schwieriges Ersatzteil Epival Interphako

  • Wäre dein Standort nicht so weit, würde ich mich gerne mal selber vorsetzen.

    Das wäre echt super :) Aber das ist wohl wirklich schwierig.
    Aber wieder ein kleiner Schritt: Wenn ich die zu mir zeigende "Prismenplatte" etwas lockere und dann damit spiele, bekomme ich Interferenzen, im Real- wie im konjugierten Bild :)

    Ich muss die bisherigen Schritte erstmal wirklich verdauen, nachdenken und dann gehts weiter - aber glaube gerade das ist kein hoffnungsloser Patient! Klar, ein kalibriertes Messgerät wird es so schnell nicht werden, aber farbige Bilder rücken in greifbare Nähe

  • Wie die Zeit verfliegt - es gibt Fortschritte, aber fehlerfrei ist es noch nicht im geringsten. Leider hat ein Treffen noch nicht statt gefunden, bei dem ich hoffte, ein funktionierendes System einmal sehen zu können.

    Hauptsächlich durch Herumprobieren mit Papierstreifen, die ich von seitlich in eine der "Beamsplitter-Prismen-Halterungen", also die Abschlussplatten des Interferometers stecke, kann ich im ausgebauten Zustand recht gute Kontrastvisibilität erreichen. (Bild 1). Diese Streifen lassen sich auch weiter dehnen ohne allzu viel Kontrast dabei zu verlieren (naja, ganz schwarz oder weiß zB. bekomme ich den Durchblick nicht!).
    Eingebaut im Mikroskop kann man dann auch mehr oder weniger eine Farbe einstellen (Bild 2 (a) und (b), Bild3). Dies alles mit Drehkeil und halboffener Apertur-Blende.
    Leider ist die kontrasreichste Stellung mit dem Drehkeil nicht exakt dieselbe wie mit dem Interphakoschieber (vlt. sollte man mit letzterem beginnen).

    Insgesamt denke ich aber, dass es mit den Komponenten schon funktionieren sollte, denn wenn die Dispersionsrelationen der Gläser komplett unterschiedlich wären, würde ich ja kaum diese kontrastreiche Interferenz (und von blau bis rot gleichzeitg) im Weißlicht sehen, oder liege ich da falsch und dies ist doch immer möglich?
    Nun frage ich mich also, welcher Reihenfolge nach man vorgehen sollte. Die damaligen Techniker waren ja auch nur Menschen und müssen eine klare Vorgehensweise gehabt haben. Wieso z.B. ist es offensichtlich vorgesehen, von außen noch die beiden Keile des horizontalen Ausgleichs drehen zu können? Und weiterhin finde ich auffällig, dass der vom Licht als erstes getroffene Beamsplitter seine Justageschrauben nach innen hat, der zweite jedoch nach außen, als ob er erst danach justiert worden sei. In der Anleitung steht auch, dass "hartes Aufsetzen" des Interferometers vermieden werden muss, also sicherlich war die Justage stets ein wenig "fragil". Ich hab nichts gegen viel Probiererei mit verschiedenen kleinen Aluminiumstreifen, aber vielleicht kann mich ja jemand in die richtige Richtung stoßen, wie ich weitermachen soll.

    viele Grüße

    Martin

  • Gut, ich sollte die Bilder oben nicht als Interphako bezeichnen, sondern allenfalls als "MachZehnder-moduliert" :)

    Aber ich dachte, zur richtigen Justage des Interferometers sei dies zunächst nicht wichtig, denn auch ohne Blende/Spalt müssen doch die beiden Wege maximal miteinander interferieren, oder?

    Die RIng-Blenden habe ich getestet (in der konjugierten Ebene fokussiert und über die Interphakoblende gelegt), man sieht auch minimale Streifen, aber eben sehr kontrastarm, was ich auf die insgesamt falsche Justage des Interferometers schiebe.

  • So, hier noch eine Version mit Interphakoblenden-kombination. Also eine Ringblende sitzt vor der Aperturblende und im Interferometer der Interphakoblendenschieber. Bild1 mit Bertrandlinse, der innere Ring wurde

    1. sein Doppelbild übereinandergelegt und fokussiert

    2. Interphakoblende darübergelegt (bzw. RIng auf die Interphakoblende)

    Dann entsteht ein flaues Bild im Realbild ohne Betrandlinse (Bild2). Hier sind die Interferenzen schwach und die Realbilder liegen nicht übereinander.

    Dann kann ich die Realbilder übereinanderlegen, dabei gehen die Interferenzstreifen wieder zusammen, werden kontrastreich und in der Tat entsteht ein extrem 3D-anmutendes Bild. (Bild 3).

