Hat jemand schon mal Mikrometeorite gefunden?

  • Hallo zusammen,

    beim Säubern der Dachrinne einer Terrassenüberdachung eben, ist mir die Idee gekommen, zu schauen ob da Mikrometeorite in dem Schmulch sein könnten.

    Diese Rinne wurde ewig nicht gesäubert.

    Ich habe mit einem Magneten den entnommenen Schmodder durchsucht und war überrascht, wie viele magnetische Teilchen enthalten sind.

    Natürlich wird bestimmt fast alles irdischen Ursprungs sein, da gehe ich von aus.

    Zumal das Haus an der Terasse Zementdachpfannen hat. Die Pfannen verlieren dauern irgendwelche Teilchen.

    Aber wer weiß, evtl. sind da auch ein paar Mikrometeorite dabei.

    Nur wie trenne ich diese Teilchen jetzt am sinnvollsten voneinander? Gibt es da einen Trick?

    KLar, da ist noch organsicher Krams drin, ich werde das noch ein paar mal waschen.

    Hat sich irgendwer mit dem Thema schon mal befasst?

    Gruß Detlef

  • Ich habe eine Probe des Materials gesichtet und auf den ersten Blick nur undurchsichtige, scharfkantige Teilchen gefunden, welche magnetisch sind.

    Bestimmt ist das Eisenoxid, ich gehe mal davon aus.

    Und diese hohe Menge ... das kommt bestimmt aus den Zementdachpfannen.

    Und dann ist doch noch der Schornstein ...

    Mir ist natürlich schon klar, dass es äußerst unwahrscheinlich ist, gleich bei dem ersten Versuch solch einen Mikrometeoriten zu erwischen.

    Das wäre aber schön! :99:

    Die Größe dieser kleinen Kugeln soll um die 0,2 mm liegen.

    Nun noch ein paar Bilder von dem was ich neben den schwarzen Partikeln auf die Schnelle gefunden habe. Allerdings alles nichts spannendes:

    Sandkörnchen im polarisierten Licht

    Die Blutregenalge

    Ein Rädertier mit 2 Turbinen vorne

    Sorry, das war jetzt wirklich kein spannender Beitrag. Ich werde aber mal weitersuchen, diese Mikrometeorite liegen ja überall rum und müssen nur aufgesammelt werden. :saint:

    Falls sich jemand damit schon mal beschäftigt hat, würde ich mich über ein paar Infos freuen.

    Einen schönen Abend

    Detlef

  • detlef.q 26. Juli 2022 um 22:22

    Hat den Titel des Themas von „Hat jemand schon mal Minimeteorite gefunden?“ zu „Hat jemand schon mal Mikrometeorite gefunden?“ geändert.
  • Hallo Detlef,

    zu Deiner Frage kann ich zwar nichts beitragen, aber da bin ich ganz anderer Meinung:

    ... Sorry, das war jetzt wirklich kein spannender Beitrag. ...

    Die Bilder mit dem Lebenden finde ich hochinteressant und toll, danke dafür. Dazu fällt mir nur aus Jurassic Park der Satz ein: Das Leben findet immer einen Weg.

    Kennst Du eigentlich diese HP: https://www.micrometeorites.org ? Da findet sich evtl. die eine oder andere Antwort.

    Herzliche Grüße !

    Jürgen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Detlef,

    Eisen als Oxyd ist kaum magnetisch.
    Ich würde die Teilchen auf Chondriten und stauchungen untersuchen, das ist für Meteoriten typisch.
    Es ist jedenfalls ein interessantes Gebiet.
    Auf Facebook bin ich schon lange in einer Gruppe für Micrometeorites. Sehr informativ, viele Teilnehmer.
    https://www.facebook.com/groups/2725815960821095

    fg

    Franz

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    Die Welt wäre so schön wenn Frauen so einfach gestrickt wie die Maxwellschen Gleichungen wären --
    Mann könnte dann Störfelder berechnen und Wellen, Phasen und Ströme ....
    und die Harmonischen ganz leicht checken..

    http://interphako.at

  • Hallo Jürgen,

    ja es ist wirklich erstaunlich, dass sich viele Spezies auf extreme Lebensbedingungen angepasst haben.

