Welches Mikroskop zum SMD-Löten?

  • Hallo!
    Danke für die Aufnahme ins Forum.

    Frage an die Elektroniker zum SMD-Löten: Was würdet Ihr vorziehen? Ein größeres (gebrauchtes) Stereo-Mikroskop oder ein Digital-Mikroskop von der für Bastler eschwinglichen Sorte? Ich hab ein "DigiMicro Lab 5.0", damit werde ich nicht so richtig glücklich. Das Bildschirmchen hat nur ca. 8,5 cm Diagonale. Die "richtigen" der Firma Mantis kenne ich auch vom Ansehen. Das ist aber selbst gebraucht unerreichbar teuer.

    Bei einem optischen Mikroskop wäre mir der verstellbare Objekttisch wichtig für das exakte Positionieren der Platine unter einem Bauteilhalter, den ich mir noch basteln muß. Gibt es da schon Lösungen? (Bestimmt, aber ich kenne sie nicht.)

    Danke für alle Tipps!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bruno,

    Zuerst mal willkommen in unserem Forum.
    Ich verwende Stemis zum SMD Löten, wobei nicht der Tisch selbst, sondern das Mikroskop(til) mit seiner gesamten Optik, also Bino(Trino) und Objektiv(e) höhenverstellbar sind. Ausserdem sind diese Mikrosakoptypen mit relativ hohem Arbeitsabstand ausgestattet, sodass auch ein stehender größerer Elko kein Problem bei der Plazierung darstellt.
    Das von mir am meisten verwedete Stemi ist dieses hier, von CZJ :

    http://interphako.at/index_htm_files/1313.jpg

    und ein CZJ Citoval, wenn ich auch Bilder zur Dokumentation anfertigen muss-. z.B.:

    http://www.handelskontor-freitag.de/images/product…ages/7688_0.jpg

    mfg
    Franz

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    Die Welt wäre so schön wenn Frauen so einfach gestrickt wie die Maxwellschen Gleichungen wären --
    Mann könnte dann Störfelder berechnen und Wellen, Phasen und Ströme ....
    und die Harmonischen ganz leicht checken..

    http://interphako.at

  • Hallo Bruno,

    ich habe ein Carl Zeiss Stereomikroskop mit großem Arbeitsabstand (ist eigentlich ein Operationsmikroskop), das ist sicher ideal für solche Arbeiten, weil viel Platz unter der Linse ist.
    Da ich nicht löte und schon 2 Stemis habe verkauf ich es. Bilder kann ich einstellen, wenn gewünscht.

  • Hallo Bruno.

    Die "Digitalmikroskope" taugen oft nicht viel. Die Kamera ist mies (kleiner CCD), die Optik haut einen nicht von den Socken und die Mechanik, selbst die von LCD Bildschirmen (z.B. den Tasten), ... am Mikroskop sind klappering. Oft haben die Mikroskope generell einen hohen Klapper-Plastikanteil. ;)

    Ich würde ein gutes, gebrauchtes Stereomikroskop kaufen. Wenn Du willst, später eine Kamera an Ihm adaptieren. Als Firmen eignen sich z.B. Zeiss West, Zeiss Ost (Jena), Wild, Olympus, Nikon, Leitz oder ein Lomo (russisch). Nikon und Zeiss West waren mir aber zu teuer. Daher habe ich Olympus, Wild, Lomo und Zeiss Jena.

    Die einfachen China-Stemis sind ansich optisch gar nicht so schlecht. Kommen aber mechanisch (Metallanteil) und optisch nicht an die Markengeräte heran.

    Ein China-Stemi bekommt man ab ca. 120 Euro. Meißt mit 2x und 4x Objektiv und 10x Okular. D.h. 20x und 40x Vergrößerung.

    Bei den Marken-Stemis gibt es oft Stemis mit "Teleskop" - Optik und entwededer stufenlosem Zoom (z.B. 3x bis 36x) oder einer Walze mit 6x verschiedenen Vergrößerungen. Durch Drehen wird dann zwischen den Vergrößerungen umgeschaltet.

    Bei beiden Systemen hat man den Vorteil, daß man durch die stufenlose Vergrößerung oder den 6x Stufen eine für sich ideale Vergrößerung einstellen kann.

    Für das SMD Löten sind die Anforderungen ansich nicht sehr hoch. Ich würde aber zu einem möglichst hohen Arbeitsabstand raten. USB-Mikroskope sind daher auch nicht so gut geeignet (Plastik-Körper + geringerer Arbeitsabstand. D.h. man kommt dann schnell mal mit dem Lötkolben, ... an das Plastik.

    EDIT:
    Hui. Klaus Angebot ist auf jeden Fall super. :)

    Meine Stemis:
    MBS 10, Olympus SZ3 (ein wunderbares Mikroskop), ein Olympus mit Trinotubus (und 3x seperaten Tuben! ), ein Technival und ein Wild Heerbrugg M7

    Liebe Grüße Jorrit.

