Vorstellung und Frage

  • Hallo,

    ich wohne im schönen Steirischen Ennstal habe mich vor 40 Jahren in der Schulzeit sehr intensiv mit der damaligen mir möglichen Mikroskopie beschäftigt und bin aber beruflich dann eher in der digitalen Welt gelandet obwohl ich mit einem Auge über die Fotografie im Speziellen mit der Makrofotografie mit der Natur verbunden blieb.

    In der Makrofotografie bewege ich mich so im Bereich 1:1, sehr oft 2:1 in freier Natur und in meinem Ministudio bis 3:1 manchmal auch bis 10:1 meist mit Stacking.

    Vor zwei Jahren bin ich bei einer Labor Entrümpelung auf ein Will Strübin Wetzlar Stereomikroskop gestoßen, bei dem die Okulare und die Beleuchtung fehlten bzw. defekt waren. Das habe ich mir alles repariert und mit Ersatzteilen ergänzt. Eigentlich war meine Absicht nur ein Arbeitsgerät für die Reinigung und Betrachtung meiner Motive zu haben. Es ist leider zu einer Sucht geworden, wenn ich in der Natur etwas finde oder sehe, dass ich es auch im Detail betrachten will. Aber in mir wohnt auch die Seele des süchtigen Fotografen. Wenn mir etwas gefällt, will ich nicht nur ein Bild, sondern ein schönes qualitativ gutes Bild machen. Ich will Bilder von Dingen machen, deren Schönheit oder Besonderheit man mit freiem Auge nicht sehen kann. Ein Präparate Hersteller werde ich, so wie ich mich kenne, nicht werden. Somit ist eigentlich der Vergrößerungs- und Anwendungsbereich abgegrenzt und wird sich nicht über 100x aber hauptsächlich bis maximal 50x bewegen.

    Allerdings bin ich da bei meiner Frage angelegt. In diesem Maßstabsbereich gibt es zwei Möglichkeiten, den rein fotografischen Zugang mit solchen oder ähnlichen Lösungen:

    Ist das ein Mikroskop ? - Technik - 11 Jahre Das deutschsprachige Mikroskopie-Forum

    Laowa Aurogon 10x-50x - Technik - 11 Jahre Das deutschsprachige Mikroskopie-Forum

    Dann gibt es die Möglichkeit direkt durch ein Mikroskop mittels Adapter durch zu fotografieren. Gute Mikroskope haben meist spezielle Beleuchtungsmöglichkeiten integriert. Diese sind zwar für Kontrast usw. fürs Auge optimiert aber wie sind diese Standardbeleuchtungsmittel in Bezug auf Fotografie zu sehen? Vor allem Reflexionen scheinen mir hier ein Problem zu sein. Bei richtigen Mikroskopen zusätzliche Diffuseren einzubauen scheint mir etwas schwierig.

    Wo soll ich mich eher hinbewegen ein Mikroskop Objektiv mit Tubus direkt an die Kamera montieren und Beleuchtungsquellen entsprechend erarbeiten oder ein ordentliches Mikroskop mit einem Fotoadapter kaufen? Oder gibt es einen anderen Weg, den ich einschlagen soll?


    Danke für jede Meinung.

    Grüße

    Kurt

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Kurt,

    gerade wenn es in die höheren Vergrößerungen geht würde ich auf jeden Fall zu einem ordentlichen Mikroskop tendieren.

    Je kleiner die Objekte sind, desto stabiler sollte der Aufbau gegen Verwacklungen sein, zumal sich die Abblildungstiefe mit zunehmender Vergrößerung verringert. So ist es ohnehin nicht verkehrt, daß man die betreffende Objekte vorab erstmal über den Okulareinblick vernünftig beobachten kann, bevor man sich entschließt, diese über Fotos zu dokumentieren. Ein Trinokulartubus mit Fotoausgang ist daher das Mittel der Wahl, an dem man die Kamera sicher befestigen kann.

    Auch die Beleuchtung spielt dabei keine unerhebliche Rolle, wenn feine Strukturen, die das Objektiv auflösen kann, auch aufgelöst werden sollen. Wenn man nun wie du angibst keine Dauerpräparate anfertigen möchte bietet sich das Tümpeln, also die Beobachtung von Mikroorganismen nahezu an. Bekanntlich leben diese im Wasser als Medium mit einem Brechungsindex von 1,33. Da sie selbst wie z.B. Amöben durchsichtig sind bzw. einen ähnlichen Brechungsindex haben, gibt es diverse Kontrastmethoden wie z.B. den Phasenkontrast, um diese deutlicher sichbar machen zu können. Allein der Phasenkontrast funktioniert nur über Brennebenen an verschiedenen Orten wie man sie beim Mikroskop mit köhlerscher Beleuchtung vorliegen hat. Mit einem Mikroskop-Objektiv, das über einen Tubus direkt mit der Kamera verbunden ist, was nur sinnvoll wäre, wenn das Bild von Farbfehlern dabei auskorrigiert ist, wäre das eher weniger zu bewerkstelligen. Damit soll nicht gesagt sein, daß man so keine guten Ergebnisse erzielen kann, aber von den Anwendungsmöglichkeiten ist man eben dabei doch begrenzt, es sei denn, man baut sich das zurecht.

    Ich könnte jetzt noch weitere Punkte anführen, aber erstmal will ich abklären, ob du überhaupt Interesse daran hast. Mache ich zwar gerne, wenn das der Fall ist, ansonsten gehe ich lieber anderen Sachen nach, die so anstehen.

    Beste Grüße

    Bernd

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