    Die Dachrinne war lange Zeit ausgetrocknet und es scheint die Mittagssonne darauf. Sowie dann nach langer Trockenheit Wasser dazukommt, fängt vieles wieder an zu leben.

    Ich habe auch noch ein paar andere kleine Viecher darin rumwuseln sehen, die ich ohne Blitz aber nicht aufnehmen konnte.

    Die Seite auf welche Du verweist, ist sehr informativ, Danke! Ich habe über die Mikrometeoriten bisher nur wenig gelesen, mich also nicht wirklich darum gekümmert. Scheint aber auch spannend zu sein. Um was man sich als Mikroskopiebegeisterter alles kümmern muss ...


    Hallo Franz,

    ich habe gelesen, dass schwarzes Eisenoxid, Eisen(II,III)-oxid, schon magnetisch ist. Dieser rote Rost, so wie er sich auf allen Eisenteilen absetzt, besteht dann ebenso aus Eisen-II und Eisen-III-oxid, sowie Kristallwasser und ist nicht magnetisch.

    Schon erstaunlich beides besteht aus Fe2+ und Fe3+, hat jedoch andere Eigenschaften.

    Bestimmt hat dieses hohe Aufkommen der Teilchen etwas mit den Zementdachpfannen zu tun.

    Evtl. schaue ich mit dem EDX auf ein paar der schwarzen Krümel, das müsste Klarheit bringen.

    Und dann müssten die Teilchen ja auch rund sein, oder?

    Das ist ja interessant, dass Du Dich mit dem Thema beschäftigst. Hast du schon mal Bilder von den Mikrometeoriten gezeigt?

    Bei facebook bin ich gar nicht angemeldet, dann sollte ich das wohl mal machen...

    Herzliche Grüße

    Detlef

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Detlef

    Es zahlt sich für Mikroskopiker jedenfalls aus, egal ob man Teile sucht, an oder verkaufen will, oder eben an der Sache nur interessiert ist. Ich habe da viele Links, ist meine Sache bei Facebook. Sonst interessiert mich da, ausser einige Freunde, nicht viel.
    Gerne, wenn du angemeldet bist, gebe ich die viele Links für Mikroskopie in FB.

    lg

    Franz

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    und die Harmonischen ganz leicht checken..

    http://interphako.at

  • Hallo zusammen,

    im Mikroskopie-Forum .de gibt es zum Thema schon einige Treffer, auch mit Dünnschliffen.

    Z.B. https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topi…27801#msg327801

    Ich habe ebenfalls mal mit einem Neodynmagneten unser Dach vom Wintergarten (Ablauf von 30m²) abgesucht. Auch ich war frohen Mutes, dass da bestimmt etwas bei sein muss, bei der Menge magnetischen Materials. Aber die allermeisten Stücke waren schon einfach zu groß für Meteoriten. Sind wohl auch vom Dach, oder Feuerwerk, oder .....

    Nach leichter Reinigung entstand dann auch Leben, obwohl auf dem Wintergarten alles tagelang trocken und von der Sonne beschienen war.

    Die Reste vom WG habe ich aber noch aufbewahrt, für die Winterzeit 8)

    LG Frank

    LG aus Minden, Frank

  • Hallo zusammen,

    ich habe mit diesem Thema angefangen, dann will ich auch mal damit weitermachen, zumal nun ja auch die langen, dunklen Winterabende da sind. ;)

    Durch einen User auf Instagram habe ich mich wieder daran erinnert, dass ich mehrere Gramm von irgendwelchen Teilchen vom Dach in einer Dosen liegen habe und diese noch untersuchen wollte.

    Also habe ich geschaut was ich für Siebe zur Verfügung habe und die Menge erst einmal fraktioniert. Alles über 250µm und unter 90 µm habe ich gleich verworfen. Die behaltene Fraktion habe ich noch einmal bei 125 µm getrennt. Das sind die Siebe welche ich zur Verfügung habe.

    Und dann ging es los: in einer kleinen Petrischale ein wenig eingestreut und unter dem Stemi durchgemuster. Schnell ging das nun aber wirklich nicht! Da ging schon das eine oder andere Kaltgetränk bei drauf. :whistling: Da muss man wirklich Zeit und Ausdauer haben.

