Monochamus sutor der Schneiderbock Und Digitalis

  • Hallo zusammen,

    gestern habe ich bei traumhaftem Wetter eine lange Wanderung um den Wildsee herum im Schwarzwald gemacht. Wer behauptet der rote Fingerhut sei am Aussterben, der soll dort mal wandern! ;)
    Eine Zufallsbeobachtung war dieser attraktive Käfer, der ist dagegen selten, war für mich das erste Mal, dass ich ihn gesehen habe. Ich hatte nur meine "Taschenkamera" dabei und der Adlerfarnwedel schwankte ziemlich so dass ich froh bin wenigstens dieses "Beweisfoto" zu machen. Die Bestimmung hat ein französischer Experte gemacht. Wenn man mal den richtigen Namen hat, dann ist die Überprüfung einfach. Es ist ein Männchen, weil die Fühler ca doppelt so lang wie der Körper sind.

    Edit: ich habe den Namen des Käfers korrigiert, weil gleich 2 Experten bestätigt haben, dass es ein "naher Verwandter" ist; nicht der Langhornbock, sondern der Schneiderbock. Die Unterscheidung ist was für ausgefuxte Spezialisten.

    2 Mal editiert, zuletzt von Klaus Herrmann (22. Juli 2016 um 17:20)

  • Hallo Klaus,

    nahdem das ja "provisorische" ufnahmen nur mit Deiner Taschenkammera sind, wollen wir das gerade nochmal durchgehen lassen.

    Nein,im Ernst: Danke für diese wunderschönen Impressionen. Wecken ein bißchen wehmütige Kindheitserinnerungen, bin am Ende des Renchtales aufgewachsen - und da habe ich beides sehr oft (!) sehen können, ist halt schon ein Weilchen her.

    Gruß !

    Jürgen

    Herzliche Grüße !

    Jürgen

  • Lieber Klaus!
    Schau mal nach einigen Wochen, ob Du reife Samenstände findest. Dann könntest Du mir ein Sackerl Samen zum Aussetzen des zweijährigen, roten Fingerhutes schicken.
    Danke, liebe Grüße, Franz

  • Schau mal nach einigen Wochen, ob Du reife Samenstände findest. Dann könntest Du mir ein Sackerl Samen zum Aussetzen des zweijährigen, roten Fingerhutes schicken.

    Lieber Franz,

    du willst mich wohl ins Zuchthaus bringen. Der rote Fingerhut steht doch auf der roten Liste! 8o

    Ich glaube ich hatte schon mal welche gesammelt, die sind winzig klein. Wahrscheinlich bin ich jetzt schon im Visier der Naturschützer - du bist Schuld, wenn ich für ein paar Jahre ausfalle!

  • Lieber Franz,

    ich muss noch nachtragen: ein wirklich kundiger Mitleser hat mich aufgeklärt: der Rote Fingerhut ist nicht am Aussterben und auch nicht geschützt. Aber er wächst nur auf verwittertem Granit. Kalk mag er gar nicht, auch keinen schweren Lehmboden! Ein Lastwagen voll Schwarzwalderde ist aber teuer im Transport nach Austria!

  • Der Rote Fingerhut wurde 2007 zur Giftpflanze des Jahres gewählt.


    Das ist doch was. Es bietet sich ja förmlich an ein Gift für Veganer daraus herzustellen. Weil Schlangengifte sind ja tierisch und bestimmt ungesund. Veganes Gift ist praktisch die Marktlücke.


  • Aber er wächst nur auf verwittertem Granit. Kalk mag er gar nicht, auch keinen schweren Lehmboden!

    Lieber Klaus,

    das halte ich für ein Gerücht! Der wächst auch (wieder) bei mir im Garten, seit ich ihn (wegen unserer damals noch kleinen, mittlerweile 14j. Tochter) nicht mehr ausreiße. Unser Haus steht auf einem Lehm- / Tonsattel, ein paar hundert Meter weiter hat eine Ziegelei früher abgebaut. Sogar an den Bahngleisen wächst er in Massen.