    2 Mal editiert, zuletzt von the_playstation (3. August 2016 um 17:53)

  • Eine einfache Lösung wäre zb ein gutes Binokular mit einer langbrennweitigen Linse ( kameraobjektiv 80mm+ , Fernglaslinse ) zu verbinden . Ein bisschen ausprobieren , wenn man sowas rumliegen hat . Man hat dann keinen Stereoblick und das Bild kann auf dem Kopf stehen und man muß es basteln .

    Ja , das ist kein guter Vorschlag . lach

    gruß carypt

    • Offizieller Beitrag

    Hallo carypt,

    Na dann versuch doch mal mit spiegelverkehrtem Bild, kopfstehend auch dazu, etwas mal zu löten unter dieser Ansicht .....
    Bitte denk mal einfach nach .....

    fg
    Franz

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  • Hallo Bruno,

    was hast Du den für SMDs? Die recht großen, oder die kleinen bei denen man aufpassen muss das man sie nicht einatmet?

    Für die großen kommt man recht gut mit einer Leuchtlupe zurecht. Bei der Große 01005 hast Du praktisch keine Chance.

    Ansonsten kommt es stark auf Deine Augen und den benötigten Abstand an.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Safari

    Also bis 0402 habe ich kein Problem mit gutem Stemi zu arbeiten.

    fg
    Franz

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  • Vielen Dank bis hierhin schon mal!

    Weil das gefragt wurde: Ich verwende SMD nur notgedrungen, weil es ja vieles nicht mehr anders gibt. Ansonsten verwende ich "diskrete" Bauteile. Aber man kommt nicht drum herum, viele neuentwickelte, integrierte Schaltungen gibt es nur als SMD. Das Löten von SO-8 bereitet mir auch ohne Mikroskop keine Mühe. Meine Schaltungen sind nicht sehr kompakt, eher im Gegenteil. Bei Widerständen halte ich mich an Reichelt und nehme die größte dort erhältliche Bauform, also 1206. (Noch größer wäre mir noch lieber.)

    Das Hauptproblem ist das Bestücken oder Einrichten. Also Platinenpositionierung und Bauteilhalter. Da wäre ich an Vorschlägen sehr interessiert.

    Zum Mikroskop: Ich habe nun das "Carl Zeiss Jena Laboval 4" im Visier. Es scheint eines der größeren zu sein, leider finde ich im Web alles mögliche, sogar Bedienungsanleitun etc., aber keine Größenangabe. Kann mir jemand ungefähr sagen, ob es eines der Großen ist, wie hoch, breit und tief etwa und Gewicht?

    Gruß
    Bruno

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bruno,

    Das Laboval4 bzw. ein Mikroskop ist zum Arbeiten darunter denkbar ungeeignet.
    Es ist alles spiegelverkehrt und damit am Kopf stehend.
    Du hast nur (beim kleinsten 4er Objektiv) an die 3mm Arbeitsabstand udn der verringert sich mit jeder Vergrößerungsstufe um ca die Hälfte.
    Da kommst du mit keiner Lötspitze darunter.
    Was du benötigst ist ein Stemi !

    lg
    Franz

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bruno,

    das Carl Zeiss Jena Laboval 4 habe ich zufällig bereits auf meinem Tisch stehen gehabt Zwecks einer Überholung am Getriebe.
    Es ist aber kein Stereo-Mikroskop, sondern eher für höhere Vergrößerungen zur Beobachtungen konzipiert. Zum SMD-Löten also eher ungeeignet, da der Arbeitsabstand auch zu gering dafür wäre.
    Was das SMD-Löten anbelangt, so bräuchte man zunächst eine geeignete Aufnahme für die Platine und eine Vorrichtung, welche das Bauteil während des Lötvorganges in Position hält. Dazu müsste man in etwa wissen, wie groß die Platinen sind.

    VG
    Bernd

    Nachtrag: Jetzt habe ich mich mit dem Franz überschnitten, aber doppelt genäht hält besser. ;)

  • Nun , in welcher Vergrößerungsstufe sollte Bruno denn suchen , Brennweite , und Arbeitsabstand ? Also welche Objektivbestückung sollte er anstreben ? Und die Frage des Stativs , da ist Ausschwenkbarkeit sicher nicht verkehrt . Läßt sich ein Stemi beispielsweise an eine Tv-halterung koppeln ? Bruno ist ja sicher handwerklich nicht ungeschickt .
    gruß carypt

  • OK, jetzt haben wir wieder eines meiner Mißverständnisse beseitigt. Ich dachte "binokular" sei ein Stereomikroskop. Aber wie Franz schreibt, "spiegelverkehrt" und "kaum Arbeitsabstand". Ist klar, kann ich nicht brauchen. Außerdem sehe ich bisher beim Googeln nur "Stemis" ohne den verstellbaren Objekttisch, den ich mir so sehr wünschte. Scheint damit zu tun zu haben, daß Stemis einen großen Arbeitsabstand haben. (?) Also eine ganz andere Optik.