    Mit einem spitzen, leicht angefeuchteten Holzstäbchen habe ich die Krümel aus der Menge entnommen, welche eine annähernd runde Form hatten.

    Insgesammt habe ich aus ca. 10 g Material ca. 10 Teilchen entommen.

    Diese Teile kammen anschließend in ein kleines Kunststoffgefäß in dest. Wasser, welches ich in ein Ultraschallbad gehalten habe. An den Teilchen war eine Menge kleinster Partikel festgeklebt.

    An meinem Panphot habe ich mit dem NPL 6.3 bis jetzt 4 der meiner Meinung nach interessantesten Teilchen abgelichtet.

    Die nachfolgenden Bilder sind mit Picolay erstellte Stacks. Ich hätte noch etwas retuschieren können, habe ich aber extra nicht gemacht. Es geht mir hier nicht um schöne Bilder, sondern darum: sind das Mikrometeoriten oder nicht?

    Die Teile können ja auch irdischen Ursprungs sein.

    Ich habe die Aufnahmen übrigens entfärbt, da sie mir etwas zu gelbstichig geworden sind (Habe beim Weißabgleich geschlampt). :42:

    Das erste Teilchen sieht hohl aus, deshalb gibt es davon 2 Bilder. Ich habe es einfach etwas weitergeschubst.

    2. Teilchen

    3. Teilchen

    4. Teilchen

    Wenn es auch keine Mikrometeoriten sind, so habe ich schon mal runde Teilchen gefunden in der richtigen Größe.

    Auf jeden Fall ist das eine gute Übung gewesen und ich werden das wiederholen. Muss nur das geeignete Material finden.

    Jetzt bleibt mir wohl nichts anders übrig, als die Teilchen ins REM zu legen und etwas genauer anzuschauen. Zufälliger Weise ist das REM auch ein EDX und ich kann damit also eine Elementanalyse machen. Das müsste dann letzendlich die Gewissheit bringen, um was es sich handelt.

    Hoffentlich verliere ich die kleinen Dinger nicht!

    Einen schönen Abend

    Detlef

  • Einen schönen guten Abend,

    ich bin so langsam der Meinung, dass ich hier wohl nur Partikel zeige, welche irdischen Ursprung sind.

    Aber das ist ja auch wichtig, beschäftigt man sich mit dem Thema.

    Es gibt jetzt noch ein paar weitere Bilder von den Teilen, welche ich gefunden habe.

    Ich hoffe, dass ich niemanden damit langweile, aber andererseits ist hier im Augenblick ja auch nichts los.

    Na dann:

    Das 5. Teilchen

    Nr. 6


    Nr. 7

    Nr. 8 und das ist auf jeden Fall ein runder Kiesel ...


    Nr. 9

    Nr. 10

    Das sieht nun wirklich nicht wie ein Meteorit aus. Eher wie ein Teil eines Mini-Raumanzug :/

    Nr. 11

    Meiner Meinung nach ein simpler Stein.

    Nr. 12


    Und nun noch ein paar, die auch eher nichts "meteoritisches" an sich haben

    Zwei wirken sehr metallisch, nur wie kamen die auf das Dach?

    Das rechte Teil habe ich gedreht und noch von der Seite aufgenommen ...

    Gehört wohl zu dem Mini-Raumanzug. :)

    Ich gehe mal davon aus, dass ein paar Teilchen dabei sind, welche schon mal geschmolzen waren, die aber nicht aus den Tiefen des Alls zu uns gekommen sind, sondern hier auf unserem Heimatplaneten entstanden sind. Schaut man sich die tollen Bilder von Thilo Hasse https://www.micrometeorites.org/ oder Jon Larsen an, so muss ich sagen, hat sich mein erster Einsatz noch nicht gelohnt.

    Doch ich gebe nicht auf! Dieses Jahr werde ich schon noch meinen ersten außerirdischen Besucher finden.

    Meine Funde liegen bereits auf einem Kohlenstoffklebepad und warten darauf bestrahlt zu werden.

    Hoffentlich finde ich bald etwas Zeit dafür

    Viele Grüße

    Detlef

  • Hallo Detlef,

    da hast Du schon vielversprechende Teilchen gefunden, respekt für die Ausdauer. :97:

    Auf der Seite https://www.micrometeorites.org/7-schritte-zum…chtheit-pruefen werden unter Pkt.6 geschrieben, dass man die Teile anschleifen / anpolieren soll. Hast Du da Erfahrung? Wie kann man die den sinnvoll einklemmen zum Anschleifen?