    Wer den Schwarzwald vor der Haustür hat, braucht keine Malediven! (das gilt für ganz viele schöne Ecken in Deutschland und Österreich)

    Herzliche Grüße aus dem Bergischen Land,
    Hugo

  • Lieber Harald(?)

    da habe ich vielleicht etwas zu weit ausgeholt! Die Aussage des Botanikers war: Die Art gibt es fast überall, vor allem auf Waldschlägen über Urgestein (nicht auf Kalk)

    und hier die "offizielle" Aussage: http://www.floraweb.de/pflanzenarten/…ql?suchnr=1964& Demnach ist dein "Garten-Fingerhut" eine Sonderform - oder wohnst du im Wald? ;)

    Wer den Schwarzwald vor der Haustür hat, braucht keine Malediven! Dieser Satz bezog sich auf mich; ich habe nun mal nicht den Hundsrück oder den Teutoburger Wald vor der Haustür. Auch in der Schweiz und in Italien gibt es schöne Ecken!

  • Hallo Klaus.

    Ups. Bei mir ist das nicht so streng. Habe mind. 3 Jahre neben mehreren Mooren gewohnt und bin sehr oft im und auf dem Moor gewesen. Ist auf keinen Fall gefährlich. Man wird höchstens dreckig, wenn man sich vom (im) Wasser aus die Libellen, Wasserläufer, ... anschaut. :) Da wollte ich die Tage sowiso noch mal hin, ein paar Proben nehmen (wenn meine angeknackste Rippe wieder heil ist). :)

    Edit:
    Moorleiche. Da gibt es ein paar im Schloß Gottorf bei Schleswig. ;) In 1000 bis 2000 Jahren buddelt man uns dann aus und grübelt, was man so getan hat. ;) Eventuell findet man noch ein paar Glaslinsen.

    Liebe Grüße Jorrit.

    3 Mal editiert, zuletzt von the_playstation (22. Juli 2016 um 23:07)

  • Die Frage ist berechtigt lieber Ralf,

    also ganz sicher nicht vor meiner Haustür! :D

    Als gebildeter Mensch habe ich natürlich an die Herkunft des Namens gedacht:

    Hunderücken: Hierfür spricht, dass im Mittelalter der Name vielfach so gedeutet wurde. Es existieren z. B. folgende Schreibweisen: Cynonotus (gr. Hunderücken, 15. Jahrhundert), Hundsrücken (1250), Dorsum canis (lat. Hunderücken, 1320), Hondesruck (1380). – Es gibt im süddeutschen Raum und in der Schweiz und den Niederlanden (Hondsrug) mehrere Berge, die Hunsrück genannt werden und bei denen die Namensherkunft sicherer ist, nicht zuletzt bei der Namensvariante Hundsbuckel. Zudem sind viele Landschaftsformen nach Tieren benannt wie Roßrück, Rindsrück, Katzenbuckel und Eselsrück.


    Wahrscheinlich hat mal im Mittelalter ein Mönch das d vergessen beim Abschreiben und danach ist es wie in den exakten Wissenschaften gegangen: einer schreibt vom anderen ab... :P

  • Schau mal nach einigen Wochen, ob Du reife Samenstände findest. Dann könntest Du mir ein Sackerl Samen zum Aussetzen des zweijährigen, roten Fingerhutes schicken.
    Danke, liebe Grüße, Franz

    Lieber Franz,

    keine Mühe habe ich gescheut und bin mit meiner Frau in den Schwarzwald gefahren und wir haben in der gleichen Gegend eine andere Wanderung gemacht. Gerade rechtzeitig: Heidelbeeren sind hinüber, aber der Digitalissamen sind reif, die Kapseln platzen schon auf und verstreuen die Winzlinge. 99 Stück habe ich abgefüllt (das war eine Zählerei, dreimal hab ich mich verzählt) sie gehen heute an dich raus - als Gefahrgut natürlich.

    Es wird empfohlen sie einzeln zu setzen!

  • Lieber Klaus!

    Das wertvolle Brieflein mit dem genetischen Schatz ist gut bei mir angekommen. Nach der eilig einberufenen Konferenz mit meiner Frau wurde ein sonnig gelegenes Plätzchen im Garten festgelegt. Wollen wir auf einen erfolgreichen Aufzuchtversuch hoffen. Werde darüber hier im Forum berichten.

    Vielen Dank nochmals für Deine Mühe.

    Astro-Franz


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    <3 :!: :thumbup:

    20. Mai 2017 // Aufzuchtversuch gelungen, in meinem Garten blüht ein Prachtexemplar !!!

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