Der unbekannte Pankrat in seiner Vielseitigkeit

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    diesmal geht es um die Wartung an einem pankratischen Kondensor gehörend zum Nf-Stativ der Zeiss-Jena-Serie.

    Im Gegensatz zu den anderen gängigen Kondensoren bietet dieser die Möglichkeit der variablen Apertureinstellung. In Kombination mit der Frontoptik auf dem oberen Revolver wäre es eine Einstellmöglichkeit von Apertur 1,4 bis 0,16. Dabei wird ein Teil des Linsensystems im Kondensorkörper vertikal verschoben. Nun ist aber die Einstellung nach vielen Jahren sehr schwergängig geworden, ein bekanntes Problem durch die Verharzung des Schmierstoffs, Der Kondensor muß also teilzerlegt werden, um die Schmierstoffe zu erneuern.

    Nach Abschrauben des unteren Ringes läßt sich nach dem Lösen der drei Madenschrauben auch schon der folgende Indexring abnehmen. Bei der Montage ist er in derselben Orientierung wieder zu befestigen. Neben dem Indexstrich selbst helfen die Ansenkungen die exakte Position zu finden.

    Auch die dünne Kunsstoffscheibe für die Lagerung sollte nicht vergessen werden.

    Im folgenden Schritt wäre dann der Tubuskörper mit dem Skalenring abzunehmen. Der Skalenring kann für den Wartungszweck am Tubuskörper verbleiben. Wichtig dabei ist es jedoch, daß beim späteren Wiederzusammenbau der richtige Gang getroffen werden muß, damit die Skalierung wieder stimmt.

    Nach dem Lösen der beiden Senkrauben läßt sich auch schon der Nutenstein mit dem Gewindestück entfernen.

    Auf der gegenüberliegenden Seite sind noch zwei Schrauben, die eine Linsenfassung innerhalb der Röhre halten. Erst nach dem Lösen läßt sich dann die bewegliche Optik als Schieberohr aus dem Kondensorkörper herausnehemen und es sind nun alle Bereiche für die Reinigung und Neufettung zugänglich.

    Auf diesem Bild sieht man noch, daß der Skalentubus mit dem Schneckengang auf der unteren Stirnseite eine Ringnut besitzt, in der die Nase des Indexringes eintaucht.

    Da die Nute nicht vollständig umlaufend ist, kommt es beim Drehen vor 360 Grad zu den Anschlägen für die Apertureinstellung, die gleichteitig den Hub für die innere Schiebehülse mit der Optik begrenzen. Man hat gesehen, daß sich innerhalb dieser Schiebeoptik doch eine Linse befindet, die nicht verstellt wird, was die Montage etwas kompliziert, aber nicht unlösbar macht.

    Die Aperturblende ist in diesem Kondensor nicht, denn sie befindet sich nämlich am Lichtaustritt des Stativfußes. Zugleicht läßt sich am unteren Teil des Pankraten eine Vorsteckblende anbringen für den variabelen Phasenkontrast. Der große Vorteil bei diesem Kondensor ist, daß man dann für die verschienenen Objektive nicht entsprechend mehrere Phasenblenden benötigt, sondern nur eine, die sich über die Apertureinstellung an jeden Phasenring des Objektivs anpassen lässt. Auch durch die leichte Zugänglichkeit der Aperturebene lassen sich durch weitere Blenden zahlreiche Kontraste erzeugen. Dazu ist die Lage über den ganzen Aperturbereich nahezu konstant, dagegen verschiebt sich die Lage erheblich bei den Kondensortypen mit abschraubbarer bzw. ausklappbarer Frontoptik. Der Nachteil dabei ist, daß eine Justierung des Systems relativ aufwändig ist.

    VG

    Bernd

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