Hallo zusammen,
ich möchte euch heute das Rotationsmikrotom von Maurice Stiassnie aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg vorstellen. Nachdem es einige Zeit ein Schattendasein gefristet hat, habe ich es nun gründlich gereinigt und es bekommt einen Platz in der Vitrine.
Über Stiassnie findet man nur wenig im Netz, das, was ich weiss, habe ich bei "The Quekett Microscopical Club" gefunden.
Demnach war Maurice Stiassnie der Schwiegersohn von Constant Verick, der ein Lehrling der Werkstatt (heute würde man wohl "Manufaktur sagen) von Edmund Hartnack und dessen Onkel Georges Oberhaeuser "Hartnack & Oberhaeuser" war. 1860 gründete Hartnack die Fa. Hartnack & Co. Paris & Potsdam, 1870 übernahm Vérick die Pariser Werkstätte. 1882 übernahm Stiassnie die Firma seines Schwiegervaters, welche bis nach dem 2. Weltkrieg existierte.
Einen kompletten Katalog von stiassnie findet man hier: http://cnum.cnam.fr/CGI/redire.cgi?M9963 Achtung, die Datei ist groß!
Über den Namensgeber, Prof. Minot, habe ich leider nichts herausfinden können, was mich ein wenig ärgert, da der Name "Minotmikrotom" auch heute noch verwendet wird. Hier bin ich für jeden Hinweis dankbar!
Als ich das Mikrotom bekam, war es in einem jämmerlichen Zustand, unbeweglich, rostig, festgegammelt. Ich habe es komplett zerlegt und gereinigt und nun funktioniert es wieder, wie am ersten Tag.
Der Vorschub des Mikrometerwerkes geht in der Tat automatisch, eine Ratsche dreht einen genau definierbare Anzahl von Zähnen an dem Zahnrad weiter, wenn sich der Schlitten an der Vertikalschiene auf- und abbewegt - besser wie beim HN 40! Der Vorschub läuft - wie der ganze Schlitten - in einer einstellbaren Schwalbenschwanzführung.
Und da Fotos mehr sagen als 1.000 Worte, mach ich hier für heute Schluß.
Wie immer: Anregungen und Kritik sind willkommen!
Danke für´s Lesen.