Hallo zusammen und „Fröhliche Weihnachten“!
Ich hoffe und wünsche allen, dass ihr die Weihnachtsfeiertage stressfrei, besinnlich und vor allem gesund genießen konntet und auch noch könnt.
In meiner kleinen Holzbestimmungs-Serie, mit der ich jetzt weitermache, geht es nun um den Europäischen Pfeifenstrauch (Philadelphus coronarius).
Evtl. eher bekannt unter „Falscher Jasmin“ bzw. „Bauernjasmin“. Eine, dieser zu den Hortensiengewächsen gehörigen Pflanzen, steht in meiner Nachbarschaft in einem Garten.
Hier ein Link zu weiterführenden Infos: Bauernjasmin.
Für meine Untersuchung habe ich ein Stämmchen mit gut 5 cm Durchmesser verwendet.
Die Schnitte wurden mit Etzold blau gefärbt und in Euparal eingedeckt, sowie am Leitz Ortholux mit der Canon EOS 1000D, unter Verwendung von PL-Objektiven abgelichtet.
Querschnitt
Bei dem Europäischen Pfeifenstrauch handelt sich um ein zerstreutporiges Holz mit einer deutlichen Jahresringgrenze (JG). Die Gefäße sind rund bis leicht eckig, fast immer einzeln aufzufinden und im Frühholzbereich bis max. 80 µm im Durchmesser an der dicksten Stelle. Die Spätholzgefäße (SG) sind etwas kleiner als die Frühholzgefäße (FG). Die Holzstrahlen haben eine Breite von 1 – 6 Zellen.
Die Wachstumsrichtung im folgenden Bild verläuft von unten nach oben.
Leider ist der Querschnitt Q1 nicht ganz gleichmäßig in der Schichtstärke geworden, deshalb ist der Bereich in der Mitte dunkler als die Bereiche oben und unten. Die anderen eingedeckten Querschnitte sind gleichmäßiger in der Schichtstärke aber leider nicht so groß und so musste ich diesen Schnitt für die Übersicht verwenden. Um die Anordnung der Gefäße zu zeigen und eine Gesamtansicht zu bekommen ist das OK.
In Q2 ist ein Bereich der Jahresringgrenze abgebildet. An den Gefäßen ist axiales Parenchym vorhanden. Parenchym würde ich als apotracheal diffus und paratracheales Parenchym spärlich bis vasizentrisch (nachträglich abgeändert) bezeichnen.
Die Holzstrahlen sehen hier schon verdächtig heterogen aus, so sieht man längliche (liegende) Zellen und kurze (stehende oder quadratische) Zellen. Die einreihigen Holzstrahlen bestehen nicht aus länglichen Zellen, was man hier schon mal sehen kann.
Q3 zeigt deutlich in der Bildmitte einen heterogenen, 6 Zellen breiten Holzstrahl und die Anordnung des Parenchyms.
Kristalle habe ich nicht gefunden.
Radialschnitt
Im ersten Bild des Radialschnitts mittig ein Holzstrahl (HS), dessen obere und untere Grenze nicht deutlich erkennbar ist. Schemenhaft sind Zellwände gerade noch zu sehen. Somit sind die Holzstrahlen sehr hoch. Die tatsächliche Höhe wird der Tangentialschnitt zeigen. In den Gefäßen sind leiterförmige Durchbrechungen (LDB) sichtbar.
In den nächsten 3 Aufnahmen zeige ich die 3 unterschiedlichen Zellen des Holzstrahlenparenchyms:
a) Quadratische Zellen
b) Längliche, bzw. liegende Zellen:
c) Stehende Zellen:
Der Kontaktbereich zwischen den Gefäßen und dem Holzstrahlenparenchym wird als Kreuzungsfeld (KF) bezeichnet. Ich habe hier nur eine quadratische Zelle des Holzstrahls eingezeichnet. Je nach Größe dieser Zellen sind bis zu ca. 30 Kreuzfeldtüpfel (KTü) enthalten. Diese sind rund, 2 - 3 µm klein und besitzen waagerechte, schlitzförmige Poris.
Auf der Gefäßwand findet man die intervaskularen Tüpfel (IvTü) in alternierender Anordnung (sehr deutlich sichtbar). Durch diese beidseitig behöften Tüpfel stehen die nebeneinander liegenden Gefäße miteinander in Verbindung. Links sind Hoftüpfel im Holzgrundgewebe sichtbar, somit handelt es sich bei diesem Grundgewebe um Fasertracheiden.