Hallo zusammen,
in dieser kleinen Ausarbeitung beschäftige ich mich mit dem Holz einer Weigelie.
Die „Liebliche Weigelie“ (Weigela florida) ist ein Strauch mit rosa- bis dunkelrosafarbenen Blüten. Blüten sind zurzeit an dem Strauch Mangelware, daher kann ich nur mit einem Bild der Blätter dienen.
Weitere Infos hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Liebliche_Weigelie
Mein Weigelienbusch ist so um die 40 Jahre alt. Wenn diese Strauchart nicht regelmäßig geschnitten wird, neigt sie zum vergreisen und trägt nur noch wenig Blüten, so wie der, dessen Holz ich untersucht habe. Einen der alten Haupttriebe (Dicke 5 – 6 cm), bereits trocken und in der Mitte hohl, habe ich für meine Untersuchung verwendet. Das Holz ist an manchen Stellen schon etwas morsch.
Von einer möglichst intakt aussehenden Stelle habe ich eine ca. 1 cm dicke Scheibe abgesägt und vor dem Schneiden einen Tag in Wasser eingelegt. Das Holz ließ sich leicht schneiden.
Unangenehm überrascht war ich, als ich mir die Radialschnitte ansah: Diese waren voller Luftblasen, welche sich im bzw. am Holz befanden. Es muss wohl an der Struktur des Holzes liegen, dass so massiv Luftblasen eingelagert werden.
Durch eine Wärmebehandlung frisch eingedeckter Schnitte bekam ich die Blasen nicht heraus. Ich konnte jedoch durch Anlegen eines leichten Unterdrucks mit ca.20 -30 mbar fast alle Bläschen aus den noch nicht gefärbten Schnitten (lagen dabei in Wasser) entfernen.
Die Bilder entstanden am Leitz Ortholux mit LED-Beleuchtung und Planobjektiven sowie adaptierter Canon EOS 1000D. Ein paar der Bilder sind Stacks von jeweils ca. 20 Einzelaufnahmen, die ich mit Picolay erstellt habe.
Gefärbt habe ich mit Etzold Blau und mit Euparal eingedeckt.
Ich hoffe, dass ich mit meinem „Halbwissen“ einigermaßen richtig liege. Diese „Liebliche“ Weigelie empfand ich als gar nicht so lieblich bei der Deutung von dem was in den Bildern zu sehen ist. Den Radialschnitt musste ich ein paar Mal wiederholen bis ich die Lage getroffen hatte und die Holzstrahlen einigermaßen gut sichtbar im Bild lagen.
Querschnitt
Bei dem Holz handelt es sich um einen Zerstreutporer. Die Jahresringgrenze (JG) ist eher undeutlich zu sehen. Im folgenden Bild läuft die Wuchsrichtung von unten nach oben. Im Frühholz (FH) sind die Gefäße und das Grundgewebe nur leicht größer als im Spätholz (SH). Die Holzstrahlen sind nicht gerade und enden auch mal plötzlich.
Sehr schön lassen sich im nächsten Bild blau gefärbte Pilzhyphen (PH) in den Gefäßen erkennen. Da das Holz wohl schon stärker mit dem Pilz durchsetzt ist, bin ich mir nicht sicher, ob es sich manchmal um Parenchym oder um das Pilzgewebe handelt.
In meinem anfangs eingestellen Bild Q3 hatte ich 2 Fehler eingebaut, wie sich herausgestellt hat. Siehe die Stellungnahme von Bernd weiter unten.
Dieses habe ich berichtigt und das Bild neu eingestellt.
Q3 zeigt blau gefärbte Zellen. Eine Zuordnung zum Parenchym ist aufgrund der Färbung nicht möglich, da hier wohl Pilzgewebe mit im Spiel sein kann. Aufgrund der Wandstärke der Zellen lassen sich diese zuordnen: Dünne Wandungen Parenchym (PA) und dicke Wandungen Holzgewebe. Aus T3 geht hervor, dass es sich bei dem Holzgewebe um Fasertracheiden handelt, deutlich sind dort Hoftüpfel zu sehen.
Im folgenden Bild ist zu sehen, wie das Holzstrahlenparenchym (HS/PA) von einer doppelten Zellreihe in eine einfache Reihe übergeht (in der Mitte). Die Holzstrahlenbreite beträgt maximal 3 Zellen. Der max. Durchmesser der Gefäße liegt ca. 45 x 65 µm.
Tangentialschnitt
Erst einmal die Übersicht: Die breiten Bereiche der Holzstahlen gehen oft in hochkant stehende, längliche Zellen über. Diese heterogenen Holzstahlen habe ich in einer Höhe von bis zu 20 Zellen gezählt. Die Holzstrahlendichte beträgt ca. 15/mm.
Die Holzstrahlen haben oben und unten längliche Kantenzellen. Beim den mit Parenchym (PA) bezeichneten Zellen handelt es sich höchstwahrscheinlich um das Holzstahlenparenchym.
Im folgenden Stack ist ein Gefäß mit intervaskularen Tüpfeln (IvTü) zu sehen. Links daneben vertikale Reihen mit Hoftüpfeln (HTü) im Grundgewebe. Rechts unten sind die Paraenchymzellen in einer schrägen Zellwand durch viele einfache Tüpfel (ETü) miteinander verbunden. Dieses Aussehen wird als geknotet bezeichnet.