Nikon APS-C mit Leitz Optik an Phomi II

  • Hallo,

    ich habe nun eine Nikon APS-C Kamera an das Phomi adaptiert. Die Basis bildet ein verstellbarer, um die Linsen entkernter Makroadapter, verstellbar mit 'Schneckengang und zwei Makroadapter Leitz, für 160 mm Abstand. Im oberen Adapter wurde ein T2 (M42) Ring eingesetzt, in dem das KPL-W 10x/20 Brille mit O-Ringen zentriert wird, Dazu noch passende Zwischenringe, um den Abstand und Anschluss zum Objektiv Leitz Elmarit 35 mm/2.8 herzustellen. Das Objektiv habe ich auf das Nikon F-Bajonet umgebaut. Das Ergebnis ist 'durchwachsen'. Mittige Schärfe ist gut, aber deutlicher Abfall im Randbereich , chromatische Aberration zentral wahrnehmbar, sichtbare Beugungseffekte im Randbereich (gelbe und rote Ringe in 2 Ecken. Ebenso sichtbare Vignettierung. Leider fehlen mir Vergleiche, um die Qualität einzuordnen. Welche Änderungen könnten zu einer deutlichen Verbesserung führen? Vorschläge sind willkommen!

    Bilder: Aufbau, Neubauer Zählkammer, Hefesuspension Hellfeld (100x), Phako (150x und 250x).

    Grüße, Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Michael,

    eine wirklich interessante wie außergewöhnliche Fotoadaption, die du da zeigst! :97:

    Eigentlich kommt als erstes ein einfacher Senkrechttubus, den es auch mit Schneckengang gibt zur genaueren Parfokalitätsanpassung, aber hier ist man mit dem Makroadapter mit Schneckengang noch universeller. Aber ob die O-Ring-Zentrierung so genau ist wie eine Steckpassung?

    Desweiteren wurde das Objektivbajonett auf Nikon-F umgebaut. Ist dabei die Fokussierung auf Unendlich noch erhalten geblieben?

    Das berühmte Objektmikrometer wäre da wohl doch etwas aussagekräftiger als diese kontrastarmen Zähkammern.

    BG

    Bernd

  • Hallo MIchael,

    ich sehe es genau wie Bernd: Du solltest erst einmal prüfen, ob das Elmarit, so wie es vor Deiner Nikon angeordnet ist, überhaupt auf Unendlich kollimiert ist, also ob es, ohne weitere vor- oder nachgeschaltete Optik, so an Deiner Nikon weit entfernte Objekte (Unendlich) scharf auf dem Sensor abbildet. Das ist eine notwendige Grundvoraussetzung für die Art Deiner Kameraadaption (afokale Projektion). Das stellt Du Dir am einfachsten so vor (ich hoffe, ich trage jetzt keine Eulen nach Athen und Du bist optisch bewandert): Schaust Du mit den Augen durch ein Mikroskop (durch's Okular), so sind Deine Augen in diesem Zustand auf weit entfernte Objekte eingestellt (Unendlich kollimiert) und ein entspanntes Sehen ist möglich. Die Augen sind auf weit entfernte Objekte eingestellt, weil das Bild, welches aus den Okularen austritt, im Unendlichen entsteht (afokal) und durch die Pupille des Auges erst wieder auf der Netzhaut scharf abgebildet wird. Ersetzt Du nun das Auge durch die Kamera mit vorgeschaltetem Objektiv, so muss das Objektiv eben auch wieder auf Unendlich eingestellt sein, um die aus den Okularen austretenden afokalen Strahlen wieder auf dem Kamerasensor abzubilden.

    Ist dieser Zustand gewährleistet, können die weiteren Schritte Deiner Adaption durchdacht werden und auf mögliche Fehlanordnungen beurteilt werden. Ich gehe aber davon aus, dass die Bildqualität schon deutlich angehoben wird, wenn die Grundanordnungen der afokalen Projektion eingehalten sind (siehe oben...).

    Handelt es sich bei Deinem Elmarit um ein Objektiv mit Leica-R Bajonett, also für die Leica Spiegelreflexkameras? Dann hätte es ein Auflagemaß von 47mm und würde zumindest theoretisch mit einem Zwischenadapter an Deine Nikon adaptierbar sein (Auflagemaß Nikon F-Bajonett 46,5mm) und die Unendlich-Fokussierung könnte weiterhin gewährleistet sein. Ich kenne mich aber speziell bei diesen beiden Kameratypen (Leica / Nikon) mit den Fremdadaptionen nicht so im Detail aus...

