Reparatur an Mikroskopen: Die Leuchtfeldblende (Zeiss Standard)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Foristen,

    die Leuchtfeldblende (LFB) ist eine wichtige Einrichtung am Mikroskop, um den Kondensor zentrieren zu können und störendes Streulicht wegzublenden. Sie sollte daher leicht zu betätigen sein, die empfindlichen Lamellen müssen fettfrei sein, da sie sonst beschädigt werden können, wenn sie vom verharzten Fett zusammengeklebt werden.


    Für die Überholung empfielt es sich, die Leuchtfeldblende aus dem Stativfuß auszubauen. Nach dem Lösen der drei Senkschrauben kann der Skalenring mit dem Fenster und der Stellring abgenommen werden. Ebenso der Steuerring für die 13 Lamellen.


    Die Lamellen sind vorsichtig herauszunehmen, sie dürfen nicht geknickt oder anderweitig beschädigt werden.


    Die Lamellen werden in Reinigungsbenzin gebadet und dabei vorsichtig von Belägen befreit.


    Auch das Gehäuse ist zu säubern. Es empfielt sich daher, den Umlenkspiegel an der Unterseite abzubauen.


    Stellring und Steuerring bei der Reinigung im Benzinbad.
    Bevor nun die Lamellen wieder eingesetzt werden können, müssen sie zunächst trocknen.


    Es folgt der Einbau der Lamellen.


    Ab der 9. Lamelle bedarf es etwas an Fingerspitzengefühl.


    Ist die Aktion bis dahin geglückt, kann auch nun der Steuerring wieder vorsichtig aufgesetzt werden. Auf die Gleitflächen ist nun geeignetes Fett aufzubringen.

    Wenn alles soweit läuft, kann auch der Umlenkspiegel wieder angebaut werden. Beim Wiedereinbau in den Stativfuß ist die Leuchtfeldblende zu justieren, damit das Bild bei jeder Vergrößerung wieder gleichmäßig ausgeleuchtet wird. Bei alten Stativen entfällt dies, da es über die Kerbe in der LFB und der Nase im Stativfuß geschieht.

    Viele Grüße
    Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bernd

    Übung macht den Meister, nein den Intschineur ;)
    Danke für den Beitrag !

    lg
    Franz

    --------------------------------------------------------------------------------------------------
    Die Welt wäre so schön wenn Frauen so einfach gestrickt wie die Maxwellschen Gleichungen wären --
    Mann könnte dann Störfelder berechnen und Wellen, Phasen und Ströme ....
    und die Harmonischen ganz leicht checken..

    http://interphako.at

  • Hallo Bernd,

    Hast Du auch noch Hinweise zur Reinigung der Kollektorlinse? Ich habe einen Leuchtfeldblenden-Einsatz bei den die Kollektorlinse innen und aussen verschmutzt ist. Den Umlenkspiegel sollte man wohl nicht abnehmen, weil der in der Fabrik vorjustiert wurde.

    Beste Gruesse,

    Jon

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Jon,

    Sie können den Umlenkspiegel ruhig abbauen, er liegt plan an der schrägen Fläche auf und braucht daher nicht nachjustiert werden, wenn er so wieder platziert wird. Die Beleuchtungslinse wird dann von der Innenseite für die Reinigung zugänglich und könnte sogar ausgebaut werden, wenn dies erforderlich wäre.

    Viele Grüße
    Bernd

  • Hallo Bernd, hallo Jon,

    das von Bernd gesagte kann ich so bestätigen, der Spiegel kann bedenkenlos demontiert werden. Ich habe vor 2 Wochen diese Übung noch gemacht...
    Ich frage mich nur immer wieder, wie das ganze Fett in die LFB kommt, oder hat Zeiss den Steuerring mit der Fettpresse geschmiert? Meine LFB war auch ziemlich verklebt...

    Herzliche Grüße aus dem Bergischen Land,
    Hugo

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Hugo,

    manche sagen sich da " viel hilft viel" und das kann man auch auf dem zweiten und dritten Foto wunderschön sehen. Auch dort, wo kein direkter Kontakt zum Gleiten stattfinet in dem Bereich um die Schraubenlöcher befindet sich reichlich altes Fett und hat dort keine Wirkung außer vielleicht zur Abdichtung. Und einiges davon setzt sich eben über die Jahre auch auf den Lamellen ab.
    Ich hoffe mal, daß mein Spezialfett nach 10 Jahren nicht derart kleben wird. ^^

    Viele Grüße
    Bernd

  • Hallo -

    neulich habe ich verstellbare Nikon Okulare CFW 10x erworben, da hat es bei einem das reichliche Zähfett vom Schneckengewinde bis an den Rand der Linsen und von da aus durch Wischen auf deren Fläche geschafft .
    Manchmal habe ich auch den Eindruck, dass im Fett flüchtige Komponenten sind, die sich an den Gleitflächen verflüchtigen und in der Optik ablagern. Vielleicht sind es ja auch kriechende Bestandteile.

    Viele Grüße

    Rolf

    P.S. @alle die mich kennen: Nein ich bin Zeiss(W) nicht untreu geworden, aber bei denen gibt es leider keine Brillen-W-Okulare mit 23,2 mm Schaftdurchmesser

  • Nachklapp - Hallo Bernd -

    auf deinem Putzbild nach dem Benzinbad sind nur 10 Lamellen. Nun ist die heilige Zahl bei Zeiss ja 13 - was ist das "Geheimnis der fehlenden Lamellen"?

    Gruß

    Rolf

    P.S. Dieser Titel ist für meinen nächsten Krimi, der im Mikroskopikermilieu spielen wird, geschützt!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Rolf,

    es wird wohl beides der Fall sein, zum einen die flüchtigen Bestandteile, die sich auf dem optischen Flächen niederschlagen können als auch die flüssigen Bestandteile, die über den Spalt vom Steuerring zu den Lamellen gelangen können.
    Du bist ein guter Beobachter, in der Petrischale sind es noch alle 13 Lamellen, in der Trocknung sind es tatsächlich nur 10, da waren die drei fehlenden wohl schon eingebaut, das Benzin verflüchtigt sich ja schnell. Bei mir kommt also nix weg.

    Viele Grüße
    Bernd

    P.S.: Ich kenne dich zwar auch, aber wundern täte es mich nicht, wenn du nun mit Nikon anfängst. Wäre ja mal wieder was Neues. :D

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!