Hallo zusammen,
nun habe ich nach Euren Hilfestellungen und Anleitungen zu meiner Interphako-Brücke lang nichts hören lassen - die Mühlen mahlen sehr langsam, aber immerhin stehen sie nicht, man findet nur leider so wenig Frei-Zeit
So möchte ich erstens den Fortschritt teilen anhand von Epithelzellen - ich weiß da ist noch einiges(!) schief aber im Vergleich zu meinem letzten Post sind nun doch Grundzüge erkennbar. Bisher jedoch nur Shearing mit Spaltblende - differentielle und totale Aufspaltung versucht:
Und zum Zweiten würde ich immer noch sehr gern die richtige (Werks-) Justage dieser Mach-Zehnder in ihrer iterativ korrekten Reihenfolge verstehen und so gut als möglich nachvollziehen. Dazu habe ich ein paar Weißlichtinterferenzen erstellt: man simuliere ein symmetrisches Mach-Zehnder oder Michelson, bescheine dies mit Weißlicht (Schwarzkörper, kaltweiß) und betrachte die entstehenden Interferenzen an einem Ausgang.
Dann füge man in die beiden Arme noch jeweils unterschiedliche Schichten, zunächst nur Glass vs. Luft (Glass-Air-Michelson-Bild), wobei die Luft mit n=1 natürlich ca. 1.5-mal so dick sein muss wie das hier genommene fused-silica (n~1.5). Diese "Einstellung" hat man am echten Interferometer durch den gegeneinander verschiebbaren Abstand des festverbauten Drehkeils, zumindest im Rahmen. Man sieht, wie die Interferenzen sich farblich verändern, so wie, dass auch Bereiche mit destruktiver Interferenz im Zentrum entstehen - hier hatte ich mit Bernd einmal gesprochen, vlt ist dies eine Erklärung dafür. Auch ein von mir einmal beobachteter Zustand wäre damit erklärbar (im Bild eingefügt). Bitte den örtlichen Nullpunkt nicht absolut verstehen - dieser hängt von der exakten Dicke ab, aber spielt für die entstehenden Farben keine Rolle.
Außerdem kann man nun auch verschiedene Gläser (Stichwort "gleiche Schmelze") untersuchen und in die Interferometer-Arme packen (Glasses-Michelson-Bild). Ich vergleiche hier Schott N-BK7 mit fused-silica, die beiden haben deutlich verschiedene Dispersionskurven. Selbst bei beträchtlicher durchlaufener Glasmenge (~1mm) sind noch deutliche Interferenzfarben zu sehen - sicher ist dies nun kein Messgerät mehr, aber die daraus entstehenden Interphako-Bilder könnten sogar besonderen Reiz haben :). Ich denke aber, dass CZJ gegen Ende der 70er bedeutend bessere Kontrolle der Dispersionen und Dicken gehabt haben muss? Lasse mich gern belehren - aber vlt kommt das mit den Schmelzen aus Zeiten der ersten NF-Interphakos?
Nunja, so ist der Zustand, mit Keil-paaren kann ich auch schon die Streifen drehen, aber komplett simuliert ist es noch nicht. Wer weiß, vlt taucht ja doch eines Tages ein ehemaliger Optik-Ingenieur aus Jena auf, der diese Dinger noch selbst zusammengebaut hat
Beste Grüße
Martin
Edit: man kann leider vor schwarzem Hintergrund die schwarze Schrift (Schichtdicken) nicht lesen --> in neuem Tab öffnen reicht bei mir. Nächstes Mal gibts ne andere Schriftfarbe, versprochen