    Viele Grüße

    Kay

  • Bernd, Kai,

    ja, (selbstverständlich) funktioniert der unendlich Fokus nach dem Umbau des beim Elmarit 35 mm (R-Bajonett) auf Nikon-F. Das Leica R- Bajonett wurde durch das Nikon F Bajonett ersetzt. Dieses 'Altglas' ist auch an der Nikon mit APS-C Format immer noch ein optisch sehr gutes wenn auch lichtschwaches 'Normalobjektiv' (entspricht etwa 52 mm Brennweite). An Vollformatkameras von Nikon kann man es vermutlich bauartbedingt nicht verwenden, aber das ist ein anderes Thema.

    - Ist die O-ring zentrierung so genau wie ein Stecktubus? Dasselbe habe ich mich auch gefragt und hier liegt sicher eine mögliche Fehlerquelle. Wie gravierend das Problem ist, werde ich wohl erst im Vergleich sehen können, wenn ich einen Stecktubus gefunden habe, was sich als schwieriger als erwartet erweist.

    Zum Vergleich hänge ich nochmals ein paar Bilder an: Mit dem 35 mm Elmarit, sowie mit einem 50 mm Nikkor (Pancake), das letzte Bild dann abgeblendet auf Blende 4. Die Bilder mit dem Nikkor sind randschärfer, da nur ein kleinerer Ausschnitt abgebildet wird, zeigen aber auch eine deutliche Vignettierung. Wenn ich mal spekuliere, dann denke ich, dass diese Kombination aus KPL-w 10x.... Okular und diesen Relaisoptiken nicht gerade optimal ist und das Problem weniger am mechanischen Aufbau liegt.

    Grüße, Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Michael,

    dann wäre erstmal die Sache mit dem Unendlich-Fokus des Objektives zur Kamera geklärt.

    Durch dieses Gewusel an Makro-Adaptern läßt sich schwer erkennen wie das Okular zum Objektiv platziert ist.

    Und was wird durch diese Schnecke dabei nun eigentlich verstellt? Die Tubuslänge des Okulars zum Rest-Mikroskop? Der Abstand vom Objektiv zum Okular oder vielleicht beides zusammen?

    Daß bei einer größeren Abblendung als Blende 4 bereits die Vignettierung eintritt und irgendwann die Blendenlamellen im Bild erscheinen zeigt eigentlich schon, daß die Pupillenlage nicht so recht optimal sein kann. Deswegen eignen sich auch vorzugsweise Pancakes mit flachen Eintrittspupillen.

    Beste Grüße

    Bernd

  • Hallo Bernd,

    mit dem ehemaligen Telekonverter wird die Entfernung Okular zum Mikroskop eingestellt. Ich häng nochmal ein Foto an, aus dem die Lage des Okulars deutlich wird. Oben wird nur noch die Kamera mit Objektiv eingeschraubt.

    Die Entfernung Okular zur Relaisoptik bleibt gleich. Diese Distanz könnte man in engen Grenzen noch mal am Okular verstellen. Damit könnte ich noch testen erwarte aber keine großen Änderungen. Alle Aufnahmen in obigem Post waren bei Offenblende der Objektive (2.8 bzw 1.8) mit Ausnahme der letzten Aufnahme bei Blende 4. Leider habe ich bisher wenig Informationen für eine Anpassung an Nikon APS-C gefunden. Für Canon findet man viel mehr Lösungen.

    Grüße,

    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Michael,

    die Enfernung des Okulars bis zur Mikroskop braucht eigentlich nicht verstellt werden und beträgt konstant 120mm. Gemeint ist dabei die Länge von der Schwalbenauflage bis Oberkante Tubus bzw. unterkante Okularschulter, welche auf dem Tubus aufsitzt.

    Nun hast du ein Okular mit Dioptrienverstellung, was zunächst nicht von Schaden ist. Die Normalstellung ist 0 Dioptrien, was einem Okular ohne Dioprieneinstellung gleichkommt. Mit der Verstellung weichst du praktisch von der vorgeschriebenen Tubuslänge von 160mm ab, was aber nur zum Ausgleich von Fehlsichtigkeiten angedacht ist. Bei deiner Konstruktion verändert sich natürlich auch auf diese Weise der Abstand des Okulars zum darüberliegenden Fotoobjektiv. Wenn du also die Dioptrienverstellung in Richtung Fotobjektivs schraubst, müßte das durch Runterschrauben der Makroschnecke wieder ausgeglichen werden, um die Tubuslänge von 160mm zu halten.

    Besser wäre es halt, wenn man den Abstand des Fotoobjektivs zum Okular ändern könnte, ohne dabei die Tubuslänge mit zu verstellen.

    BG

    Bernd

  • Hallo Bernd,


    Diese Vorgehensweise hatte ich auch im Sinn. Weshalb wäre es besser auf den Dioptrienausgleich und daraus folgende Verstellung der Makroschnecke zu verzichten? Ich hab den Aufbau etwas modifiziert und konnte auch noch einen schmalen Adapterring zwischen Okular und Objektiv herausnehmen. Das Ergebnis sieht tatsächlich etwas besser aus.

    Grüße,

    Michael

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