Bringe Sehfeld nicht zur Deckung

  • Hallo,

    Ich habe mein Zeiss Standard 16 (47 09 18 - 9901/06) das ich vor einigen Jahren gebraucht bei einem spezialisierten deutschen Online-Händler erworben habe nach langer Pause wieder hervorgeholt. Das Problem das sich hier jetzt zeigt, ich bekomme die Sehfelder der Okulare nicht zur Deckung. Ich sitze entspannt vor dem MIkroskop, versuche ebenso etspannt in die Ferne zu blicken und schiebe den Binokulartubus zusammen. Die beiden Sehfelder kommen näher zusammen, aber überdecken tun sie sich nie. Die Innenkannte des rechten Okulars bleibt immer sichtbar. Auch scheint das rechte Okular ein dunkleres Bild zu zeigen. Von diesem Problem habe ich noch nie gehört, an den Kursmikroskopen im Studium habe ich es nie erlebt. Was könnte die Ursache sein, ist was verstellt?

  • Danke für die schnelle Rückmeldung

    Die Okulare sind beide Carl Zeiss Kpl 8x, allerdings ist die Beschriftung verschieden angeordnet und sie dürften daher aus unterschiedlichen Baulosen stammen. Sollte nach meinem Verständnis aber bei so hochmodularen Systemen wie Mikroskopen keinen Unterschied machen.

    Während er in meiner Obhut war ist der Tubus keinen Schlägen etc. ausgesetzt gewesen. Versendet wurde es eigentlich auch sehr gut verpackt in Polsterung. Ich habe den Tubus mal mit Taschenlampe genau abgeleuchtet und sanft geschüttelt/mit dem Finger abgeklopft. Etwas offensichtliches ist mir nicht aufgefallen.

    Da ich mich mit dem Aufbau des Mikroskops nicht wirklich auskenne möchte ich es nicht wirlich verbasteln. Von dem her werde ich es wohl jetzt mal so verwenden und wenn ich dann wieder in Wien bin es zu einem Mikroskopmechaniker bringen. Ich hab von früher sowieso den Verdacht das es nicht ganz sauber justiert ist und so.

    Nochmal Danke für die schnelle Hilfe.

    • Offizieller Beitrag

    Die Okulare sind beide Carl Zeiss Kpl 8x, allerdings ist die Beschriftung verschieden angeordnet und sie dürften daher aus unterschiedlichen Baulosen stammen. Sollte nach meinem Verständnis aber bei so hochmodularen Systemen wie Mikroskopen keinen Unterschied machen.

    Na ja, vielleicht solltest du nochmal kontrollieren, ob auch bei beiden Okularen noch die Feldlinse und die Sehfeldblende vorhanden sind.
    Einfacher Test: Bild durch das eine Okular am Tubus anschauen, dann die Okulare tauschen und prüfen, ob sich was ändert.
    Desweiteren gibt es ja einen Bildmittelpunkt, der idealerweise mit der opt. Achse und einem Fadenkreuz im Okular, wenn es eins hat, zusammenfallen sollte. Ohne Fadenkreuz kann man auch behelfsmäßig eine bestimmte Stelle des Bildrandes nehmen und vergleichen, wo ein bestimmter Objektpunkt landet. Wie groß ist denn der Versatz? Ist er vertikal, horizontal oder beides?

    VG
    Bernd

  • Es ist was seltsames passiert. Heute Mittag hab ich den Tubus nochmal ausgebaut und genau angesehn, aufgefallen ist mir aber nichts. Dannach war das Problem aber weg. Die Bilder legten sich schön übereinander. Da ich kein Fadenkreuzokular habe habe ich Bernds Versuch/Vorschlag mit Dreck auf einen Objektträger durchgeführt. Okularwechsel hat soweit ich das beurteilen kann keinen Versatz verursacht. Jetzt gerade eben habe ich es noch einmal probiert, und der Fehler ist wieder da. Es ist wieder als würde ich schielen.

    Grüße

  • Das hört sich sehr nach einem gelockerten Prisma an.
    Die Prismen sind bei Zeiss mit einer Klebemasse gesichert.
    Mit der Zeit kann die Klebung reißen und das Prisma kann sich verschieben.
    Da hilft nur aufschrauben und in Originalposition wieder ankleben .
    Klaus

  • Es ist ein Siedentopf. Das der Fehler kurz weg war würde sich in die Theorie des gelockerten Prismas einpassen. Beim Rausnehmen des Tubus ist es zufällig in die richtige Position zurückgerutscht und beim Stehen wieder herausgesunken.

