Hallo zusammen,
bezugnehmend auf meinen Bericht, in dem ich die alte Leitz Prado-Fluoreszenzeinrichtung vorgestellt habe
https://mikroskopie-forum.at/index.php/Thre…nz-Beleuchtung/
möchte ich jetzt zeigen, wie es mit der Umrüstung auf Xenon geklappt hat.
Nach mehreren Warnungen bezüglich des Betriebs der Höchstdrucklampe im Prado, habe ich diese sofort ausgebaut und sicher verpackt. Als Beleuchtungsalternative kam für mich Xenon-Licht in Frage.
Ich habe den Hinweis von Franz befolgt und einen günstigen Xenon-Nachrüstsatz aus der Bucht gefischt:
Xenon-Nachrüstsatz
Die Farbtemperatur soll 12000 K betragen, Sockel H3.
Geliefert wurde das:
Ein passendes 10A-LED-Schaltnetzteil ist dieses: Schaltnetzteil
Da der Xenon-Brenner einen UV-Schutz-Zylinder hat, musste dieser erst einmal entfernt werden. Meine Idee war hier, nicht den Glaszylinder rundherum zu beseitigen und damit verbunden die Verdrahtung ändern zu müssen, sondern nur ein Fenster hineinzuschneiden.
An dieser Stelle bin ich auch noch zu einem neuen Arbeitsgerät gekommen, dem Proxxon Bohrschleifer IBS/E. Mit einem kleinen Diamantfräser habe ich 2 senkrechte Schnitte in den Zylinder geschliffen und die waagerechten Schnitte vorgefräst, da die Diamant-Trennscheibe zu dem Zeitpunkt noch nicht eingetroffen war.
Nachdem das Fenster ausgeschnitten war, habe ich die Schnitte mit einem Diamantfräser noch ein wenig entgratet.
Das Fräsen, bzw. Schneiden im Glaszylinder war überhaupt kein Problem. Natürlich muss man aufpassen, dass man mit dem Werkzeug nicht den innenliegenden Glaskolben berührt. Im Nachhinein ärgere ich mich ein wenig, dass ich auf der Rückseite des Brenners nicht noch mehr von dem Schutzglas stehen gelassen habe.
Den Schleifstaub habe ich abschließend aus dem Spalt zwischen Glaskolben und Schutzzylinder herausgesaugt.
Ein erster Testlauf, vorsichtshalber in einem Metallrohr (den Sicherheitsratschlag bekam ich von Bernd), verlief ohne Platzen des Brenners.
Die originale Lampenfassung im Prado ließ sich leicht ausbauen, da sie nur von einem Bügel gehalten wurde. Seitlich sind die beiden Einstellräder zu sehen, mit denen die Lampe justiert wird.
Anstelle der alten Fassung habe ich ein Stück Rohr aus dem Installationszubehör eingesetzt, in dem innen die Fassung des Brenners mit Korkstückchen festgeklemmt ist. Dieses Provisorium wird in Kürze gegen eine, aus Alu gedrehte Halterung, ausgetauscht werden. Eine Scheibe mit einer Aussparung klemmt dann den Brenner von oben fest.
Da das Steuergerät, meiner Meinung nach, sehr heiß wird, habe ich die Bodenplatte abgeschraubt und mit mehreren Lüftungslöchern versehen. Zusätzlich habe ich durch 2 angeschraubte Holzleisten einen Abstand zum Netzteil hergestellt, auf dem es steht. Das Netzteil entwickelt keine nennenswerte Wärme.
Da zum Anschließen des Prado das Ortholux höher, oder der Prado niedriger stehen musste, entschied ich mich für letzteres. Zum Höhenausgleich musste ich einen kleinen Holzklotz einsetzen.
Nach dem Zünden des Brenners erhielt ich erst einmal nur eine schwache bis mäßige Lichtleistung. Ein nachfolgendes Zentrieren des Brenners verbesserte die Lichtausbeute dann allerdings erheblich.
Durch einen glücklichen Zufall konnte ich von einem Forenmitglied 2 Leitz Sperrfilterschieber ankaufen, die zu den Anregungsfiltern passen: Zum UG1 den K430 und zum Blaufilter den K530.
Da ich noch über keine Präparate mit Fluoreszenzfarbstoffen verfüge, musste ich nach Dingen suchen, die über eine Autofluoreszenz verfügen.
Die Bilder sind nicht besonders gut, ich möchte nur demonstrieren, dass es funktioniert.
Grünalgen (Blauanregung, Sperrfilter K530), Belichtungszeit: 5 sec., PL 40/0.65
Angelschnur (Anregungsfilter UG1 4 + 2 mm, Sperrfilter K430), Belichtungszeit: 13 sec. PL FL 10/0.30
Bedanken möchte ich mich abschließend bei Bernd (Nomarski), der meistens im Mittags-Chat meine vielen Fragen beantwortet hat.
Über weitere Anregungen und Tipps freue ich mich.
Viele Grüße
Detlef