Beiträge von detlef.q

    Hallo Bernd,

    Danke für Deine Antwort!

    Nur keine Eile, Du hast ja selber viel abzuarbeiten. Wenn Du Lust und Zeit hast, kannst Du Dir meine Bilder ja in Ruhe vornehmen. Ich mache langsam weiter!

    Bei dem Querparenchym war ich mir nicht sicher. Das es Praenchym ist, ist klar. Nur ob es bei Laubholz auch als "Querp." bezeichnet wird, war mir nicht klar. Es hätte ja auch axiales Parenchym in einer Reihe sein können.

    Fasertracheiden heißt also auch das radiale Gewebe der Laubbäume. In dem Artikel über die Buche in Deinem Buch schreibst Du von Liriformfasern.
    Ich bin ja kein Pflanzenkundler und muss mich mit der Anatomie und den Fachwörtern der Pflanzen erst mal auseinandersetzen.
    Da habe ich ja eine Menge zu lernen!

    Gruß Detlef

    Radialschnitt

    In diesem Schnitt ist eine Menge sichtbar: Ungefärbte große Gefäße (G), im Bild 3 Holzstrahlen (HZ), Parenchymstränge (PA), Gefäße mit einer„Einfachen Durchbrechungen“(EDB), intervaskuläre Tüpfel (IvTü) und „Leiterförmige Durchbrechungen“ (LDB). Besonders die letzten Bestandteile kann ich noch nicht erklären, ich habe mich hier an die Vorgabe in dem Buch von Bernd Miggel gehalten.


    Im folgenden Bild R2 ein kleiner homogener Holzstrahl (HS) mit teilweise sehr langen Tüpfeln (?).
    Da muss ich Bernd fragen: Sind das Kreuzfeldtüpfel? Ich denke ja, nur sie sind eben sehr lang. Weiter unten kommt noch ein Bild, da ist mir das klarer.

    Nun ein mit Picolay gefertigter Stack, in dem die „Einfache Durchbrechung“ (EDB) im großen Gefäß, intervaskuläre Tüpfel (IvTü) und „Leiterförmige Durchbrechung“ (LDB) besser abgebildet sind. Letzteres leider nur zum Teil.

    Im Bild R4 ist ein Kreuzfeld mit den Tüpfeln abgebildet. Es sieht so aus, als ob manche Tüpfel als Paare vorhanden sind.

    Im nächsten Bild viele Tüpfel mit schlitzförmigen Poris. Wie es aussieht befinden sich diese nicht im Kreuzfeld.

    Um die Tüpfel besser auszumachen habe ich denselben Ausschnitt noch einmal mit gekreuzten Polarisatoren aufgenommen.


    Viele Grüße
    Detlef

    Hallo zusammen,

    nachdem ich ein paar andere Sachen erledigen musste, unteranderem auch das Reinigen des Kamerasensors meiner am Mikroskop adaptierten Canon EOS 1000D, habe ich mich an mein erstes Laubholz gewagt.

    Die Buche, oder besser Rotbuche (Fagus sylvatica) ist einer der am häufigsten anzutreffenden Laubbäume in Deutschlands Wäldern.

    Aus einem Stapel trockenem Brennholz habe ich mir ein Stück von einem Buchenstamm herausgesucht und vor dem Anfertigen der Schnitte ein paar Tage in 25%iger Essigsäure eingelegt um es aufzuweichen. Das Schneiden des Holzes ging dann recht gut.

    Gefärbt in Etzold blau und eingedeckt in Euparal.

    Ich habe versucht Details in den Bildern zu benennen, was evtl. auch fehlerhaft sein kann und auf jeden Fall nicht vollständig ist. Über Berichtigungen oder das Vervollständigen der Bezeichnungen würde ich mich sehr freuen.

    Querschnitt

    Deutlich zu erkennen die Holzstrahlen (HS), Jahresringgrenze (JG) mit der Verdickung der Holzstrahlen in dem Bereich, Frühholzgefäße (FG) und Spätholzgefäße (SG). Die Wuchsrichtung ist von oben nach unten im Bild.


    Wie auch im Bild zuvor ist das Parenchym (PA) gut zu erkennen.


