Diatomee Surirella im Schieflicht

  • Hallo Bernd,

    den Faden aus dem letzten Beitrag kannte ich ja noch gar nicht! Tolle Bilder.

    Ich habe noch mal kurz eine Nachfrage (ohne hier groß stören zu wollen). Wenn Du schreibst "der Kondensor wurde tief abgesenkt", von was für eine Größenordnung sprechen wir hier eingentlich? Du weißt ja, beim W-Stativ ist die Absenkung stark limitiert.

    Viele Grüße,

    Marcel

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Marcel,

    DU störst doch hier nicht! Der Kondensor wurde wie gezeigt um ca. 2 bis 3 mm abgesenkt. Aber zur genauen Ermittlung muß man eben durch das Phasenrohr bzw. über die Bertrandlinse schauen. Wenn beides nicht vorhanden, auch in den leeren Tubus. Auch die Leuchtfeldblende ist weiter zu öffnen als es für die Köhlerung erforderlich ist.

    Beste Grüße

    Bernd

  • Hallo ihr Auflöser,

    ein interessanter Faden, welcher hier entstanden ist.:thumbup:

    Mit dem Thema, die höchstmögliche Auflösung zu erzielen, hatte ich mich auch schon einmal beschäftigt.

    Durch die Verwendung einer Zentralblende unter der Klapplinse des Kondensors, also dem Erzeugen einer ringförmigen Beleuchtung, hatte ich gute Ergebisse erzielt.

    Das mit dem Absenken des Kondensors ebenfalls eine ringförmige Beleuchtung ralisiert werden kann, habe ich zwar gelesen aber noch nicht ausprobiert. Werde ich wohl noch mal nachholen.

    Falls ich in meinem Präparatekasten ebenfalls eine Surirella finde, schaue ich mal, wie die bei mir aussieht.

    Auf jeden Fall bin ich gespannt wie es hier weitergeht!


    Gruß Detlef


  • Guten Abend zusammen,

    ich habe die Surirella gefunden und ebenfalls versucht deren Feinstruktur aufzulösen.

    Leider hat das nicht so gut geklappt wie gehofft!:42:

    Simon, ich hoffe es ist für dich ok, wenn ich hier jetzt ein wenig mitmische und meine Ergebnisse zeige. Ich denke, das Thema ist für alle interessant.

    In deinem letzten Bild ist die Feinstruktur schon gut aufgelöst! :28:

    Magst du noch mal schreiben was COL bedeutet, das habe ich irgendwie nicht mitbekommen :/

    Ja und Bernd, dass du die feinsten Strukturen sehr schön auflösen kannst, ist ja nun wohl allen bekannt! Da muss man sich ganz schön anstrengen um eine einigermaßen ähnliche Ansicht zu bekommen, wenn es denn überhaupt klappt.:78:

    Ich habe bei meinem Auflösungsversuch am Ortholux das Objektiv FL 63/0.85 verwendet und den "Badewannenkondensor" mit einer 0.9er Linse.

    Unter der Kondensorklapplinse lag eine kleine schwarze Kartonscheibe als Zentralblende, um eine ringförmige Beleuchtung zu bekommen.

    Man sieht zwar irgendwas aber noch keine Feinstruktur. Erst in der Vergrößerung taucht die etwas verschwommen auf.

    In der Nähe der Surirella liegt eine Stauroneis, auf welche ich dann gezielt habe.

    Hieraus ebenfalls die Vergrößerung

    Zum Glück ist hier jetzt wenigstens hier die Struktur deutlich sichtbar.

    Für mich schließt sich jetzt hier die Frage an: Wo ist denn die Auflösungs-Grenze bezogen auf ein Objektiv?

    Mit dem FL 63/0.85 konnte ich die Löcher der Stauroneis sichtbar machen, welche ich mit ca. 0,2 µm ausgemessen habe.

    Bei dieser Apertur ist damit doch die Grenze erreicht, oder?

    Das einzige was gehen müsste, wäre den Kontrast noch etwas zu erhöhen, denke ich.

    Evtl. bin ich bei dem Objektiv auch an dessen Grenze angekommen.

    Obwohl, wenn ich mein Bild mit dem Bild von Bernd, das mit dem 63er Achromaten vergleiche, habe ich noch nicht alles rausgeholt was möglich ist.