    Danke an jeden

    • Offizieller Beitrag

    Möglich wäre das. Beim Siedentopf lassen sich die seitlichen Abdeckkappen vorsichtig abhebeln, dann werden die Prismen zugäglich.
    Sie sind mit Schrauben geklemmt und noch zusätzlich mit Lack gesichert. Aber die richtige Position zu finden ist nicht schwierig, falls sie sich gelockert haben sollten.
    Oder ist das Gelenk zu leichtgängig, daß sich durch das Eigengewicht dauernd der Augenabstand verstellt?

    VG
    Bernd

  • Das Gelenk ist von der Gängigkeit in Ordnung, es verstellt sich nicht von selber.

    Ich hab die Abdeckungen jetzt heruntergehebelt um die Prismen zu inspizieren. Ich erkenne nichts, sie halten bombenfest. Selbst bei gelöster Klemmschraube führt direktes Wackeln daran zu keiner sichtbaren Bewegung. Sieht man durch den Tubus auf ein Bild ist auch keine Bewegung erkennbar. Bilder im Link
    Ich bin vollends ratlos. Ein psychologisches Problem? Ein Bild des kompletten Mikroskops im Link, falls jemand einen offensichtlichen Fehler findet. Bis auf die fehlende Hilfslinse des Kondensors. Kann es sein das ein Zwischentubus oder sowas in der Art benötigt wird?

    https://www.dropbox.com/sh/26g7ao1rfrj…mf_U-fvaxa?dl=0


    EDIT:
    Ich bekomme das Gefühl das das Problem bei meinen Augen oder so liegt. Hab gerade wieder etwas probiert. Das Problem war weg, ist dann für ein paar Minuten wiedergekommen, dann ist es weggeblieben. Alles ausgeschalten und verstellt, eine viertelstunde gewartet, nochmal dran, Problem nicht da.

    Einmal editiert, zuletzt von SimonsToaster (30. März 2020 um 03:06)

    • Offizieller Beitrag

    Moin,

    Ich hab die Abdeckungen jetzt heruntergehebelt um die Prismen zu inspizieren. Ich erkenne nichts, sie halten bombenfest. Selbst bei gelöster Klemmschraube führt direktes Wackeln daran zu keiner sichtbaren Bewegung.

    dann werden sich die Prismen auch nicht verstellt haben, wenn der Lack sie also noch in Position hält.

    Bis auf die fehlende Hilfslinse des Kondensors. Kann es sein das ein Zwischentubus oder sowas in der Art benötigt wird?

    Die Hilfslinse muß nicht unbedingt fehlen. Bei den einfacheren Modellen ist diese unten in den Kondensor eingeschraubt. Auch wird nicht zwingend ein Zwischentubus benötigt, nur für bestimmte Anwendungen. Aber mit deinem Problem hat das nichts zu tun.

    Deswegen mache die Gegenprobe an einem anderen möglichst baugleichen Mikroskop, z.B. vom Bekannten, um zu sehen, ob es bei dem auch so ist. Oder versuche es mit einem anderen geliehenen Bino-Tubus, wenn es geht.
    Die Okulare, man sieht sie auf dem einem Bild im Hintergrund, sind für die Beobachtung ohne Brille konzipiert. Falls du mit Brille arbeitest, ist es ohnehin etwas unbequem reinzuschauen und alles zu sehen bis zum Rand. Daher wären Okulare für Brillenträger, Kennzeichnug durch das Brilensymbol bzw. "Br" ohnehin emfpehlenswerter.

    VG
    Bernd

  • Hallo Toaster,

    mal noch eine banale Idee: Sind die beiden Okularstutzen auch wirklich fest angeschraubt?. Und dann das Übliche: systematischer Teiletausch hilft fast immer den Fehler zu finden.
    Letzte Möglichkeit: es liegt wirklich an deinen Augen. Meine Tochter kommt mit keinem Stemi zurande, sie sieht immer Doppelbilder. Da wäre dann nach Corona der Besuch beim Augenarzt fällig.

  • Die Okularstutzen sind ebenfalls fest.

    Vergleiche anstellen ist schwer, ich kenne leider niemanden mit einem ähnlichen Mikroskop und ich besitze auch keine Wechselteile. Das Problem hat sich seit gestern verflüchtigt und ist nicht mehr aufgetreten, auch nach mehrmaligen verstellen von allem was man verstellen kann. Von dem her bin ich erstmal zufrieden.

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