Hallo liebe Foristen,
angetrieben durch die Auflösungsversuche der Poren der Amphipleura pellucida im sichtbaren Lichtspektrum (Link), habe ich mich nun auch mal an die UV-Mikroskopie herangewagt.
Hardwaremäßig musste ich praktisch nur eine UV-LED besorgen die ich im Lampenhaus des W-Stativs verbauen konnte, denn kameraseitig hatte ich noch eine uralte monochrome Industriekamera im Keller rumfliegen die, dank eines Sony ICX205AL CCD-CHIP, nicht gänzlich UV-untauglich war. Die Kamera hat zwar nur 1,2MP, das sollte jedoch nicht für die ersten Gehversuche hinderlich werden. Die Kamera hatte noch ein altes CS-Mount Objektiv mit einer Brennweite von 12mm welches ich jedoch vorab reinigen und warten musste da die Blende vollkommen fest war. Bei der Endlich-Optik am W-Stativ, kam eigentlich nur die afokale Fotografie in Frage. Die 12mm waren für die ersten Versuche sehr passend zum 10x SKPL. Ein Großteil des Gesichtfeldes des Okulars war damit auf dem Chip zu sehen jedoch mit einer geringen Vergrößerung. Für die Adaption der Kamera habe ich einen Adapter vom Fotogewinde des Objektivs (M27x0,75) auf die Zeiss-Glocke gedruckt. Damit konnte ich den Abstand des Objektivs zum Okular gut einstellen.
Die ersten Bilder mit einem 40/0,65 Achromaten waren, sagen wir es mal gelinde ausgedrückt, matsch. Erst als ich das 100er Immersionsobjektiv eingesetzt hatte kam der AHA-Effekt.
Anbei ein paar Impressionen von Diatomeen die ich mit der oben genannten Kombination aufgenommen hatte. Alle Bilder sind mit dem alten Zeiss-Opton 100er PH-Achromaten, passende Zentralblende für Ringfeldbeleuchtung und 10er SKPL aufgenommen worden. Sowohl der Zeiss PH-Kondensor(NA 1,2) in Hellfeldstellung als auch das Objektiv wurden mit Öl immergriert. Die angegebene Wellenlänge der LED liegt bei 365nm. Zur Verringerung des Signal-Rausch-Abstandes wurden mehrere Einzel-Bilder gestackt und nachträglich mit Affinity-Photo bearbeitet (Tonwertkorrektur, Schärfe usw.) .
Pleurosigma angulatum:
Nitzschia Sigma:
Amphipleura pellucida:
Demnächst versuche ich mal eine LED mit 400nm Wellenlänge, da der Chip laut Datenblatt etwas empfindlicher in dem Bereich sein soll. Ob das wirklich einen großen Unterschied macht, wird sich dann herausstellen.
Ich hoffe die ersten Bilder gefallen.
Viele Grüße,
Marcel