    Ich fürchte jetzt muss ich meine Proben auf wieder vorkriegen und suchen gehen. ^^

    LG Frank

    LG aus Minden, Frank

  • Hallo Frank,

    es nützt ja nichts, ab und zu muss man hart bleiben und Ausdauer zeigen!

    0,2 mm große Teilchen anzupolieren, kann ich mir nicht vorstellen. Das sind doch wirklich kleine Teilchen. Die kann man ja nicht einfach einspannen, höchstens einbetten. Aber ich habe da wirklich keine Ahnung.

    Da ich ja in der überaus glücklichen Lage bin, auf ein Rasterelektronenmikroskop zugreifen zu können, müsste ich schon herausfinden können, um was es sich handelt. Zumal ich mit diesem, wenn auch nur kleinen Gerät, eine Elementanalyse durchführen kann. Allerdings steht in der von dir verlinkten Anleitung, dass die Proben mit Kohlenstoff bedampft werden sollen, das kann ich leider nicht. Ich könnte sie nur mit Gold bedampfen, um ein scharfes Bild davon zu machen. Doch das ist nicht sinnvoll für die EDX-Analyse.

    Ich muss mich an diese Thematik auch erst rantasten und lernen.

    Schaun wir mal, was dabei herauskommt.

    Auf jeden Fall solltest du in deinen Proben auf die Jagd gehen! :thumbup:

    Ich bin gespannt!

    Gruß Detlef

  • Hallo zusammen,

    ich habe mir in meiner Mittagspause die ersten Teilchen im REM/EDX angeschaut.

    Das Problem ist nun, dass ich alle meine Funde aufgeklebt habe und nicht immger nachvollziehen kann, zu welchem Ergebnis, welches Lichtmikroskopiebild gehört. Die Teile liegen anders. Allerdings ist das auch nicht wirklich wichtig, da ich auf den ersten Blick keine extraterrestrischen Teile gefunden habe.

    Da ich aufgrund der EDX-Analyse die Partikel nicht mit Gold leitfähig machen kann, gelingen hochvergrößerte Aufnahmen eher nicht.

    Ich muss auch gestehen, dass ich noch ein Neuling bei der EDX-Analyse bin. Leider fehlt es, wie bei vielen Dingen an ausreichend Übungszeit.

    Bei dieser Untersuchung wird immer nur die Oberfläche analylsiert. In die Tiefe gelangen die Röntgenstrahlen nicht.

    Ich zeige hier jetzt meine ersten 3 Untersuchungen.

    1) Meiner Meinung nach handelt es sich um das Teilchen auf Bild 11

    Die Fläche welche ich zur Analyse ausgewählt habe


    Deutlich kein Mikrometeorit: Silicium, Aluminium, Kohlenstoff, Sauerstoff und etwas Natrium, sowie etwas nebenher. Also haben wir hier ein Steinchen aus SiO2, etwas Carbonat ...

    2) Der Brocken sieht etwas anders aus und ist auf jeden Fall irdisch. Hier sieht man eine Art Schichtaufbau. Ich bin fast der Meinung des es der mittlere Brocken auf dem lichtmikroskopischen Bild mit den 5 Teilen ist. Da sind ganz leicht diese Streifen zu sehen.

    Es besteht wohl zum größten Teil aus Eisenoxid. Ich bin etwas über den Anteil an Titan verwundert. Kann ich nichts zu sagen...

    3) Das 2 Teil von dem "Mini-Raumanzug"

    Es entstehen sofort helle Bereiche, welche auf ein nicht- oder schlecht leitendes Material hindeuten.


    Absolut organischer Natur. Meiner Meinung nach etwas viel Stickstoff für Chitin.

    Falls jemand aufgepasst hat und meint das fehlt doch was ... Wasserstoff kann ich nicht detektieren.

    Die Angaben für Sauerstoff und Kohlenstoff sind auch etwas mit Vorsicht zu betrachten. Beim Sauerstoff könnte Kristallwasser vorliegen und Proben könnten mit kohlestoffhaltigen Dingen konterminiert sein.

