Schuppen vom Tagpfauenauge

  • Hallo zusammnen,

    damit es nicht immer nur ums Holz geht, mal kurz etwas anderes:

    Ich hatte immer noch einen Flügel von einem Tagpfauenauge liegen.

    Schmetterlingsschuppen habe ich bisher noch nicht so schön ablichten könnnen.

    Da die Flügel nie glatt sind, muss man immer stacken und dann gibt es leicht Überstrahlungen, jedenfalls im Auflicht.

    Beim folgenden Bild habe ich einen Joghurtbecher als Diffusor genommen und mit 3 Jansjö beleuchtet. Aufgenommen mit dem Leitz PL10x und gestackt mit Picolay.

    Leider sind auf dem Flügel eine paar Staubteilchen drauf.

    So richtig gut gefällt mir das ja nicht, dass muss doch noch besser gehen :/

    Also mal schnell das Mikroskop gewechselt und siehe da, es wird erheblich schärfer :99:

    Ich musste mal kurz das kleine REM vorführen und da habe ich einen Schnellschuss gemacht. Es ist doch gut, wenn man immer mal ein paar gute Objekte parat hällt.

    Ist nicht perfekt gesputtert und aufgenommen, aber die interessante Sturktur der Schuppen zeigt sich schon mal.

    Viele Grüße

    Detlef

  • detlef.q 3. Dezember 2022 um 21:59

    Hat den Titel des Themas von „Schuppen vom Tagfauenauge“ zu „Schuppen vom Tagpfauenauge“ geändert.
  • Hallo Detlef,

    super Fotos! Die Querstreben sind perfekt abgebildet.

    Man findet viele (optische) Fotos von Flügelschuppen im Netz,

    die aber keine Querstreben zeigen.

    Wahrscheinlich hat das mit der Auflösungsgrenze (und/oder)

    mit der Beleuchtung zu tun.

    LG, ADi

  • Hallo Detlef,

    tolle Fotos, und erst die Details im REM, sehr schön.

    Danke fürs Zeigen.

    Geht mit dem REM nicht noch mehr? Diese senkrechten Stukturen könnten noch mehr Details bringen.

    Bin auch auf die weiteren Vergrößerungen mit >60x gespannt.

    LG Frank

    LG aus Minden, Frank

  • Hallo Adi, hallo Frank,

    ich habe gerade ein paar Schuppen des Flügels in Euparal eingebettet.

    Muss nun erst mal etwas antrocknen, dann schaue ich, was ich optisch erreichen kann.

    Ich habe leider nur ein kleines REM zur Verfügung, das Jeol JCM-7000. Das ist ein kleines Tischgerät, etwas größer als ein Desktop PC. Somit steht es schon mal auf einem normalen Tisch.

    Es lässt sich eine Vergrößerung von 100.000 einstellen, jedoch sieht man dann nichts mehr.

    Bei über 10.000-facher Vergrößerung wird's unscharf. Im Gebäude schwingt einfach alles. Wir haben eine große Umluftanlage, welche dauernd läuft.

    Wenn bei höherer Vergrößerung, so ab 5000-fach, irgendjemand in den benachbarten Räumen eine Tür ins Schloss fallen lässt, sehe ich das sofort auf dem Bildschirm.

    Ich bin aber sehr froh, dass dieses, wenn auch nicht so leistungssstarkes Gerät, in mein Labor eingezogen ist. :99:

    Viele Grüße

    Detlef

  • Hallo zusammen,

    ich habe nun endlich die Schuppen im Durchlicht angeschaut. Allerdings muss ich gleich anmerken, dass ich mir hierbei keinen Orden verdient habe. So richtig schön sind die Bilder nicht geworden. Ich habe auch keine Stacks gemacht, nur Einzelaufnahmen. Da die Schuppen Wellen aufweisen, liegen nur kleine Bereiche im Fokus.

    Als Kondensor habe ich den Heine eingesetzt. Damit lässt sich das Hellfeld bis zum Phasenkontrast beliebig einstellen.

    Die ersten Aufnahmen mit dem Pv Apo 40 L 40/1, A:0.70

    Und dann den Kondensor mit Kappe und geölt, sowie dem Pv Apo Oel 90/1.32

    Das nachfolgende Bild ist mit einem Grünfilter aufgenommen und entfärbt

    Und noch ein Bild von der anderen Schuppe

    Nun ja, wie ihr sehen könnt, ist das alles nicht so gut geworden, das REM macht deutlich schärfere Bilder! :42: Klar gestackt geht da noch was, aber das wollte ich ja nicht, mir geht es um dem Vergleich, was ich mit dem Lichtmikroskop erreiche. Dafür sind die Farben da, das fehlt beim REM.

    Sicherlich kann der eine oder andere, Schmetterlingsschuppen noch besser auflösen. Ein paar Bilder als Vergleich wären schön.

    Einen schönen Abend

    Detlef

  • Hallo Detlef,

    deine REM aufnahmen zeigen ja sehr gut die morphologische Struktur der Flügelschuppen. Ob sich diese vermutlich sehr stabile Konstruktion in eine Ebene kleiner der Schärfentiefe pressen lässt, bezweifele ich. Und selbst wenn, wäre die Gefahr groß optische Artefakte zu erzeugen.