    Mit dem 63er Objektiv zeichnen sich in dem Grundgewebe viele Verbindungen zwischen den einzelnen dickwandigen Zellen ab. An den Berührungsstellen zum Parenchym lassen sich blau gefärbte Tüpfel ausmachen. Das Parenchym ist als einreihiges Band sichtbar.


    Tangentialschnitt

    Erst einmal zur Übersicht mit dem 6,3er Objektiv aufgenommen. Im Buchenholz sind Holzstahlen (HS) in unterschiedlicher Breite vorhanden.Vertikal verlaufen große Gefäße (G) sowie Parenchymstränge (PA).


    Nachfolgend das ganze stärker aufgelöst.

    Mir ist dabei aufgefallen, dass es zum Parenchym hin in den Zellwänden viele Verbindungen gibt.

    Hallo Bernd,

    eine große Hemlocktanne wurde hier vor längerer Zeit gefällt. Es kann sein, das es da noch Bretter gibt. Wäre das auch OK?
    Von der großen gibt es auch ein paar Nachfahren. Sind im Bestand eines Freundes. Ich schaue mir das bei Gelegenheit mal an.
    Eine Weymouthkiefer soll es hier ebenfalls geben. Ich muss das aber erst mal ergründen.

    Gruß Detlef

    Hallo Bernd,

    ich habe mir noch mal die Thuja angeschaut, da sich in dem „rätselhaften“ Radialschnitt ja eine Art Anomalie zeigt, bei dem die Hoftüpfel im 90° Winkel zueinander angeordnet sind.

    Dieses müsste im Querschnitt doch ebenfalls zu sehen sein, so mein Gedanke. ?(

    Ich habe mir also den Querschnitt (der leider nicht so gelungen ist, da die Klinge wohl nicht richtig scharf war oder das Holz der Thuja zu zäh ist) nochmal genau angeschaut. Da müssten dann ja Hoftüpfel parallel zur Jahresringgrenze ausgerichtet sein, wenn diese im Radialschnitt quer durchgeschnitten zu sehen sind.

    Und genau so ist es! 8o

    Die Bilder sind jetzt nicht so schön, zeigen aber dieses Phänomen.

    An der Jahresringgrenze sind doch tatsächlich die Tüpfel im 90° Winkel zueinander, sogar ab und zu in einer Längstracheide, zu sehen.
    Hier mit dem 40er Objektiv zur Übersicht. Es sind mehrere Höftüpfel parallel zur Ausrichtung der Jahresringgrenze zu sehen.


    Ich habe diese Besonderheit an mehreren Stellen der Grenzen FT - ST gefunden. Ist das bei der Thuja normal, oder hat der Baum irgendein Wachstumsproblem? Wenn das „normal“ ist, dann müsste man dieses ja auch bei anderen Bäumen finden und es wäre evtl. ein charakteristisches Unterscheidungsmerkmal.


    Viele Grüße
    Detlef

    Hallo zusammen,

    hier jetzt die Stärkekörner im Radialschnitt der Thuja. So ganz nebenbei, die Schnitte sehen bei gekreuzten Polfiltern sehr hell aus. Überalle leuchtet es, besonders natürlich die Fasern und die vielen Tüpfel. Da musste ich eine etwas "beruhigte" Stelle suchen, an der nicht so viel los war.

    Erst einmal im "normalen" Durchlicht

    bei gekreuzten Polfiltern

    und die ganze Sache plastisch eingerichtet

    Viele Grüße
    Detlef

    Hallo Bernd,

    nun will ich endlich auf Deine ausführliche Stellungnahme antworten.
    Ich war die ganze Zeit nur am Smartphone im Forum und jetzt am Rechner mit richtiger Tastatur. ;)

    Beim nächsten Mal werde ich die Bilder bennenen, dieses vereinfacht die spätere Diskussion.

    Es ist bestimmt so, dass bei dem Querschnitt - "zerknittert" die Klinge nicht mehr die Anfangsschärfe hatte. Ich habe sie im Verlauf der Schnitte gewechselt.