    Nun habe ich einfach mal gezeigt, was möglich ist. Ich werden wohl nicht alle Ergebnisse meiner Fundstücke zeigen. Mal sehen was ich noch finden werde.

    Viele Grüße

    Detlef

  • Hallo Detlef,

    interessante Aufnahmen und Analysen zeigst Du da.

    Der geschichtete Brocken zeigt doch auch schon so eine gute Auflösung, kannst Du den jetzt nach der Analyse mal besputtern und nochmals ablichten? Oder geht das nicht mehr, da aufgeklebt?

    Hast Du schonmal ein besputtertes Teil mit dem Lichtmikroskop (Auflicht) angesehen? Sieht man dann nur noch Reflexionen?

    Sorry für die Fragen, aber REM habe ich keinen Schimmer von.

    Bei meiner Probe vom Wintergarten bin ich garnicht fündig geworden. Da waren nur Sandkörper als festes Material >170µm (habe nur Sieb aus Wasserfilter) enthalten. Die waren dann im Durchlicht schnell herausgefischt, da durchsichtig.

    Wenn der Regen und Sturm aufhört schnappe ich mir nochmal die Leiter und hole neues Material, da ist reichlich vorhanden. ^^

    Bei Keyence gibt es seit einiger Zeit eine Erweiterung für das VHX-Mikroskop (nennt sich laserbasierte Materialanalyse-Einheit EA-300). Da wird ohne weitere Probenvorbereitung mittels Laser analysiert. Der Werbung nach braucht man nur länger drauf halten und innere Schichten werden dann auch angezeigt.

    Der Laser soll einen Durchmesser von typ. 10 µm haben, das wäre auch für sehr kleine Proben machbar, denke ich. Danach ist die Probe an der beschossenen Stelle allerdings hin. Vielleicht lasse ich mir das mal vorführen.

    Spannendes Thema!

    LG Frank

    LG aus Minden, Frank

  • Hallo Frank,

    ich werde die Teilchen nach der Analyse sputtern und noch mal anschauen.

    Sie sind auf einem Kohlestoff-Klebepad aufgeklebt, die ganze Sache muss leitfähig sein.

    Der geschichtete Brocken enthällt ordentlich Eisen, deshalb ist er schon mal leitfähig und hat somit keine hellen Stellen.

    Ich hatte versucht diesen mit hoher Auflösung anzuschauen, ich bekam ihn nur nicht richtig scharf.

    Den nehme ich mir noch mal vor!

    Ja, ich habe mir vor längerer Zeit gesputterte Diatomeen im Auflicht angeschaut. Das geht.

    Hatte ich hier schon mal eingestellt:

    Diatomeen im Auflicht und hier ein Bild dazu in dem kleinen Wettbewerb, den wir mal hatte:

    detlef.q
    1. März 2015 um 18:09

    Das geht also schon und ist interessant.

    Ich hatte auch mal ein super Bild gemacht mit einer gesputterten Diatomee im Durchlicht. Nur ist mir nicht mehr ganz klar, wie ich das gemacht habe (Polfilter mit Hilfsobjekt zur Lichtfarbeneinstellung).

    Das ist es:

    Man müsste so viel ausprobieren, doch die Zeit ist einfach zu knapp!

    Fragen stellen finde ich übrigens gut! Das zeigt Interesse und man lernt dabei 8)

    Die Sacht mit diesen Mikrometeoriten scheint doch nicht so einfach zu sein, obwohl die überall herumliegen sollen.

    Ich habe mir vorgenommen in diesem Jahr mindestens einen zu finden ...

    Mit einem Keyence habe ich auch schon gearbeitet. Ich bin mir nicht mehr im klaren, wie die Bezeichnung war, könnten ein VHX 5000 gewesen sein. 2 Objektive hatten wir dabei. Das Gerät ist dann mit einer anderen Abteilung abgewandert.

    Kann mit mit einem Laser eine Materialanalyse machen? Das wäre ja wirklich interessant.

    Die Keyence-Leute scheinen sehr erfinderisch zu sein.

    Wenn du dir das mal vorführen lassen kannst, würde ich mich über einen kurzen Bericht freuen.

    Ja, ist ein interessantes Thema!