    :/

  • Lass Dir bitte Zeit, das muss alles nicht heute geklärt sein!
    Der Ring ist nicht weiß, sondern hat die gleichen Interferenzfarben wie der äußere, er ist nur überbelichtet und die Aperturblende war soweit geschlossen, dass der äußere "eigentlich" abgedunkelt ist.
    DIe Streifen auseinanderzuziehen bewirkt Kontrastverlust derselben + ein Auseinanderschieben im Realbild.

    vielen Dank und guten Hunger!

  • Danke, schon fertig. :)

    Die Streifen müssen aber trotdem gedehnt sein, denn es darf nur eine Interferenzfarbe im RIng erscheinen.

    Der Kontrast steigert sich, wenn der äußere Ring über die Iris abgeblendet wird und nur der innere Ring wirkt,

    Man nennt den strengen Phasenkontast wie auch beim variablen Phasenkontrast.

    Trotzdem eigenartig, daß der innere Ring gegenüber dem äußeren derart überstrahlt ist als wäre die Pupillenausleuchtung sehr inhomogen.

  • Trotzdem eigenartig, daß der innere Ring gegenüber dem äußeren derart überstrahlt ist als wäre die Pupillenausleuchtung sehr inhomogen.

    Wie gesagt, der äußere ist abgeblendet mit der Iris der Aperturblende. Öffnet man diese ein Stückchen sind beide Ringe gleich hell.

    Die Streifen müssen aber trotdem gedehnt sein, denn es darf nur eine Interferenzfarbe im RIng erscheinen.

    Das ist eben nur unter Kontrastverlust möglich :(

    Hach ich würde gern mal ein funktionierendes System sehen, das würde einiges einfacher machen.

  • Es ist im Moment noch im Auflicht auf eine "dreckige Spiegel-Oberfläche" mit dem 25x Planachromat.

    Vielleicht noch einmal zu dem Ausgleichs-Drehkeil, hier auf Seite1 das mit 12 gezeichnetet Teil. Welche Funktion hat denn, dass man diesen im eingebauten Zustand von außen verstellen kann? Das muss doch dann nach dem Zusammenbau nötig gewesen sein, sonst hätten die Ingenieure es ja auch vorher einstellen können, oder? Sind diese Keile denn genauso orientiert wie die im Drehkeil oder gerade 90° dazu?

    Klar, für Bilder bin ich immer dankbar!

  • Dieser Ausgleichs-Drehkeil ist für den Abgleich des Interferometers mit den anderen Keilen. Hast du diesen verstellt?

    Stehen noch andere Objekte zur Auswahl wie z.B. Wafer, Mikrochips o.ä.?

    Dazu hier ein Beispiel:

    Nomarski
    29. Juli 2021 um 18:09
  • Danke für die Beispiele, ich glaube, ich hatte sie hier schon einmal gesehen auf der Suche. Was besonders toll wäre sind Aufnahmen inklusive Bertrandlinse auf dem Weg zum gewünschten. Ich suche mal, vielleicht finde ich auch einen alten Prozessor oder so ;)

    Noch hab ich den Keil nicht verstellt. Aber da bei mir ein Stück Papier an unten gezeigter Stelle schon Interferenzen zulässt oder eben nicht, kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass ein Auseinander- und Wiederzusammenbau des ganzen Interferometers immer genau in derselben Position endet. Sprich allein die Varianz meiner 1-4 nummerierten Schrauben (und beiden unteren) ist doch größer als eine Lage Papier? Plus der "Drehkeil 12" ist ja absichtlich von außen zu verstellen, das ergibt für mich nur Sinn, wenn es im Werk auch notwendig war. Daher die Frage, wie die beiden Keile in dem Teil 12 orientiert sind?

  • Also das Papier mußte ich nach dem Zusammenbau definitiv nicht dazuwischenklemmen. Aber die Prismen lassen sich nach dem Lösen der Schrauben noch etwas verschieben.

    genau! -> aber wenn sie dann leicht verschoben wieder festgeschraubt werden, ist dann die restliche Justage dennoch komplett identisch?

    • Offizieller Beitrag

    Die sollte durch das Drehen an den beiden Stellknöpfen wieder hinzubekommen sein.

    Was besonders toll wäre sind Aufnahmen inklusive Bertrandlinse auf dem Weg zum gewünschten.

    Ist übrigens auch in der BDA zum Peraval gezeigt (ab S. 25)

    mikroskopie-forum.at/filebase/index.php?file/118/

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