    Ohne Stacking wird es wohl nicht gehen, welches bei dieser Vergrößerung ja auch schon schwierig ist (Schärfentiefe sicherlich < 1 um).

    Die Arbeiten von Kurt Wirz die er bei Vergrößerungen kleiner 100:1 erstellt kennst Du sicherlich?

    Grüße,

    Michael

  • Lieber Detlef,

    Allerdings muss ich gleich anmerken, dass ich mir hierbei keinen Orden verdient habe. So richtig schön sind die Bilder nicht geworden.


    dass Du Dich traust, solche Bilder zu zeigen! :99:

    Ehrlich: Ich finde Sie gelungen. Natürlich haben Stacks ihren Reiz und liefern oft auch Erkenntnisgewinn, aber sie zeigen nicht das wahre Mikroskopikerleben. Deine Bilder sind hingegen voll da herausgegriffen und -insbesondere bei der Vergrößerung- qualitativ gut und auch ansprechend gestaltet. Danke dafür.

    Herzliche Grüße !

    Jürgen

    Einmal editiert, zuletzt von jürgen boschert (17. Dezember 2022 um 14:54)

  • @ Bernd: Auflicht mit einer hohen Vergrößerung wird wohl mit meiner Ausrüstung nicht möglich sein. Der Auflichtrevolver ist nur für stark reflektierende Objekte, also Metalle. Beim Ultropak komme ich nur bis 50fach.

    @ Michael: Ja, das Pressen ist bestimmt nicht das Mittel zum Erfolg. Klar müsste man stacken, aber ich wollte ja nur sehen, was ich mit dem Lichtmikroskop ereichen kann, im Vergleich zum REM. Beim Stacken entstehen nun ja immer kleine Artefakte oder oft ein Rand um die Objekte herum. Das bringt mich in Bezug auf die erreichbare Schärfe nicht weiter. Die Arbeit, welche du erwähnst kenne ich nicht. Ist die im Nachabarforum gepostet? Magst du mal den Link einstellen? Das interessiert mich.

    @ Jürgen: Ja, ja ... da sprichst du einen wunden Punkt an ... ich kommentiere das nicht weiter :42:

  • Hallo Detlef,

    Die meisten von Kurz Wirz Arbeiten, die er veröffentlicht sind meines Wissens im Makrobereich.

    Sein sehr lesenswertes Focusstacking skript findest Du hier:

    Farben-und-Formen Kontakt

    (PDF Dokument). Im PDF wiederum ist auch ein Rechner verlinkt, in dem man sich die Tiefenschärfe im Makrobereich ausrechnen kann. Sofern man nicht selbst rechnen will....

    Den Artefakten kann man mit guter Software, Übung und sehr viel Zeit beikommen. Aber manche Objekte sind extrem schwierig und eignen sich nicht so gut. Das Thema hat mich neugierig gemacht, muss ich mal ausprobieren.

    Grüße,

    Michael

  • Hallo Detlef,

    tolle Fotos, die perfekt die Struktur und vor allem die Querstreben zeigen.

    In dem Bereich Extreme-Macro werden Fotos von Schuppen ohne Querstreben gezeigt,

    meistens wegen der kleinen Auflösung der Objektive oder aus ästhetischen Gründen.

    Ja, manche Fotografen mögen die Querstreben nicht und entfernen sie mit PhotoShop J

    LG, ADi

  • Hallo zusammen,

    @ Michael: Danke für den Link! Das PDF kannte ich noch nicht. Werde ich mit Interesse durchsehen.

    Ich nutze zum Stacken Picolay und muss sagen, dass diese Software im Laufe der Zeit sehr viel besser geworden ist.

    Allerdings treten aber ab und zu, in Abhängigkeit von den abgebildeten Objekten, Störungen bzw. Artefakte auf. Ja, die lasse sich alle beseitigen und ich mache das ab und zu auch, es ist teilweise aber eine ganz schön aufwendige Arbeit.

    @ Jürgen: Ich hatte deine erste Aussage auch nicht ernst genommen :saint:

    Es freut mich natürlich das dir meine (teilweisen unscharfen) Bilder gefallen! Ja, so ist die Realität beim Blick in die Okulare.

    @ ADi: Ja, die Querstreben lassen sich also mit einem Lichtmikroskop noch gut abbilden. Ich habe den Abstand in der REM-Aufnahme und bei einer Aufnahme mit dem 90er-Objektiv nachgemessen und komme auf unter 1µm (0,6 - 0,8µm). Das geht noch gut (Ist ja keine Amphipleura).

    Ich arbeite mit den optischen Komponenten der 170mm-Endlich-Serie. Ich gehe davon aus, dass eine moderne Unendlichoptik da noch mehr rausholen kann. Oder auch unser Auflösespezialist! ;)

    Ich habe bereits ein wenig gesucht und im Nachbarforum Bilder von Schmetterlingsschuppen gefunden, welche keine welleförmige Sturktur zeigen. Insgesamt sehen die Schuppen anders aus.

    Evtl. könnten man anhand der Schuppen die Schmetterlingsart bestimmen. Das wärde doch ein interessantes neues Forschungsgebiet! Und dann gibt es ja auch noch Motten.

    Vielleicht findet sich ja jemand ... ich habe genug mit meinem Holz zu tun :)


    Viele Grüße

    Detlef

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