    Dann ist da also ein Kreuzungsfeld! Längstracheiden treffen auf Querparenchym. Aber ist das bei einem Querparenchym nicht immer so, das Längstracheiden darauf treffen? Dann müsste doch immer der Bereich des Querparenchym ein Kreuzungsfeld sein ?(
    Somit hat sich das mit meinen schlitzförmigen Poris in den Tüfeln, angeblich im Spätholz, ja erledigt :wacko: und es sind Kreuzungsfeldtüpfel. Fast immer paarweise.

    Der rätselhafte Radialschnitt hat mir sofort gefallen! Die durchgeschnittenen Tüpfel sind mit ihrem Aufbau teilweise gut zu erkennen. Stehen sich Tüpfel in den Tracheiden nur gegenüber oder können sie auch mal im 90° Winkel zu einander stehen?
    Ich werde die Stelle im Präparat noch mal suchen. Allerdings habe ich von jeder Schnittart vorsichtshalber 2 Präparate mit jeweils 3 Schnitten unter dem DG gemacht. So habe ich eine bessere Auswahl, erschwert allerdings auch das Wiederfinden von Stellen. :whistling:

    Warum ist bei dem Tangentialschnitt mit dem axialen Parenchym nur ein Teil blau gefärbt und der große Rest gelb? Das Parenchym soll sich doch immer blau färben?

    Über die geschnittenen Tüpfel in den Wandungen der Längstracheiden habe ich mich sehr gefreut, als ich diese gesehen habe. Ich geben zu, diese gefallen mir auch sehr gut. :saint: Da hatte ich gerade die Klinge gewechselt. Evtl. hat das zu dem guten Ergebnis beigetragen. Ich denke, da muss man Glück haben, dass man die so gut erwischt.

    Ich hoffe, dass ich Dir nicht zu viel Deiner Zeit wegschnappe, Du hast ja noch eine Menge vor.

    Viele Grüße
    Detlef

    Hallo Jürgen,

    es freut mich das Dir meine Bilder gefallen!

    Alle meine Finger sind nach der Herstellung der Schnitte, trotz Einsatz der scharfen Klinge, unversehrt! 8)
    Wie Bernd bereits geschrieben hat, handelt es sich bei den runden Strukturen um im Querparenchym eingelagerte Stärkekörner.

    Viele Grüße
    Detlef

    400€ für den Spaß ist ganz schön viel :S
    Nehmt das nächste Mal eine Motorsäge! Das Schärfen der Kette kann man mit eine Feile selber machen, wenn man es beherrscht.

    Schade das man ab und zu solche, eigentlich nicht wirklich notwendigen Arbeiten durchführen muss. Und bestimmt sah der Baum im unbeschnittenen Zustand schöner aus.

    Gruß Detlef

    Hallo Klaus,

    schön das Du ergänzend die tollen Bilder der Blätter eingestellt hast. Die Form der Blätter ist schon speziell!
    Die Farben des 2.Bildes finde ich sehr gelungen. Ist das Etzold grün?

    Mir war nicht bewusst, dass das Thuja-Holz so zäh ist. Evtl. erklärt das auch warum mein Radialschnitt meiner Meinung nach so schwierig war.

    Gruß Detlef

    3) Tangentialschnitt

    Erst einmal in der Übersicht. Die Holzstrahlen haben keine Harzkanäle. Eigentlich dachte ich das in der Thuja welche zu finden sind, es sind aber keine vorhanden oder ich habe keine erwischt.

    Das Querparenchym ist einreihig und von den Zellwänden der Längstracheiden (?) regelrecht umschlossen.

    Schön zu sehen die geschnittenen Tüpfel der Längstracheiden.

    Bei der großen blauen Zelle müsste es sich um Längsparenchym handeln. Und unterhalb in gelb?

    Und zum Abschluss das Querparenchym einmal sogar 2-reihig an einer Stelle unten.


    Ich hoffe, dass ich mit meinen Deutungen nicht in allen Fällen falsch liege.

    Merkwürdig das ich keine Harzkanäle gefunden habe. Das Holz riecht harzig und die Thuja gehört ja zu den Koniferen. Kann es sein, das der Baum das Harz in der Rinde bildet?

