Universal/Phomi Kreuztisch schwergängig / Funktion Filterschieber

  • Hallo,

    bei meinem Kreuztisch Nr 473356-9901 ist der Y (Vor zurück)-trieb schwergängig). Könnt Ihr mir erklären wie man den zerlegt? Welche Schrauben muss ich lösen?

    Ist es nur die Schraube auf der Zahnstange die möglicherweise als Anschlag dient?

    Wer schön mir fallen nicht diverse Teile entgegen deren Funktion ich ohne Explosionszeichnung nicht verstehe. Welches Fett soll ich verwenden? Schwalbenführungen etc würde ich mit Reinigungsbenzin reinigen, oder schadet das dem Lack?

    Das sind jetzt viele Fragen, aber ich habe bislang an Mikroskopen nicht herumgeschraubt und möchte nichts unnötig zerlegen und vielleicht dejustieren. Besten Dank im voraus, im Forum habe ich zu dem Tisch nichts gefunden.

    Dann: Habt Ihr eine Beschreibung /Link zur Funktion der Filterschieber: Die werden bei e*** angeboten als 'Polarizing sliders'. Ich hatte gehofft im Zeissarchiv nachschlagen zu können, aber deren Dokumentation scheinen nicht online verfügbar zu sein (oder ich stell mich zu blöd an).

    Besten Dank und Grüße,

    MIchael

    Einmal editiert, zuletzt von M59 (30. August 2021 um 10:07)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Michael,

    Ist es nur die Schraube auf der Zahnleiste die möglicherweise als Anschlag dient?

    Definitiv nicht, denn so wurde bei Zeiss damals nicht konstruiert. Es könnte sein, daß die Schraube am anderen Ende der Zahnstange versenkt ist, so daß man mit dem Ritzel darüber vorbeikommt für die Demontage.

    Für die Anschläge der Schlittenführung dürften diese beiden silbernen Schrauben auf der Unterseite zuständig sein.

    Es schadet zwar nichts, die Führung zu reinigen (ja mit Reinigungsbenzin, das greift den Lack nicht an), aber in den meisten Fällen kommt die Schwergängigkeit aus der Lagerung der Ritzelwelle. Diese wäre dann auch noch vom Tisch abzubauen, man sieht die beiden Schrauben dafür, zu demontieren, reinigen und anschließend neu zu fetten.

    Was diese Schieberkassette anbelangt, so ist diese nicht als Analysator gedacht, sondern als Sperrfilterkassette für die Durchlichtfluoreszenz.

    41 bedeutet z.B. Kantenfilter mit einer Duchlässigkeit ab 410 nm. 53 wäre dann der Sperrfilter für die Blauanregung.

    65 bedeutet dagegen, daß Wellenlängen ab 650nm gesperrt werden, um den störenden Rotanteil zu vermeiden.

    Eine Beschreibung, wann und wie diese Filter eingesetzt bzw. mit welchen Erregerfiltern sie zu kombinieren sind, haben wir in der Filebase.


    Beste Grüße

    Bernd

  • Hallo Bernd,

    Die beiden silbernen Schrauben verbinden die Unterseite des Tisches mit den Gratleisten, die wiederum mit 2 Schrauben am Tisch festgeschraubt sind. Wenn ich diese 4 Schrauben löse, müsste ich die doch die Unterseite des Tisches abheben können? Die Gratleisten sind am Tisch mit mehreren Passtiften fixiert, so dass Ober- und Unterseite des Tisches immer noch fest zusammenhängen. Ich habe ziemlichen Respekt vor der Präzionsmechanik, deshalb frage ich lieber nochmal nach, bevor ich da zuviel Kraft einsetze.

    Hast Du eine Empfehlung für das Fett für den Tisch? Oder könnte ich ein sehr sparsam aufgetragenes für Buntmetalle geeignetes Öl verwenden? Allerdings will ich die Führungen nicht mit dem falschen Schmiermittel beschädigen

    Zum den Sperrfilter: habe in die File base geschaut, aber der downloadbutton ist 'grau'. Ich kann da keine Unterlagen lesen/bzw. herunterladen. Fehlen mir da die Rechte?

    Besten Dank und Grüße, Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Michael,

    da es bei mir nun auch schon eine Weile zurückliegt, daß ich diesen Tisch zerlegt hatte, mußte ich erstmal etwas graben und konnte folgendes finden. Die Anschlagschraube sitzt an der Seite, etwas dort wie die Klemmschraube zum Bremsen ist, und ist durch eine Konterschraube gesichert. Diese kann man getrost herausdrehen, ohne daß etwas dejustiert wird. Dann könnte sich der Y-Schlitten aus der Führung herausfahren lassen können.

    Mit falschen Fett werden die Führungen eigentlich nicht beschädigt, dagegen eher durch zu viel Gewalt durch Verharzung.

    Man kann sich die von den Herstellern empfohlenen Fette besorgen.

    Daß du in der Filebase nicht herunterladen kannst, ist eine Sache der Rechte. Dürfte aber demnächst in deinem Fall möglich werden. Wenn es brennt, kann ich dir auch was per Mail schicken. :)

    Beste Grüße

    Bernd

    • Offizieller Beitrag

    So, damit du es vielleicht besser verstehst, sei es hier nochmal vorgezeigt:

    In dem tiefen Loch, in dem jetzt noch der Schraubenzieher steckt, sind zwei Schrauben, die ich bereits herausgenommen und daneben gelegt habe. Die rechte sorgt für den Endanschlag der Schlittenführung, die andere dient zur Konterung, damit sich vordere Schraube nicht löst.

    Sind die Schrauben draußen, können auch die beiden Teile bequem voneinander getrennt werden. Nun können die Führungen schon vom verharzten Fett gereinigt und vor dem Wiederzusammenbau neu gefettet werden.

    Zu beachten wäre beim Wiederzusammenbau dann noch, daß man die vordere Bolzenschraube nicht zu tief einschraubt, daß die Spitze dabei schon am Grund der Nute, wo sie eintaucht, schaben kann. Man braucht sie daher eigentlich auch nicht ganz herausdrehen, sondern nur so weit, daß sie den Schlitten zum Herausziehen freigibt.

    Beste Grüße

    Bernd

  • Hallo Bernd,

    vielen Dank! Die Konterschraube hatte ich zwar heraus, aber die Anschlagschraube nicht gleich gesehen. Wie Du vermutet hattest, ist allerdings die Welle schwergängig und muss gereinigt werden. Wenn ich Konterschraube und Rändelschraube löse, kann ich dann die Welle herausziehen? Sind hoffentlich bloß Gleitlager. Kugeln bekomme ich da nie wieder rein! Grüße, Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Michael,

    wie du schon richtig vermutest, erwarten dich bei der Demontage der Antriebswelle keine Kugeln. Und es muß zunächst die stirnseitige Konterschraube gelöst werden mit einem passenden Stiftschlüssel. Danach läßt sich auch der Rändelknopf von der Welle abschrauben und die ganze Welle herausziehen.

    Beim Wiederzusammenbau wird durch das Aufschrauben des Rändelknopfs und das Gegenkontern gleichzeitig das Lagerspiel eingestellt. Dazu gehört dann auch zähes Fett zwischen die Reibscheiben.

    BG

    Bernd

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