    Viele Grüße

    Detlef

  • Nabend Detlef,

    das Bild der gesputterten Diatomeen ist klasse, hat was.

    Das VHX 5000 ist übrigens 2 Generationen älter, als das aktuelle.

    Mal sehen, ob ich nochmal eine Vorführung mache, beim letzten mal war das ganz schön teuer für mich. :99: Sollte es dazu kommen, dann schreibe ich.

    Bin gespannt auf Deine weiteren Aufnahmen. Der direkte Vergleich von Auflichtmikroskopie zur gleichen Position / Stelle im REM hätte auch was.

    LG Frank

    LG aus Minden, Frank

  • Hallo Detlef,

    Sie sind auf einem Kohlestoff-Klebepad aufgeklebt

    ich dachte wenn Du die Brocken schon auf dem Klebepad aufgeklebt hast, dann kann man doch "einfach" nochmal eine lichtmikroskopische Aufnahme machen. Dann hast Du doch die gleiche Position im REM --> so einfach hatte ich mir das ausgedacht. :/

    Und -- Du liebst doch Herausforderungen!! Oder? ;)

    Der Preis für die Materialanalyseeinheit liegt meine ich bei ca. 30K. Wobei ich nicht weiter nachgefragt habe, ob das abgebildete Objektiv im Preis inbegriffen ist. Wenn das dabei ist, dann fallen da schon alleine mind. 12K€ an.

    An mein Objektiv VH-ZST dürfte das EA-300 nicht montierbar sein. Ich frage mal nach.

    LG aus dem gerade sonnigen Minden

    Frank

    LG aus Minden, Frank

  • Hallo,

    jetzt geht es ein wenig mit der Analyse meiner gefunden Teilchen weiter.

    4) Der gehört zu den ersten rauen Brocken, welche ich gezeigt habe.

    Kupfer, Eisen, Sauerstoff, Kohlestoff. Das wirkt alles auch sehr irdisch würde ich sagen. Allerdings fehlt mir noch das Wissen über die Zusammensetzung der echten Mikrometeoriten. Ich habe bereits ein wenig recherchiert und gefunden, dass die Elementzusammensetzung der Mikrometoriten vielfälltiger ist:

    Eisen, Silicium, Magnesium, Aluminium, etwas Nickel, evtl. etwas Chrom etc.

    Außerdem sieht dieses Teilchen sehr "ungeschmolzen" aus.

    Ich habe mir den weiß leuchtenden Partikel noch näher angeschaut.

    Ich denke, es ist ein eingearbeitetes Sandkörnchen.

    Hier etwas stärker in die Oberfläche des runden Teiles reingezoomt.


    5) Sieht aus, wie ein leicht rauer Stein


    Sieht schon etwas besser aus, aber ich denke aufgrund der Oberfläche und der Zusammensetzung ist das Teil irdischen Ursprung.

    Hier zeige ich das dazugehörige Diagramm ... nur der Vollständigkeit halber, falls es jemanden interessiert wie so etwas aussieht.

    Ich habe den Kohlenstoffklebepad mit den Teilchen gerade zu Hause und versuche ein paar der Teilchen genau in der exakten Lage mit dem Lichtmikroskop abzubilden. Gar nicht so leicht, das Teilchen welches ich bei den REM-Bildern mit Nr. 2 bezeichnet habe, glänzt überaus metallisch. Das reflektiert wirklich furchtbar. Es wundert mich, dass ich es im REM ungesputtert nicht mit hoher Auflösung aufnehmen konnte , es sieht schon sehr metallisch aus.

    Vielleicht mache ich mir mit diesen Teilchen auch viel zu viel Mühe.

    Bei einer spontanen 2. Suche in der Regenrinne meines Holzunterstandes habe ich mit dem Magneten 3 Teilchen gefunden, welche anders als die bisher gezeigten aussehen. Bei einem bin ich mir relativ sicher, dass ich meinen ersten Mikrometeoriten gefunden habe.

    Ich muss jetzt aber erst mal sehen, wie ich die Teile wieder von den Klebepads ablösen kann, ohne sie zu beschädigen, bzw. ohne dass Kleber dran bleibt.

    Schauen wir mal, wie es weitergeht.

    Gruß Detlef

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