    Viele Grüße
    Detlef

    Hallo zusammen,

    in meiner Nachbarschaft wurde letzte Woche ein im Garten stehender, zu groß gewordener Lebensbaum (Thuja) um ca. 4 Meter gekürzt. Natürlich konnte ich da nicht vorbeigehen ohne mir ein kleines Stück des Stammes zu erbitten.

    Es gibt mehrere Thuja-Arten, mir ist nicht bekannt um welche es sich bei diesem Baum handelt.
    Hier ein Bild welches die Zweige mit den schuppenförmigen Blättern zeigt.

    Wer mehr über die Bäume erfahren möchte, nachfolgend der Link zu Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Lebensb%C3%A4ume_(Gattung)


    Ich habe das Holz kurz in Wasser eingelegt und dann am kleinen Tischmikrotom geschnitten. Gefärbt mit Etzold blau und eingebettet in Euparal.

    Beim Anfertigen dieser Schnitte habe ich gemerkt, dass das Thema Holzmikroskopie doch sehr spannend sein kann. Als ich, diese für mich neue Holzart unter das Mikroskop gelegt hatte, war ich sehr überrascht welcher Anblick sich mir bot. Der Aufbau scheint doch immer anders zu sein, obwohl es sich wohl fast immer um dieselben Bestandteile handelt.

    Ich will allerdings auch nicht verschweigen, dass ich beim Radialschnitt etwas genervt war, da die Schnitte trotz neuer Klinge zu dick wurden, wie ich der Meinung war. Allerdings ist in dem Holz auch eine Menge los, jedenfalls wenn man sich die Holzstrahlen anschaut.

    Da ich mich nicht entscheiden kann, auf welche Bilder ich verzichte, teile ich diesen Thread einfach auf, um mehr Bilder als 10 zeigen zu können. Man möge mir das verzeihen!

    Ich versuche auch mal zu deuten was ich sehe. Evtl. könntest Du, Bernd als unser Holzfachmann, meine Deutungen richtigstellen, verbessern oder ergänzen, wenn Du wieder eine funktionierende Tastatur ohne Kaffeebad hast. Über Deine fachkundliche Stellungnahme würde ich mich sehr freuen.


    1) Querschnitt

    Hier sieht man gut das Quer- und Axialparenchym. Harzkanäle sind nicht vorhanden.

    Deutlich auch wieder die Trennung zwischen Früh- und Spätholz. Wuchsrichtung ist von unten nach oben.

    In der Vergrößerung sind dann noch die quer geschnittenen Hoftüpfel zu sehen.

    2) Radialschnitt

    Die Holzstrahlen, homozellular würde ich sagen. Allerdings sind da auch die roten Holzstrahlen. Und das Querparenchym endet plötzlich und die Reihe geht mit rötlich gefärbten Zellen weiter. Außerdem scheinen da Zwillingstüpfel zu sein.

    Aufgrund der schlitzförmigen Poris der Hoftüpfel muss dieses Bild im Spätholz aufgenommen sein.

    Hier wohl das Querparenchym (Speichergewebe), obwohl das ja alles blau gefärbt sein müsste. Oben ein paar Hoftüpfel.

    Schön zu sehen die geschnittenen Hoftüpfel in den Längstracheiden. Habe leider den Maßstab vergessen, ist aber ebenfalls mit der 63er Optik, wie im Bild davor, aufgenommen worden.

    Hallo Udo,

    Dein versteinertes Holz wirkt sehr interessant, finde ich.
    Gehen die blauen Stellen durch das Stück nach unten hindurch?
    Die Anordnung und Größe der blauen Kristalle (?) sieht erstaunlicherweise sehr gleichmäßig aus.

    Wie hast Du den Dünnschliff hergestellt, hast Du eine Schleifmaschine dafür? Da muss das zu schleifende Stück auf einen Objektträger geklebt und dann sehr dünn geschliffen werden oder?

    Hast Du Dir den Dünnschliff schon mal mit Polfiltern angeschaut?

    Sorry bezüglich meiner Fragen, ist der erste Dünnschliff eines versteinerten Holzes den ich sehe.

    Viele Grüße
    Detlef