    Mal sehen ob ich da noch was verbessert bekomme. :/

    Gruß Detlef

  • Hallo Detlef,

    selbstverständlich! Je mehr Leute sich bei den Threads / Fäden beteiligen, desto besser:)

    Die COL ist die Circular Oblique Illumination / Circular Oblique Lightning (die ringförmige Schiefbeleuchtung)

    Der „Leuchtring“ ist entweder unterbrochen, oder man dezentriert ihn, sodass er auf einer Seite dicker, auf der anderen Seite dünner ist.

    Da sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Man kann sogar „Doppelringe“ (quasi konzentrische Kreise) verwenden.

    Ich mache das mit der dezentrierten Dunkelfeldblende im Kondensor, einer passenden Blende im Filterhalter oder einer zum Objektiv passenden Phasenblende.

    Bei der 0.63er Frontlinse lege ich auch gerne etwas lichtblockendes in die Mitte der Linse. Ich verwende hier alles mögliche mit unterschiedlicher Transparenz. Je nach Position und Form gibt es unterschiedliche Ergebnisse.

    Man mischt quasi schiefe und ringförmige Beleuchtung.

    Deine Bilder sind schön plastisch! Auch hier muss man sich wieder die Frage stellen, was für eine genaue Spezies das ist. Meinem Exemplar aus Schottland konnte ich noch weniger Struktur entlocken, als du es bei deinem Exemplar zeigst.

    Grüße,

    Simon


    • Offizieller Beitrag

    ich möchte das mit dem normalen Kondensor hinbekommen und außerdem bringe ich mit dem Heine dann ja einen ganz neuen Spieler mit auf's Parkett.

    Moin Detlef,

    das geht sicher auch mit einem normalen Helfeld-Kondensor, wenn man die richtige Größe der Blende erwischt. Beim Heine-Kondensor läßt sich die Blende stufenlos anpassen wie beim Pankraten. Bei manchen Kondensoren ist die Brennebene leider schwer zugänglich, aber mit Improvisation geht es dann irgendwie auch. Und das machen wir ja hier die ganze Zeit. :)

    BG

    Bernd

  • Hallo zusammen,

    nun habe ich mir die Sachlage noch mal genau angeschaut und als erstes nach einer anderen Diatomee gesucht.

    Irgendwie sieht meine Surirella anders aus, als die von Simon und Bernd. Und auf der REM-Aufnahme, welche Marcel eingestellt hatte, ist ja nun ganz deutlich die Diatomee zu sehen. Meine hat viel zu dicke Rippen welche nach innen verlaufen.

    Tatsächlich habe ich ein anderes Exemplar gefunden, bei dem die Rippen dünn sind.

    Diese habe ich jetzt erst einmal wieder mit der alten Einstellung abgelichtet: also Objektiv FL 63x/0.85 (wie bei allen folgenden Aufnahmen) und dem Systemkondensor 600 mit der 0.9er Linse sowie der Zentralblende in der Mitte für die RFB.

    Der Auschnitt

    Schon mal besser als vorher. Deutlich sind Linien, aber noch keine Löcher sichtbar.

    Nun habe ich ein wenig rumprobiert: Etwas kleinere Zentralblende, etwas den Kondensor gesenkt und minimal die Aperturblende geschlossen. Bestimmt geht es noch etwas besser durch eine genauere Anpassung der Zentralblende. Ein wenn auch nur leichtes Schließen der Aperturblende ist, so denke ich, im Grunde nicht so günstig, brachte jedoch einen leicht besseren Kontrast.

    Ausschnitt

    Auf einmal sind die Löcher zu sehen! 8)

    Nicht besonders deutlich, aber sie sind da!

    Beflügelt von diesem Ergebnis habe nun den Heinekondensor herausgesucht und natürlich ohne Immersionskappe angebaut.

    Mit dem in der Höhe verstellbaren Spiegelkörper habe ich versucht die RFB einzustellen.

    Und wieder der Ausschnitt

    Auch nicht 100%ig aufgelöst aber es ist deutlich, dass die Linien aus lauter kleinen Löchern bestehen.

    Ist nicht so gut wie die Vorgabe von Bernd, aber mir gefällt es!

    Viele Grüße

    Detlef

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