    Bernd...
    Die Platinen sind eher klein, 120 x 40 mm ist meine meistgebrauchte Größe. Aber wenn ich richtig mit SMD anfange, werden auch einige Module dabei sein, also wesentlich kleiner. 10 x 40 mm vielleicht. Den verstellbaren Tisch müßte man nicht einmal am Stemi fest montieren, den könnte man auch separat halten, so daß er nur unten quer drüber liegt. Dann ließe er sich auch zum Löten selber unter dem Stemi wegziehen, weil das wie schon gesagt, bei mir auch ohne Mikroskop gut geht.

    Ich hab hier einen Link zu einem Video, dort sind links und rechts zwei offensichtlich "magnetische" Stahlhalter zu sehen. Hab schon danach gegoogelt, aber nichts gefunden.

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    Die wären ganz nützlich. (könnte man auch selber machen)

    Ich werde nun erstmal langsam tun, mit dem Kaufen.

    Klaus
    wegen Deinem "Carl Zeiss Stereomikroskop mit großem Arbeitsabstand" kannst Du ja mal ein Bild reinstellen oder auch mir schreiben.

    Gruß
    Bruno

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bruno,

    dann würde vielleicht schon ein einfacher kleiner Schraubstock ausreichen, in dem man die Platine einspannen könnte. Durch Nuten in den Backen hätte die Platine eine definierte Höhe und wäre dann auch senkrecht zur optischen Achse platziert wie in deinem Video zu sehen.
    Da nun jedes Stereomikroskop unterschiedlich ist, müsste man für eine Anpassung sorgen. Viele Modelle haben einen Tisch oder Fuß, in die sich runde Teller einlegen lassen wie z.B. dieses hier:

    Ich habe es zufällig auch auf dem Marktplatz dieses Forums angeboten und es stünde sogar zum Verkauf. Vielleicht wäre das etwas für deine Anwendungen, wenn nicht, ist auch nicht schlimm. :)

    VG
    Bernd

  • Hallo Bruno.

    Wie schon alle anderen gesagt haben, benötigst Du ein Stemi wie z.B. die, die ich genannt habe. Da hast Du auch kein Problem mit dem erhöhten Kreuztisch, und Stemis sind auch eher für Auflicht mit seitlicher Beleuchtung geeignet. Wegen dem Arbeitsabstand.

    Zur Platinenhalterung:
    Entweder ein flacher Schraubstock oder ein Kreuztisch z.B. von einer Fräse, ... Wobei ich es bequemer finde, eine Vorrichtung mal schnell hin und her zu schieben, als lange irgendwelche xy Positionier-Gewinde hin und her zu kurbeln. Das benötigt man nur für sehr feine, präziese Verstellungen. Falls Dir der reine Schraubstock auf einer Platte zu rutschig ist, helfen 2 bis 4 Magnete zur Fixierung. :) Kreuztische gibt es auch seperat zu kaufen. Aber keinen Mikroskop-Kreuztisch. Die sind zu filigran und zu klein.

    Liebe Grüße Jorrit.

  • Hallo,
    ja, ich werde mich mal in Ruhe nach dem Stemi umschauen. Was den Kreuztisch betrifft, so ist das auf den letzten Millimetern sehr erleichternd. Mehr als ein paar Millimeter sollte es für SMD allerdings auch nicht hin- und hergekurbelt werden. Wenn ich meine (Nicht-SMD) Platinen bohre, spanne ich die im Maschinenschraubstock meiner PROXXON Bohr- u. Fräsbank ein und fahre mit dem Kreutisch hin und her. Wenn ich das Layout zeichne, achte ich schon darauf, möglichst viele Bohrlöcher in einer x- oder Y-Achse hintereinander zu haben. Das geht dann fix und ist nervenschonend. Hab mir für die PROXXON-Kreuztische auch größere Handräder angebracht, das geht jetzt superleicht. Das Ding macht richtig Freude, es läuft so leise, daß man damit in der Nacht arbeiten kann. :)

    Den verschiebbaren Gleittisch für SMD könnte man auf einer Edelstahlplatte magnetisch fixieren, muß dann aber VA 1.4104 sein, sonst wird es nix mit dem Magnetismus. Als Magnethalter eignen sich die "magnetischen Messstative" wunderbar, Man braucht dann ja nur den magnetischen Fuß. Falls jemand das nicht kennt: Der hat einen Drehknopf mit dem man den Magneten "abschalten" kann. Damit könnte man den Schiebetisch auf der Grundplatte aus VA 1.4104 bombenfest fixieren, nachdem man ihn zurechtgeschoben hat.

    (die Dinger sind auch super fürs Anbringen einer Lampe, der Clou ist die hydraulische Funktion, mit nur einem Drehgriff löst oder fixiert man alle drei Kugelgelenke, aber das kennen die meisten sicherlich schon längst)

    http://www.ebay.de/itm/Messuhrhal…HQAAOSwzrxUvQqS

    Gruß
    Bruno

  • In das Ende der Klemme paßt genau eine 1,5 mm starke Platine. Aber ehrlich gesagt, arbeite ich lieber mit der zweiten Methode. Ein Klumpen "Terostat-IX". (die Auto-Klempner sagen "Bärenkacke" dazu)

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