers Reagenz direkt einmischen - und wie könnte das Mischungsverhälrnis sein?

    Herzliche Grüße (und vielen Dank)


    Bernd

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  • Hallo carypt,

    mit Verschrumpeln hat das nichts zu tun. Die Ornamente der Täublings- oder Milchlingssporen stellen die reich strukturierte äußere Wandung der Spore dar, das sogen. Exosporium (nach Prof. Clemencon). Es ist bei diesen beiden Gattungen amyloid, d.h. stärkehaltig und verfärbt sich deshalb mit Jodlösungen grau bis blauschwarz.

    Viele Grüße
    Bernd

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  • verkaufst du mir eine kleinere Menge Gentianaviolett?

    Hallo Bernd,
    schwierig ich hab nur eine Kartoffelsackwaage. Empfindlichkeit 0,5 kg. <X

    Geht morgen raus! bin auch gespannt! :)
    Liegt schon im Postausgang. Ist allerdings Kristallviolett, das Gentianaviolett war früher ein wildes undefiniertes Gemisch.

    Einmal editiert, zuletzt von Klaus Herrmann (4. Februar 2017 um 23:03) aus folgendem Grund: Nachtrag

  • Hallo Klaus, Franz und carypt,

    hier das Ergebnis mit Kristallviolett. Pilzart: Brauner Ledertäubling Russula integra, Objektiv Planachromat x100-Öl, je 5 Bilder gestackt (Zerene), dann Kontrast und Helligkeit angehoben (Gimp).


    a) 10 Min. mit Kristallviolett gefärbt:


    b) 10 Min. mit Kristallviolett gefärbt, dann destill. Wasser durchgezogen:


    c) 10 Min. mit Kristallviolettgefärbt, dann Melzers Reagenz durchgezogen:


    Fazit: Nur mit Melzers Reagenz sind Ergebnisse zufriedenstellend, da man hier Höhe und Form der Ornamente ermitteln kann. Allerdings stören die Kristalle. Für mich bleibt deshalb weiterhin offen, wie man Dauerpräparate hinkriegt, denn die reine Melzer-Färbung ist nicht stabil.


    lg

    Bernd

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    Einmal editiert, zuletzt von Bernd Miggel (9. Februar 2017 um 10:46)

  • Hallo Bernd,

    vielen Dank für die Versuchsdurchführung!. Die Kristalle können nor enstanden sein, weil noch Reste von Kristallviolett da waren, also wurde nicht ausreichend gespült.

    Kannst du mir bitte eine Pilzprobe mit Sporen schicken; ich würde gerne noch ein paar Versuche machen. Ohne jetzt versprechen zu wollen, dass ich den Stein der Weisen finden werde!

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