Hallo zusammen,
ich hab´s getan: ich bin fremdgegangen.
Als bekennender Zeissianer habe ich mir endlich - nach langem beobachten, suchen, zögern und zaudern ein Ortholux gegönnt! Oft wars am Ende zu teuer, oder vom Zustand her zu heruntergekommen und vor 3 Wochen hat´s gepasst: Zustand, Ausstattung und Preis waren für mich annehmbar. Abgesehen von einer Wahnsinns-Staubschicht fand ich bei den Kleinanzeigen ein schönes Ortholux II mit Fototubus, Plan-Objektiven, Zwei-Blendenkondensor und einem Lampenhaus ohne Birne. Der Verkäufer hatte das Mikroskop nach eigenen Angaben nur zur Deko und zum Angeben besessen....und wohl auch nie abgestaubt :wacko:
Erste Aufgabe war also, für Erleuchtung zu sorgen, und wie ich das gemacht habe, möchte ich euch hier zeigen.
Auf Foto Nr. 1+2 ist das originale Lampenhaus mit der E14 Porzellanfassung zu sehen. Was man nicht sehen kann, ist, daß die Kabelanschlüsse völlig verhunzt worden sind, die Fassung war so nicht mehr zu gebrauchen und eine Reparatur erschien mir nicht möglich bzw. sinnvoll, also habe ich die Fassung ausgebaut (3). Die handelsübliche E14 Fassung wird von einem M10x1 Trompetennippel gehalten.
In einem Fachgeschäft für Beleuchtungssysteme habe ich die auf Foto 4 abgebildeten Komponenten gekauft: ein M10x1 Gewinderohr mit 2 Muttern, einen G4-Niedervolt-Stecksockel aus Porzellan mit Kabeln, einen Fassungshalter für den Stecksockel und 2 Schrauben. Diese Sachen bekommt man auch bei Leuchtenbau24.de , denn nicht jeder wohnt ja in der Nähe eines solchen Ladens.
In den Fassungshalter mussten noch M3 Gewinde geschnitten werden, weil diese Halter eigentlich für selbstschneidende Schrauben gedacht sind, ich solche aber nicht habe und außerdem das Herausdrehen derselben richtig Arbeit machen kann.
Der Rest war dann kinderleicht: Stecksockel in den Fassungshalter schrauben, Gewinderohr reinschrauben und das Konstrukt an Stelle der alten E14 Fassung befestigen (5-7). Es wurde nichts verändert, ein Rückbau ist jederzeit in 5 Minuten möglich.
Als Leuchtmittel habe ich wegen der verringerten IR-Strahlung und der höheren Lichtausbeute einen 30 Watt Kaltlichtspiegel genommen, weil der zuhause eben noch vorrätig war (8). Er sitzt dort, wo die Glühwendel einer handelsüblichen E14 Glühbirne sitzt. Das Bild im Mikroskop ist schön gleichmäßig ausgeleuchtet.
Die Zentriermöglichkeit ist im Prinzip erhalten geblieben, das Gewinderohr müsste zu diesem Zweck nur mit einer Hülse mit M10x1 Innengewinde versehen werden, damit es etwas dicker wird. Jetzt ist es so dünn, daß die Schrauben es nicht erreichen können - war vorher i.Ü. nicht anders!
Kosten (ohne Ortholux ) 12,50 €.